Zaubertrankunfall

Es war kurz vor Ende der letzten Stunde des Tages, das Problem war nur, dass das Experiment mit dem Zaubertränken noch nicht vollkommen zu Ende war.
Logan saß mit einem anderen Jungen aus seinem Jahrgang zusammen an einem Tisch. Gerade schüttete der der andere Junge etwas dickflüssiges in den Zaubertrank, als Logan nur noch "NICHT!" schreien konnte. Zischend traf die Flüssigkeit auf die Zaubertrankoberfläche. Alles passierte so schnell. Ein unerträgliches Zischen, was das Brennen auf Haut heißen sollte, ertönte. Und vor Schmerz krümte Logan sich, als er merkte, dass er selber das Brandopfer war. sein halber Unterarm brannte schon und schmerzlich schrie Logan auf.
Schnell kam der Lehrer hinzu geeilt und kippte Logan einen ganzen Eimer voll Wasser über den Körper. Alles Feuer war verschwunden - doch der Schmerz und die Brandblasen so wie auch Brandwunden blieben. Schnell übergab der Lehrer einer vertrauenswürdigen Schülerin die Klasse und nahm Logan am Arm. Dieser leidete unter unkontrollierten Zuckungen. Schnell waren der Lehrer und Logan im Krankenflügel angekommen, wo er Logan auf eines der Krankenbetten legte. Schnell rief er noch eine Krankenschwester und sagte: 'Miss Hale, bitte kümmern sie sich um den Jungen, Brandunfall, ich muss zurück zu meiner Klasse. Dankeschön, einen guten Tag noch.' Damit war der Lehrer mit nur noch einem letzten Blick auf Logan verschwunden.

Logans Schmerzen linderten sich schleunigst, so wie auch die Zuckungen, und er konnte wieder so ein charmantes Lächeln aufsetzen, was mit den ganzen Brandwunden im Gesicht einfach nur Hammer aussah.
"Wenn man immer von so hübschen Krankenschwestern verartztet wird, ist es ja glatt schön hier im Krankenflügel."
Begann er mit einem Kompliment. Leise stöhnte er vor Schmerz auf, als sein Unterarm eingecremt wurde.
Dann lächelte er wieder und strich sich immer noch ein wenig schockiert über den Unfall durch die Haare, man, das war irgendwie abgefahren!

Nicht lange bleiben ... Doch wenn Miss Hale da war, wäre er doch gerne etwas länger hier. Logan betrachte seinen Arm nachdenklich, und als Juliet ihn fertig eingecremt hatte, murmelte er dankend: "Wow, danke." Wobei es sich als Selbstverständlichkeit erwies, dass diese junge Krankenschwester ihn versorgte, konnte er sich diesen Dank nicht verkneifen, sie war zu schön, um sie einfach nur als Krankenschwester zu sehen.
Als ihm aufgeholfen wurde, nahm er das Glas entgegen und trank einen kleinen Schluck, und nickte Juliet wieder dankend zu.
"Oh, bitte. Ist das Mitleid?", fragte er und lächelte wieder sarkastisch. "Naja, mein Tischpartner hat so eine Brandtablette in seinen Zaubertrank getan, ich habe ihm noch zugerufen, dass er es nicht machen sollte, doch da bin ich schon abgebrannt." Er lächelte und wies auf seine Brandwunden.
Er schaute der Frau vor ihm in die Augen. "Bitte, nennen Sie mich Logan, Miss Hale." Charmant hob er einen Mundwinkel und deutete eine leichte Verbeugung an, die ihm so wehtat, dass er sogar ein wenig zusammen zuckte.

