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 Tisch nahe des Eingangs

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Joshua Allen

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BeitragThema: Tisch nahe des Eingangs   Tisch nahe des Eingangs EmptyFr Aug 12, 2011 8:45 pm

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Dorian Stewart

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BeitragThema: Re: Tisch nahe des Eingangs   Tisch nahe des Eingangs EmptyFr Aug 19, 2011 1:47 am

Dorian fuhr sich mit der Hand durch das dunkle Haar. Aufgescheucht war das ganze Schloss, besonders die Mädchen liefen umher, schwirrten um jeden der Tische, suchten Tanzpartner. Dorian hatte für sie nur Verachtung übrig. Ein Maskenball. Etwas mehr Einfallsreichtum hätte er den versammelten Schulleitern doch zugetraut – aber er war enttäuscht worden, und deshalb saß er nun hier, mit einer albernen Maske und vollkommen gelangweilt. Natürlich – er hätte Tanzen können. Erstens aber waren ihm die Mädchen hier schlichtweg zu albern – besonders die Französinnen schienen nur noch an intrigante Spielchen zu denken, die ihren Horizont doch so weit überstiegen – und zweitens... Ja, zweitens war er eben lieber gelangweilt.
Es wunderte ihn auch nicht weiter, dass er hier gänzlich allein saß – ein böser Blick von ihm und auch die Mädchen, die noch nicht die Ehre gehabt hatten, seine Bekanntschaft zu machen, vergaßen jegliche Koketterie. Klüger war es, das musste er ihnen lassen. Aber das war auch das einzig positive, das ihm einfiel.
Aber damit würde er sich ganz sicher nicht länger aufhalten. Er lehnte sich etwas zurück und schlug die Beine übereinander, während er nach dem Glas auf der Tischplatte griff. Wie ironisch. Er saß hier und trank. Wie ein vereinsamter Idiot. Oder ein Gentleman, der auf seine Lady wartete. Oder wie jemand, der sich gleich die nächstbeste schnappen würde. Oder wie ein Abbild Mister Darcys aus Stolz und Vorurteil – ja, auch lesen tat Dorian manchmal. Letzteres traf wohl am ehesten zu, dachte Dorian, und unterdrückte mühelos ein leises Grinsen. Oh, warum war auch niemand hier, mit dem man sich hätte vernünftig unterhalten können? Natürlich. Weil sich alle ganz hervorragend amüsierten. Ohne Mühe konnte Dorian aber vor allem auf den Gesichtern der männlichen Festteilnehmer so manches mühsam unterdrückte Anzeichen von Gereiztheit feststellen – nur schienen es ihre Partnerinnen nicht zu bemerken. Oder sie verschlossen schlicht die Augen vor er Wahrheit. So unklug! Und doch so typisch.
Während Dorian den Kopf schüttelte – das passte zu dem Bild, das er vermitteln wollte, war als keine spontane Regung, sondern eine durchdachte Geste – hob er das Glas zum Mund und trank einen Schluck. Was war es überhaupt, das er da trank? Egal. Es half, irgendwie. Und auch wieder nicht. Oh, warum ausgerechnet ein Maskenball? Und warum niemand von den Menschen in Sicht, die zumindest vernünftiger waren als der Rest der ballverrückten Schule?
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BeitragThema: Re: Tisch nahe des Eingangs   Tisch nahe des Eingangs EmptyFr Aug 19, 2011 2:43 pm

