Sergeij schenkte seinem Abbild im Spiegel nur einen kurzen Blick, wusste er doch, dass alles passte, dass die Krawatte saß und er ausgeruht wirkte, obwohl das Gegenteil der Fall war. Die Reise nach Hogwarts war nicht besser gewesen, als er es erwartet hatte, und die für Hogwarts-Verhältnisse recht kühlen Temperaturen waren in der Menge der Schüler nicht zu spüren. Es war voll. Es war heiß. Und um ihn herum summten Stimmen, die nicht russisch, sondern diese grausam einfache Sprache namens Englisch sprachen. Kurz – Sergeij mochte Hogwarts nicht. Er wandte sich von dem dunklen Fenster ab, in dem er sich einen Ausblick auf klare Nachtluft erhofft hatte, aber nur sich selbst und die viel zu vielen Briten und Franzosen hatte entdecken können. Wo steckten seine Schüler? Vielleicht – aber der Russe bezweifelte es – waren sie klug genug, unter sich zu bleiben. Der Abend versprach jedenfalls, furchtbar zu werden, Tanz und Musik und Lärm und Enge, und noch gab es weder eine Beschäftigung noch einen Lichtblick, denn die Betrachtung Jugendlicher, die unbeholfen flirteten und sich sogar am Tanz versuchten, konnte die Langeweile nicht eindämmen. Noch dazu hielt die Kulisse nicht das, was er sich versprochen hatte, denn Hogwarts war zwar gewiss ein altes Schloss, herrschaftlich und erfüllt von pulsierender Magie, aber es konnte in keiner Hinsicht mit der Ehrwürdigkeit seines Zuhauses mithalten. Durmstrang war auf eine Art, die er sich nicht erklären konnte, einfach schöner. Gelangweilt ließ er seinen Blick durch die Menge schweifen, ignorierte die lauten Gespräche, geführt von Schülern, die von Höflichkeit keine Ahnung hatten, genauso wenig wie von der Schönheit der Stille, und versuchte, jemanden zu entdecken, der eines Gespräches würdig war. Erfolglos, wie es schien, denn er bewegte sich einige Schritte, fort von der Menge, etwas mehr an den Rand, wo er sich ganz leicht an die Wand lehnte, nur kurz, denn sofort schnellte er nach vorne, dann nämlich, als er eine Gestalt auf sich zukommen sah, die er zu erkennen glaubte. Calliope Black, im schwarzen Kleid, das ihr ausgesprochen gut stand. Sergeij war nicht sicher, ob sie ihn ebenfalls gesehen hatte, deshalb trat er auf sie zu, um sie zu begrüßen. „Calliope Black“, sagte er, in ruhigem Tonfall, viel leiser und natürlich auch viel höflicher als die vielen, furchtbar lauten Gespräche, die hier sonst geführt wurden. „Wie geht es Ihnen?“, er lächelte, während er sich zu ihr neigte, den Kopf leicht senkte und ihre Hand ergriff, um der Etikette genüge zu tun, immerhin war es ein Ball. Und natürlich war Calliope Black, die Schulleiterin dieser grässlichen Schule, selbst ebenso intelligent wie auch hübsch, was Grund genug war, sich mit ihr abzugeben.
Calliope Black
Thema: Re: Am Rand Fr Aug 19, 2011 11:17 pm
FIRSTPOST
Ich fühlte mich leicht unwohl in dem schwarz glänzenden Fummel, den ich zum Ball angezogen hatte. Immerhin hätte ich auch ein längeres Kleid tragen können, doch darin sah ich aus wie ein Sack. Also musste dieses herhalten. Ein letzter Blick in den Spiegel genügte, um zu wissen, dass ich trotzdem einen ganz guten Anblick bot. Bevor ich die Große Halle betrat, atmete ich noch einmal tief durch und strich mein Kleid glatt. Kaum hatte ich mich in die Menge begeben, wurde ich auch schon von sämtlichen Seiten beäugt, wobei ich mich fragte, was genau meine Schüler von mir erwartet hatten. Dass ich in einem hochgeschlossenen Kleid auftauchen würde? Nun, mir erschien es fast so. Aber gut, ich war auch nicht gerade ein Mensch, der sich immer rausputzte. Ich hatte schon beinahe vergessen, dass ich in schicke Klamotten passte. Mein Blick schweifte aufmerksam durch den riesigen Raum, der prunkvoll geschmückt wurde, und hoffte, dass alle zumindest etwas Spaß hatten. Schließlich wusste ich, dass nicht gerade jeder für einen Ball war, zudem es sicherlich genügend Schüler gab, die generell Partymuffel waren. Dazu konnte ich mich mehr oder minder auch zählen, aber ich konnte es mir nicht erlauben, es den „Kindern“ zu verwehren. Gerade hatte ich nicht richtig aufgepasst, das trat mir Sergeij Mischkin in den Weg. „Oh, hallo Mister Mischkin“, sagte ich, während ein leicht überraschter Ton in meiner Stimme mitschwang. Allerdings hätte mir klar sein müssen, dass er hier auftauchen würde. Und obwohl er leiser sprach als die anderen in dem Raum, konnte ich ihn sehr gut verstehen. Zwar war es hier im Gedränge viel zu warm, aber mir lief trotzdessen ein kalter Schauer über den Rücken, über den ich mich mehr als wunderte. Kurz huschte mein Blick über die Gestalt des Russen, und wieder einmal musste ich feststellen, dass er viel zu gut aussah. „Mir geht es gut. Und wie geht es Ihnen? Ich hoffe doch, die Anreise verlief angenehm?“, erwiderte ich. „Wollen wir nicht lieber dort drüben hingehen?“, fügte ich fragend hinzu, da ich nicht unbedingt halb im Getümmel stehen wollte.