Ehe er wieder hingelegt wurde trank er noch einen Schluck, dann lag er wieder.
"Ich will nicht nur, dass Sie mich Logan nennen, ich bestehe darauf."
Als sie wieder in ihren Zimmer, fühlte Logan sich auf einmal so einsam und hilflos.
Etwas lauter rief er: "Miss Hale? Ich brauche ... Unterhaltung."
Sarkastisch lächelte er, und so laut wie er gerufen hatte, würde sie bestimmt bald kommen, mit der Pause nach dem 'brauche', würde sie wahrscheinlich denken, er braucht etwas dringendes. Doch genauso dringend war es auch, dass er gerne von dieser wunderhübschen Frau unterhalten wurde. "Ich wette mit Ihnen, dass ich bleiben muss, und wenn nicht, haben sie gewonnen. Und dürfen sich was wünschen, was ich für sie machen muss." Woran Logan bei diesem Versprechen dachte, war nicht der Rede wert.

"Unterhaltung, Miss Hale, heißt einfach nur, dass ich mich langweile, und wenn Sie da sind, bin ich unterhaltet genug." Logan setzte abermals sein ach so charmantes Lächeln auf, und zwinkerte, wobei er bemerkte, dass er eine kleine Brandwunde direkt übern rechten Auge hatte. "Nun, das mit der Wette ist zu schade, aber da kann man nichts machen. Aber unterhalten kann man sich gegenseitig auch anders." Logan legte den Kopf schief und schaute wieder in diese schönen - ja geradezu wunderschönen - Augen von Juliet. Darauf kam er dann auch gleich zu sprechen. "Sie haben wunderschöne Augen, Miss." Er lächelte und musterte Juliet von oben bis unten, ja sie war wunderhübsch. "War es Ihr Traumberuf hier zu arbeiten?"

Logan hatte der Schulkrankenschwester lächelnd zugehört, dass sie nichts auf sein Kompliment erwiederte, viel ihm zwar auf, doch er ließ es sich nicht anmerken.
"Dankeschön." Er nahm das Besteck entgegen und begann ein wenig in dem Essen herumzustochern. Einen sonderlichen Appetit verspürte er nicht, trotzdem schob er sich den ersten Löffel in den Mund.
"Traumberuf - Ich? Mh. Ja - also das heißt, eigentlich. Mein Vater möchte, dass ich ein hochrangiger Ministeriumsangestellter werde, doch ich habe da keine sonderliche Lust drauf, immer nur das zu machen, was mein Vater will. Verstehen Sie mich? Er lebt mein Leben als wäre es seins, und das gefällt mir nicht, nein ganz und gar nicht, ich will es nicht so. Ich glaube Hauslehrer wie Mister Gray zu sein, ist toll. Sie müssen werstehen, Slytherin ist das Haus das ich dann leiten würde. Doch ich weiß noch nicht, was mein Vater davon hält. Er achtet ja nicht mal auf mich." Logan warf den Blick zu Boden und hielt die Tränen gekonnt zurück, er durfte jetzt nicht weinen - nie wieder - und erstrecht nicht vor Miss Hale.
"Andererseits möchte ich auch unbedeutender werden - vielleicht einfach nur Zaubertranklehrer oder so - wobei ich diesem Fach mit diesem Missgeschick erst einmal untendurch bin. Naja, es war zwar nicht meine Schuld, aber trotzdem. Unbedeutend möchte ich später wahrscheinlich nur werden, um meinen Vater zu ärgern. So wie er mich immer damit ärgert, dass er so berühmt ist." Mittlerweile hatte Logan es satt über seinen Vater zu sprechen, schließlich war er hier in Hogwarts - der einzige Ort, an dem er seinen Vater mal vergessen konnte.
So berühmt er auch in der Zaubererwelt sein mochte, Hogwarts war für ihn unerreichbar. Und über diesen Gedanken konnte Logan nur lächeln, und schob sich genüsslich seinen dritten Löffel in den Mund.

