Die Tanzfläche

Evie freute es, dass Alex Zeit für sie gefunden hatte, und jetzt sogar den Tanz führte, ob Charlotte wohl sauer war? Suchend sah Evie sich nach ihr um, als sie Charlotte fand, hatte diese sich bereits umgedreht und tanzte nun mit einem anderen Jungen, und so wie es aussah schienen die beiden zu flirten. Doch Evie störte das nicht, es freute sie sogar, dass Charlotte jetzt doch eine andere Beschäftigung gefunden hatte.
Auch wenn dieser Tanz eng umschlungen getanzt wurde, bestanden doch noch etwa 5 Zentimeter zwischen Alex und Evie.
Sie legte ihren Kopf auf seine Schulter und als er ihr ein Kompliment machte, lächelte sie, und antwortete: "Es ist auch echt schön, mit einem so coolen Jungen, wie dir zu tanzen, Alex."
Noch immer lag ihr Kopf auf seiner Schulter und sie war nun etwas näher an ihn herangetreten, weil es sonst etwas lächerlich aussah.
"Mir geht es blendend, danke. Und dir?", fragte sie und folgte verträumt Alex Schritten. Lächelnd tanzte sie mit ihm, und es war einfach so toll, vor wenigen Minuten hatte sie noch gedacht, der Tag sei nicht mehr zu retten, doch ALex half einfach, er war fast wie eine Droge, doch Evie konnte und wollte sich das nicht eingestehen lassen. Denn oft sind Drogen schädlich - und tuen gut und machen süchtig. So etwa ist es mit Alex.

Lucas hörte interessiert Megans Worten zu. Dem, was sie da sagte, konnte er nur zustimmen. Wenn etwas zu oft passierte, dann war es einfach nichts Besonderes mehr. Insofern war er froh, dass es nicht viele Bälle in Hogwarts gab. Schließlich konnte man sich so noch mehr darauf freuen. "Da hast du wohl Recht. Ich glaube, es ist eigentlich ganz gut, wenn es bei uns solche Feste nicht wirklich oft gibt. Aber trotzdem finde ich es toll, dass es jetzt endlich mal einen Ball gibt." Doch bei ihrer nächsten Bemerkung staunte er. Soso, ihr Vater war also auch in Hogwarts gewesen? Das erklärte wirklich einiges. "Dein Vater ging also auch hier zur Schule? In welchem Haus war er denn?" Er fragte sich, ob er schonmal von ihrem Vater gehört hatte. Wobei, wenn Megan nach Beauxbatons ging, dann waren sie vielleicht auch schon nach Frankreich gezogen. "Ich finde den Namen wirklich schön. Dein Vater hat eine gute Enstcheidung getroffen. Ich glaube, er passt wirklich zu dir.", sagte er dann mit einem charmantem Lächeln.
Als sie dann über das Lied redete, dachte Lucas weiterhin nach. "Ich werde es auf jeden Fall versuchen. Vielleicht weiß es ja einer meiner Freunde, die kennen sich gut mit Musik aus.", erwiederte der Gryffindor und überlegte schon, welcher seiner Bekannten es vielleicht wissen könnte. Er wollte es für Megan nur zu gerne herausfinden.

Evies Kopf lag noch immer auf Alex's Schulter, als er ihr zuflüsterte, dass es ihnb freute, dass es ihr gut ging. Darauf konnte Evie nur lächeln. Doch Alex hatte es höchstwahrscheinlich nicht gesehen, da Evies Kopf ja auf seiner Schulter lag, konnte er ihre Gesichtszüge kaum sehen.
Auf seine nächsten Worte wusste sie wieder nicht, was sie antworten sollte.
Verträumt folgten Evies Füße der Führung von Alex.
Sie warf einen Blick in Richtung Eingang, wo sie Dorian entdeckte.
Evie hielt mitten im Tanz inne.
"Es tut mir Leid, aber ich kann jetzt einfach nicht mehr tanzen, Alex. Und es liegt nicht an dir, du bist ein so toller Freund, danke."
Er würde sie wahrscheinlich eh nicht verstehen. Nach wenigen Augenblicken fügte sie noch hinzu: "Warte bitte kurz hier, Alex." Mit den Worten war Evie auch schon verschwunden - und zwar in Richtung Charlotte.
"Charlotte? Es tut mir Leid, du darfst gerne wieder mit Alex tanzen."
Dem Jungen, der mit Charlotte tanzte, war der Spaß vergangen. Er hatte sich bereits wieder auf Tanzpartnerinnensuche gemacht.
Evie nahm Charlotte bei der Hand und führte sie zu Alex und stellte sie zu ihm.
"Es tut mir Leid ... ich war etwas ... neben der Spur." Gedanken verloren strich sie sich eine Strähne hinters Ohr, die ihr ins Gesicht gefallen war.
Mit gesenkten Schultern ging sie einige Schritte und stellte sich unschlüssig etwas abseits der beiden.
Jetzt war niemand mehr da, der sie ablenken konnte, und somit wurde sie von ihren Gedanken eingeholt und musste die ganze Zeit an Dorian denken.
Mit einem Mal wurde ihr bewusst, wie doof sie doch gewesen war - wieviel Unsinn sie gemacht hatte. Hoffentlich nahm Alex ihr das nicht übel.
Wieder musste sie daran denken, dass sie eigentlich mit Dorian hatte tanzen wollen - und nicht mit Alex.
Sie konnte ihre Trauer auch nach vielen verzweifelten Versuchen immer noch nicht zurückhalten, und mit einem Mal kullerten gleich vier Tränen aufeinmal ihre Wangen herunter. Und dieses Mal war es ihr vollkommen Schnuppe, wenn sie von jemandem weinend gesehen wurde.