Sergeij Mischkin
Thema: Re: Am Rand Sa Aug 20, 2011 12:14 am
Sergeij schenkte der hübschen Frau ein strahlendes Lächeln, erwiderte aber auf ihre Begrüßung: „Sergeij, nur, bitte. Die Phase des Einander-Vorstellens hatten wir sicher schon überwunden“, er neigte den Kopf leicht, während er erneut lächelte. Sie war nicht nur hübsch, sondern für eine Britin auch ausgesprochen höflich. „Oh, sicher, sie war weit, aber durchaus angenehm, vielen Dank der Nachfrage. Wollen wir nicht..?“, er lachte, als sie ihm die Worte vorweg nahm und nickte, während er zugleich die Hand sinken ließ, die er im Satz zuvor leicht gehoben hatte. Immerhin so etwas wie ein Lichtblick an diesem Abend. Sie war klug, die junge Miss Black, und obwohl ein Ball augenscheinlich nicht zu ihren liebsten Freizeitaktivitäten gehörte, machte sie im Kleid eine hervorragende Figur. Konnte sie wohl tanzen? Sergeij sah sie lächelnd von der Seite an. Er nahm sich vor, es herauszufinden, wenn der Abend etwas fortschritt. Vorläufig aber war es Zeit für etwas zu Trinken. Glücklicherweise drängten sich überall durch die Menge Hauselfen – mangelnde Voraussicht konnte man Hogwarts wahrlich nicht vorwerfen – und rasch griff der Russe nach zwei Gläsern, wovon er eins Calliope anbot. Er beäugte den Inhalt kurz – farblos. Er war froh, wenn sie das Getümmel etwas hinter sich gelassen hatten. Nicht, dass er etwas gegen Partys oder Bälle einzuwenden gehabt hätte – für seinen Geschmack waren hier aber etwas zu viele Franzosen und Engländer. Und gegen Menschenmengen hatte er im Allgemeinen etwas, zu viele, zu heiß, zu stickig. Das liebte er an Russland so sehr – die klare, kühle Luft. Und die Russen, natürlich. „Nun, darf ich bitten?“, Sergeij lachte leise, während er Miss Black höflich seinen Arm anbot – niemand sollte ihm vorwerfen können, nicht höflich genug gewesen zu sein, ihm nicht. Und er wollte hoffen, dass seine Schüler sich entsprechend verhielten und ihn nicht blamierten. Obwohl er da wohl Zutrauen haben durfte, mehr jedenfalls, als die Leiterin von Beauxbatons. Miss Ledoux hieß sie, so weit er wusste. Er hatte sie allerdings noch nicht entdecken können – wollte er auch nicht, wenn er ehrlich sein sollte. Immerhin war sie Französin. Nein, da war ihm Calliope eindeutig lieber. Zwar Engländerin. Aber damit konnte er wohl leben. Immerhin machte ihre Intelligenz einiges wieder wett. Wenn sie nun noch Russisch gesprochen hätte.. Er lachte kurz auf bei diesem Gedanken, bremste sich aber sofort. Wie musste das nach außen wirken? Obwohl – was sollte man ihm schon. Es war ein Ball. Da amüsierte man sich gewöhnlich. Er lächelte erneut zu der Dame an seiner Seite, aus reiner Höflichkeit, natürlich.