Logan lächelte nun.
"Aber wenigstens haben Sie einen Vater, der für sie da ist. Meiner ist immer nur so nett und zuneigend, wenn meine Zwillingsschwester Ariana in der Nähe ist."
Ja, einen solchen Vater zu haben, wie Juliet ihn hatte, musste toll sein.
"Seien Sie froh, einen solchen Vater zu haben." Logan stützte sich leicht auf en Ellbogen und zwinkerte der Krankenschwester zu.
"Ja, natürlich. Sie sprechen beinahe so wie mein Vater, doch er meint, dass nur die guten Beruife bedeutend sind. Was natürlich völliger Schwachsinn ist, jeder Beruf, so ist es nun mal, ist bedeutend. Ich danke Ihnen, Sie sind eine bezaubernde Schulkrankenschwester. Ich mag Sie sogar."
Logan legte seinen Kopf wieder in das weiche Kissen und schaute zur hohen Decke hinauf. Es war nicht selten, dass Logan jemanden mochte, doch bei Juliet war es anders, sie konnten sogar richtige Freunde sein, das Problem: Juliet war erwachsen, und nicht in seinem Alter. Sie war also immer noch, eine Krankenschwester, und nicht Logans Freundin - wobei er sich dieses sehr wünschen würde.

"Oh, das tut mir Leid, Miss. Das habe ich nicht gewusst." Ein trauriger Ausdruck trat auf sein Gesicht und er schaute Juliet lange in die Augen. Er empfand so schreckliches Mitleid für diese junge Dame.
"Ja, ein beruf muss Spaß machen, da haben Sie recht. Ich verstehe glaube ich jetzt sogar, wieso Ihnen dieser Beruf hier so gefällt." Logan lächelte leicht.

"Nur einmal lebt man, und dann soll man glücklich sein? Schon wenn ich das höre, werde ich traurig." Logan's Augen funkelten und mit den nächsten Worten, begannen sie richtig zu leuchten. "Sie sind bewundernswert, Miss." Logan lächelte der Krankenschwester zu und immernoch leuchteten seine Augen. Auf einmal brannte die Brandwunde auf seiner linken Wange sehr also meldete er sich mit den Worten: "Miss Hale, sind Sie so gütig und schauen sich meine, gerade so schmerzlich brennende, Brandwunde an meiner linken Wange mal an?" Herzallerliebst. Immer noch brannte die Wunde.

"Das freut mich, so jemanden wie Sie zu kennen." Logan schaute Juliet lange und eindringlich an. Als sie sich zu ihm setzte, und fragte was los sei, konnte er ja nur ehrlich sein: "Es ist so, dass sich nie jemand so wirklich um mich gekümmert hat. Und Sie ... Sie helfen mir so .... so .... so gut." Logan lächelte und wieder verstand er, warum er Juliet gerne als eine Freundin hätte.

Mit einem freundlichen Blick nickte Logan. "Ich bin müde, Miss. Darf ich schlafen?" Er schaute sie fragend an. Er drehte sich etwas im Krankenbett, sodass er jetzt sich komplett Juliet zugewandt hatte. "Was für Grenzen, wenn ich fragen darf?", obwohl Logan glaubte die Antwort schon zu wissen.

Grenzen ... welche Grenzen hatte die Frau gemeint?
"Ja, ich bin müde - Danke." Logan drehte sich von Juliet weg, und er bemerkte, dass er eine große Brandblase an der Hand hatte. Als Juliet in ihr Nebenzimmer gegangen war, zog Logan leise seinen Zauberstab herraus. Mit einem Schwenker und einem leisen Spruch, strömte die Heilkraft auf die linke Hand zu. Mit einem Ruck war die Wunde verschwunden. Leise stöhnte Logan auf und steckte seinen Zauberstab zurück. Mit einem breiten Grinsen drückte er seinen Kopf ins Kissen und begann einzuschlafen. Nach einiger Zeit, fand er sich in einem unendlichen Raum wieder, nur er und Juliet waren da. Er wollte sprechen, doch dann sah er, dass er blutete, dass er schrie, dass er weinte - dass er starb.
Schweißgebadet wachte Logan auf.
"WAH! NEIN - NEIN, ICH WILL NICHT STERBEN, BITTE NICHT!", schrie er aus Leibeskräften, dann sah er noch kurz die Zimmerdecke und dann holte ihn tiefdunkle Dunkelheit ein.