Outfit

Elizabeth trat durch die große Tür in die große Halle. Ein Maskenball. Konnten sie sich nicht etwas anderes ausdenken? Die Tanzfläche war jetzt schon maßlos überfüllt, obwohl es gerade mal kurz nach sieben Uhr war. Die Schüler aus Beauxbatons und Durmstrang blieben unter sich, womit dieser Ball seinen Zweck, die verschiedenen Nationen zusammen zu bringen, nicht erfüllte. Liz nahm sich einen Drink von einem der Tabletts, mit denen die Hauselfen eifrig herumliefen, und bahnte sich einen Weg durch die Menge. Sie entdeckte einen Tisch nahe dem Eingang, an dem ein Junge saß. Dorian Stewart, Siebtklässler aus Ravenclaw. Die Slytherin rückte mit einer Hand ihre Maske zurecht und sagte: „Ist hier noch frei?“ Sie wartete die Antwort gar nicht erst ab, sondern setzte sich hin. Stewart sah jedes Mädchen, das auch nur einen Blick in seine Richtung warf, so kalt und abschätzend an, das sie eilig wieder wegschauten. „Na, dass sieht ja glatt so aus, als könntest du es kaum erwarten, endlich zu tanzen“, sagte Liz mit einem spöttischen Lächeln. Ihr war klar, dass Stewart nicht die Absicht hatte, mit irgendeinem dieser Mädchen zu tanzen. Die Französinnen waren albern und die Durmstrangs hielten sich anscheinend für etwas besseres, zumindestens trugen sie alle ein ziemlich hochmütiges Gesicht zur Schau. Ein Hufflepuff näherte sich, doch kaum hatte er den Mund aufgemacht, fuhr die Brünette ihn an. „Zisch ab.“ Meine Güte, dieser Junge war ganz eindeutig jünger als sie. Außerdem war er in Hufflepuff. Als ob das nicht schon schlimm genug wäre. Wie konnte er auch nur denken, dass sie mit ihm tanzen würde?!
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BeitragThema: Re: Tisch nahe des Eingangs   Tisch nahe des Eingangs EmptyFr Aug 19, 2011 7:58 pm

Gleichgültig senkte Dorian kurz den Kopf, nickte zu dem freien Stuhl, während das Mädchen sich bereits niederließ. Elizabeth Longbottom. Sie war in der Stufe unter ihm, aber zumindest war sie brauchbar. Und scheinbar fand sie – ebenso wie er – die Idee eines Maskenballs recht unkreativ. Erneut nahm er einen Schluck. Allein, dass sie herkam. Kluges Mädchen, und natürlich lag es daran, dass sie sich bereits kannten – dennoch musste er es ihr hoch anrechnen. Er lächelte also, und es wirkte ehrlich, obwohl das Gegenteil der Fall war – Dorians Stimmung war ging gegen null.
„Elizabeth. Ganz alleine hier?“, er zog die Augenbrauen hoch, obwohl es ihn nicht besonders überraschte – und ihr Verhalten gegenüber dem jüngeren Schüler quittierte er mit einer weiteren Hebung seiner Brauen. Er war gelangweilt, doch, das war er. Kein Wunder – es brauchte mehr als diese lächerliche Maske, die er hier trug, um einen Abend zu einem Fest zu machen. Und mehr als diese furchtbar schlechte Musik, mehr als die erbärmlichen Tänzer, die andauernd Schrittfehler machten. Und mehr als Drinks, die nicht einmal schmeckten. Skeptisch beäugte er den Inhalt seines eigenen Glases, dann zuckte er die Schultern und trank den letzten Schluck, währen er sich erneut an das Mädchen ihm gegenüber wandte: „Oh, ich will lediglich vermeiden, dass die Tanzfläche wie leergefegt ist, weißt du. Zweifellos ist es nicht schwierig, diese Anfänger zu übertreffen“
Er lächelte erneut, nickte beifällig und schnappte, ohne hinzusehen, ein neues Glas, in der Hoffnung, dass es besser schmecken würde – was nicht der Fall war.
Nein, Tanzen wollte er nicht. Mit wem auch? Jede Partnerin hätte ihn nur gelangweilt, weil sie mit seinen Fähigkeiten nicht mithalten konnte – nicht, dass er das nicht gewohnt wäre – und es machte doch viel mehr Spaß, hier zu sitzen und sich zu langweilen. Nein, geistreiche Gedanken zu haben. Herumzuphilosophieren. Wie er derartige Gedankenspiele hasste. Obwohl er sie auch mochte, irgendwie. Ach, Bälle waren einfach nicht sein Fall, brachten Gedanken zum Vorschein, denen er sich lieber widmete, wenn er allein war. Allein. Das konnte er Zuhause sein. Wie ironisch, dass er den Ort hasste, an dem er so sein konnte, wie er es am liebsten war. Und dass er am liebsten dort war, wo man niemals allein war. Es war grausam, ein weiteres Zeichen dafür, dass das Schicksal etwas gegen ihn hatte – das musste er akzeptieren, hatte er akzeptiert. So war die Welt. Und noch dazu hatte sie Maskenbälle parat.
„Auf einen faszinierenden Abend“, sagte er, so sarkastisch, dass es beinahe schmerzte und hob das Glas leicht an.
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BeitragThema: Re: Tisch nahe des Eingangs   Tisch nahe des Eingangs EmptyDi Aug 23, 2011 2:22 pm