Calliope Black
Thema: Re: Am Rand Sa Okt 22, 2011 6:22 pm
Durch das Lächeln des Durmstrang-Rektors etwas aus der Fassung gebracht, suchte ich mir erstmal die Worte zusammen, die ich hätte erwidern können. "Oh, natürlich, wo war ich nur mit meinen Gedanken", sagte ich nun. "Für Sie dann bitte Callie", fügte ich mit einem Lächeln hinzu. Ich lachte ebenfalls, als ich Sergeij zuvorkam, indem ich vorschlug, ob wir uns nicht etwas abseits des Geschehens stellen wollen würden. Er war sicherlich damit einverstanden, immerhin war er im Begriff gewesen, dasselbe vorzuschlagen, und so schlängelten wir uns durch die Menge an Schülern. Auf dem Weg bot der Russe mir ein Glas an, das er einem der Hauselfen abgenommen hatte. Dankend nahm ich es an. Ich nahm auch den Arm an, den er mir entgegen hielt, und hakte mich bei ihm unter, nachdem ich mit einem "Sicher" geantwortet hatte. Vermutlich hätte es mich nicht überraschen müssen, dass selbst sein Arm so muskulös war, wie es seine Brust unter seinem Hemd hatte erahnen lassen. Mir nichts von der Überraschung anmerken lassen, ging ich mit einem leichten Lächeln auf den Lippen weiterhin neben Sergeij her. Ich fragte mich, was wohl die Schüler denken mussten, wenn sie ihre Rektorin so 'aufgebrezelt' neben dem mehr als gutaussehenden Rektor der gegnerischen Schule sehen mochten. Wobei, eigentlich konnte es mir egal sein, immerhin sollte ich doch wollen, dass sich die Schulen untereinander verstanden. Und sicherlich hoffte ich, dass dies auch der Fall sein würde und die Schulen das Konkurrenzdenken nicht zu ernst nahmen. Nachdem wir die letzte große Traube an Schülern hinter uns gelassen hatten, wandte ich mich wieder Sergeij zu, der nach wie vor ein Lächeln auf den Lippen trug.
occ: sorry, dass es so schrecklich lange gedauert hat, mal zu antworten. o_o"
Sergeij Mischkin
Thema: Re: Am Rand Di Okt 25, 2011 6:37 pm
"Natürlich", Sergeij lächelte noch immer, während sie nun glüklicherweise die größte Masse hinter sich gelassen hatten. Etwas am Rand standen sie, mit einem hervorragendem Überblick über das Geschehen. Langsam ließ er seinen Arm sinken, nicht ohne zugleich auch den Blick etwas nach unten wandern zu lassen, während das Lächeln nicht von seinen Lippen zu verbannen war. Calliope war eine hübsche und kluge Frau - warum sollte er das Zusammensein mit ihr also nicht genießen? "Calliope", begann er zu sprechen, ihren Namen einen Moment lang in der Luft hängen zu lassen: "Calliope, vielen Dank für den großartigen Empfang hier, ich kann es nicht oft genug erwähnen. Dieser Ball hier war für die Schüler eine großartige Idee", er nickte bekräftigend, ließ aber die Worte, die er am liebsten hinzugefügt hätte, unausgesprochen: 'un auch für mich, mit ener derartigen Frau n meiner Seite' Man musste es ja nicht gleich übertreiben. Diesen Gedanken denkend, nahm er einem Schluck von seinem Getränk. Nicht schlecht, man schmeckte den Alkoho, doch das mochte er durchaus. "Die Schule ist unglaublich, ich fürchte, ich werde mich verirren, sollte ich jemals etwas suchen", ergänzte er, leicht lächelnd und einen Schritt nach links machend, wo ein Tisch stand, auf dessen Platte Sergeij sein Glas abstellen konnte.
Herzlich Willkommen auf HOGWARTS - The Next Generation. Es handelt sich hier um ein Post Harry Potter RPG, das sich im Jahr 2022 abspielt. Nach langer Zeit findet wieder das Trimagische Turnier statt.
Seit geraumer Zeit gibt es Unruhen im Untergrund. Selbst nach dem Tod des dunklen Lords ist die Ideologie des reinen Blutes noch lange nicht gestorben. Eine Gruppe von Todessern sammelt sich unter der Führung eines Mannes und plant das fortzusetzen, was ihr Lord nicht geschafft hat. Doch niemand ahnt etwas davon und wiegt sich in trügerischer Sicherheit.
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