Evie hatte sich sogar etwas in Schale geworfen, um bei dem Maskenball Spaß zuhaben, doch sie wollte nur mit einer Person tanzen, welche sie auch sofort nahe des Eingangs entdeckte. Langsam schlich sie sich von hinten an, siewollte ihn erschrecken, weil sie noch nicht wusste, ob Dorian eher einer war, der sich schnell erschreckt. Sie wollte es ausprobieren. Doch als sie einen Meter hinter ihm stand, entdeckte sie Elizabeth Longbottom, die bei ihm saß. Deprimiert ließ Evie die Schultern sinken.
"Na? Habt ihr schön Spaß?!", fragte sie mit sowenig Eifersucht, die Evie fast hätte explodieren lassen können. Mit einem Mal verspürte sie soviel Hass auf Elizabeth und sogar ein wenig auf Dorian. Wie konnte sie ihn denn jetzt zum tanzen auffordern. Es war wie der Tanz selbst. Wenn Evie tanzt, oder auch wenn sie Klavier spielt, ist sie frei, ihre Finger sausen über die Tasten - ihre Füße über die Tanzfläche.
Leicht bis Evie sich auf die Unterlippe - unsehbar für Dorian oder Elizabeth, doch ihre Augen sprühten Hass und pure Abscheu aus.
Sie hatte sich nun neben Dorian gestellt, und auch ihm warf sie ihre feindseligen Blicke zu.
"Freut mich! Dann such ich mir eben einen anderen Platz, wo man Spaß haben kann. Mit euch Turteltäubchen ist ja kein Spaß zu haben. Also dann: Noch einen schönen Abend, ihr zwei."
Evie spuckte die Worte wortwörtlich vor Dorians Füße und drehte sich elegant, was gleichtzeitig schrecklich arrogant aussah, weg und trat einen Fuß vor den anderen, um nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren. Doch etwas taumelte sie trotzdem, und sie hoffte, Dorian und Elizabeth hatten es nicht gesehen.
Unschlüsig ging Evie durch den großen Raum, und hatte schon 7 Jungen eine Abfuhr verpasst, die sie zum Tanz aufgefordert hatten. Sie hätte weinen, schreien, lachen, heulen, brüllen, tanzen, singen, lächeln oder sprechen können, doch sie tat nichts dergleichen. Sie verhielt sich nur abweisend und kühl. Dorian selbst hätte ihr den Tag nicht verbessern können.
Dann ging sie zielstrebig auf die Bar zu, da sie einen schrecklichen Durst empfand.

(zur Bar)
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BeitragThema: Re: Tisch nahe des Eingangs   Tisch nahe des Eingangs EmptyDi Aug 23, 2011 8:52 pm

"Ach ehrlich? Wäre mir jetzt gar nicht aufgefallen." Liz verdrehte die Augen. So scharfsinnig hatte sie Dorian wirklich nicht eingeschätzt. Doch er hatte ebenfalls keine Partnerin neben sich, also hätte er sich diese Bemerkung durchaus sparen können. Es grenzte schon fast an eine Beleidigung, dass er sie auf des Fehlen eines Partners hingewiesen hatte. Und Beleidigungen konnte Elizabeth gar nicht leiden. Dementsprechend kühl kommentierte sie seine nächste Aussage: "Dann viel Spaß beim Warten auf eine geeignete Partnerin." Sie wusste durchaus, dass er so gut wie niemanden als würdig genug befinden würde, mit ihm zu tanzen. Nein, Dorian hielt sich wahrscheinlich für den besten Tänzer der Welt. Vielleicht war er das auch, so gut kannte Elizabeth ihn nicht. Sie nahm einen Schluck aus ihrem Glas. Der Drink schmeckte... interessant. Um genau zu sein, schmeckte er schrecklich. Wenn wir schon auf diesen Ball müssen, können die doch wohl richtige Drinks mixen, dachte Liz angewidert. Sie achtete darauf, ihre Gedanken nicht zu verraten, indem sie ein angewidertes Gesicht oder etwas in der Art. Stattdessen tat sie es Dorian gleich und hob das Glas ebenfalls etwas an. Sein Sarkasmus entging ihr keinesfalls und gerade wollte sie antworten, als neben Dorian ein Mädchen auftauchte. Ihr Name fiel der Slytherin im Moment nicht ein. Elizabeth zog eine Augenbraue hoch, als das Mädchen fragte, ob sie Spaß hatten. Die Eifersucht in ihrer Stimme war deutlich, so sehr das Mädchen auch versuchte, sie zu verdrängen. Jetzt fiel Liz auch wieder der Name des Mädchens ein: Evie Deforest. "Doch, wir amüsieren uns prächtig. Siehst du das nicht?", sagte Elizabeth kalt. Es schien Evie anscheinend ziemlich gegen den Strich zu gehen, dass Dorian sich mit Elizabeht unterhielt und nicht mit ihr. Liz hörte Evie ruhig zu und sah ihr nach, als sie sich umdrehte und ging. Mit einem Grinsen bemerkte sie das Taumeln in Evies Gang. Mit hochgezogenen Augenbrauen wandte sie sich wieder Dorian zu. "Wie es aussieht, ist deine Freundin ein wenig eingeschnappt", sagte sie spöttisch.
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BeitragThema: Re: Tisch nahe des Eingangs   Tisch nahe des Eingangs EmptyMi Aug 24, 2011 5:24 pm

Dorian setzte eben zu einer Antwort an, als Evie am Tisch auftauchte – rauchend vor Zorn und einer Rachegöttin ein wenig zu ähnlich, um noch als fröhliches Mädchen durchgehen zu können. Er hob eine Augenbraue, doch bevor er eine Bemerkung machen konnte, war sie schon verschwunden. Er machte sich nicht die Mühe, ihr nachzublicken, sondern wandte sich wieder an Elizabeth.
„Oh, ich warte nicht. Ich habe nicht vor, diesen Abend noch sinnloser zu gestalten, als er ohnehin ist. Du dagegen... Verzeih, aber ich dachte, es wären genug junge Herren gegenwärtig, die sich die Seele herausreißen würde um mit dir zu tanzen?“, er ließ den Satz beinahe freundlich klingen, ganz untypisch für ihn., ehe er das Glas, das noch zur Hälfte gefüllt war, beiseite schob. Wessen Geschmack sollte das bitte treffen? Seinen sicher nicht, und obwohl er das gewöhnt war, störte es ihn, irgendwie. Und auch wieder nicht, aber die Lust, sich mit seinem widersprüchlichen Geist auseinanderzusetzen, war verpufft, noch ehe sie entstanden war.
„Sieht ganz so aus“, kommentierte er Elizabeth' Bemerkung, und schenkte dem Rücken seiner Klassenkameradin, der sich hastig durch die Menge bewegte, nun doch einen Blick. Tatsächlich wirkte sie wütend. Und verletzt, vielleicht. Er hob erneut die Augenbrauen. Derart heftige Gefühlsäußerungen beabsichtigte er weder, noch war er sie gewohnt. War da etwa leichter Unmut in ihm? Darüber, dass etwas nicht ganz genauso lief, wie er es geplant hatte? Das war albern, ermahnte er sich, nur, weil Evie aufgetaucht war, hieß das nicht, dass er alles überdenken musste.
„Ich kann mir beim besten Willen nicht erklären, wieso“, warf er ein, die Augen nun wieder auf sie richtend, obwohl das nicht ganz der Wahrheit entsprach. Er war nicht dumm, und die Tatsache, dass er sich nicht von seinen Gefühlen bestimmen ließ, bedeutete nicht, dass er nicht erkannte, wann das bei anderen der Fall war. Im Gegenteil – er hatte ein feines Gespür dafür, und jedes Mal fühlte er sich in seiner Linie bestärkt. So sollte s auch dieses Mal sein, ermahnte er sich, sieh es als weiteres Zeichen dafür, dass du Recht hast, wie immer eben. Denn Recht hatte er, unanzweifelbar. Er hatte eben immer Recht. Und doch würde er nicht zulassen, dass Selbstzufriedenheit seinen Blick vernebelte, ihn schwach machte. Nein. Er war vorsichtig, auf der Hut vor sich selbst, weil er die Erfahrung gemacht hatte, dass er niemandem trauen konnte. Noch nicht einmal sich selbst. Obwohl er das musste, wenn er überleben wollte, in diesem täglichen Kampf, der sein Leben darstellte.
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BeitragThema: Re: Tisch nahe des Eingangs   Tisch nahe des Eingangs EmptyDi Sep 06, 2011 12:05 pm

(von der Tanzfläche)

Evie lief schnurstracks auf den Jungen zu. Elizabeth war zwar immer noch bei ihm, doch sie stellte sich selbstbewusst und ohne Scheu zwischen die beiden. "Dorian! Bitte, kannst du mit mir tanzen .... so unter Freunden?" Sie lächelte. Und etwas drohender, was auch scherzhaft klang, fügte sie hinzu: "Und ich dulde kein Nein, bitte."
Evie nahm Dorians Hand und wiegte sie leicht in ihren Händen. Sie legte den Kopf schief: "Bitte", flehte sie ihn an. "Tu es für mich."
Evie war näher an Dorian herran getreten, und überlegte sich schon mal, was er erleben konnte, wenn er nein sagen würde, doch des weiteren hoffte sie auf ein Ja.
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BeitragThema: Re: Tisch nahe des Eingangs   Tisch nahe des Eingangs EmptySa Sep 10, 2011 3:13 pm

Dorian lehnte sich eben in seinem Stuhl zurück, als Evie ein weiteres Mal auftauchte, diesmal ruhiger. Wahrscheinlich hatte sie ihre Taktik überdacht, und Dorian kam nicht umhin, darüber einerseits überrascht – das war tatsächlich ungewöhnlich, gar unerwartet – und andererseits auch amüsiert zu sein. Menschen waren so einfach zu durchschauen, so furchtbar vorhersehbar. Wenn ihnen etwas wichtig war, versuchten sie mit allen Mitteln, ihr Ziel zu erreichen, ohne sich darum zu kümmern, wie lächerlich das war. Er war anders, und vielleicht fiel es ihm deshalb so stark auf – weil er klüger war als der Rest der Welt.
Aber wie sollte er reagieren? Ihr diesen Wunsch zu erfüllen, würde bedeuten, dass er den Eindruck erweckte, sich von ihr beeinflussen zu lassen, aber nein zu sagen, hätte denselben Effekt – nur in die andere Richtung. Gelegentlich interessierte er sich sogar dafür, was andere von ihm hielten, aber musste 'gelegentlich' unbedingt jetzt sein? Wenn er es sich recht überlegte, stimmte das noch nicht einmal. Es war ihm egal. Also eine rein taktische Entscheidung? Es schien keine andere Möglichkeit zu geben, und Dorian war durchaus unzufrieden über diesen Zustand.
Er nickte also leicht, und erhob sich rasch, neigte den Kopf zu Elizabeth und murmelte, so leise, dass nur sie es verstehen konnte: „Liebes, verzeih mir diesen Tanz, ich bin sicher, du wirst nicht allzu lange allein sein“
Dann sah er zu Evie, lächelnd, und bot ihr seinen Arm an. Er war ein vollendeter Tänzer, zumindest hatte er das gehört, und trotzdem waren Bälle nicht nach seinem Geschmack. Zu viel Herumgetänzel, das nichts mehr mit jener Eleganz zu tun hatte, die so wunderschön war, und zu viel Politik, selbst unter Jugendlichen, wo nur Beliebtheit zählte. Nicht, dass er die Herausforderung scheute, aber es war ein Armutszeugnis. Selbstverständlich war all das nicht die Schuld des Mädchens, das neben ihm stand, aber allein, dass er nun gezwungen war, sich in jenes intrigante Spiel zu stürzen, das er so hasste, und dessen Regeln er seit frühester Kindheit beherrschte, war furchtbar. Aber er war klug, und er war kontrolliert, niemand würde ihm je anmerken, was er dachte. Niemand. Niemals.
„Darf ich dann bitten, Miss Deforest?“, fragte er, einen Schritt in Richtung Tanzfläche machend und sich schließlich tatsächlich eben dorthin bewegend. Er lauschte auf das Lied, aber gleich würde noch genug Zeit sein, zu entscheiden, was er zu tanzen gedachte – Walzer, Rumba oder doch etwas schnelleres?

[→ Tanzfläche]
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BeitragThema: Re: Tisch nahe des Eingangs   Tisch nahe des Eingangs EmptySo Sep 11, 2011 2:21 pm

Evie hätte schreien oder kreischen können vor Glück - Dorian hatte Ja gesagt! Sie hakte sich bei ihm ein und zusammen gingen sie zur Tanzfläche, es war wunderbar, und vor allem für Evie fühlte sich das alles so schrecklich richtig an, dass es sich fast falsch und sogar ungewohnt anfühlte. Doch sie lächelte, und vertuschte ihre Bedenken hervorragen, und machte sich festen Schrittes mit Dorian auf, in Richtung Tanzfläche.

[→ Tanzfläche]
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