Nach wenigen Augenblicken bereute die 17-jährige ihr Weinen, und vergrub ihr Gesicht in ihren Hände. Mit zusammen gebissenen Zähnen wischte Evie sich die Tränen unter den Augen weg.
"Ein Idiot", lachte Evie heiser - noch immer leicht schluchzend. "Ja, ja, liebe Charlotte, da hast du Recht. Er ist ein Idiot."
Als sich plötzlich ein Arm um ihre Schultern legte, und Alex fragen hörte, was denn los sei, zuckte Evie unwilkürlich zusammen. Jetzt einfach zu antworten, dass nichts los sei, wäre dumm und einfach nur lächerlich.
"Es ist alles .... so schwer", fing sie schluchzend an. "Ich wollte mit ihm tanzen. Doch Elizabeth Longbottom war bei ihm. Ich war so wütend ... und ... und wahrscheinlich auch eifersüchtig, ich ... habe sie einfach angemotzt. Und .... jetzt will ich gar nicht mehr mit Dorian tanzen." Seinen Namen auszusprechen war eine Art Qual und es machte sie sehr zu schaffen. "Danke .... danke, ihr beiden. Ihr habt mir so gut geholfen."
Evie drehte sich nun vollkommen zu Alex um, und umarmte ihn flüchtig, weil ihr mittlerweile klar geworden war, wie nahe sie ihm getreten war, obwohl sie eigentlich ja nur Freunde waren.
Dann drehte sie sich zu Charlotte um, Evie fiel es nicht schwer sie auch zuumarmen, doch es war seltsam, dass sie mit Alex besser befreundet war, als mit Charlotte.
Sie nickte höflich und dann wartete sie erst einmal, bis sie gehen konnte. Denn erst wollte sie sehen, dass die beiden wieder tanzten, denn nur das konnte sie richtig glücklich machen - Wenn ihre Freunde glücklich waren.

"Aber, aber. Ihr habt mir geholfen, und dafür bin ich euch unendlich dankbar." Evie lächelte und wollte darauf hin auch gar nicht mehr warten, ob die beiden jetzt tanzten oder nicht, doch sie hoffte es. Mit einem liebreizendem Lächeln hatte Evie sich umgedreht und war Richtung Eingang gegangen um jemanden zum Tanz aufzufordern, und sie erlaubte kein Nein.
Selbstbewusst ging Evie nun zu Dorian, er musste mit ihr tanzen - nur seinetwillen. Um Evie den Tag zu verglücklichen - schließlich war er es - der ihn ruiniert hatte.
Sie machte sich auf und fand ihn kurz darauf auch schon.

Eingehakt bei Dorian betrat Evie die Tanzfläche nun zum zweiten Mal. Und auch dieses Mal führten sie ihre Schritte nahe zu Alex und Charlotte. Als die Ravenclaw sah, dass die beiden wieder tanzten, stahl sich sogar ein entzücktes Grinsen auf Evie's Lippen. Es war schön, die beiden wieder tanzen zu sehen, schließlich hatte Evie vor wenigen Minuten noch, den Tanz der beiden gestört, und auseinander geführt. Evie drehte sich zu Dorian um. Sie begann mit dem ersten Schritt, und wieder empfand sie das selbe Verlangen, dass vom Jungen geführt wurde. "Kannst du führen?", fragte sie also auch gleich. Sie war unsicherer bei Dorian, doch trotzdem verlor sie keinen Fehltritt. Alles lief wie geschmiert - noch.
Nach einer Weile wollte Evie die Stimme von Dorian wieder hören, einfach weil diese weichen Töne die aus seinem Mund treten, welche so voller Intelligenz stecken.
"Danke - danke, Dorian." Es tat so unheimlich gut seinen Namen zu sagen, mit ihm hier zu stehen war schön. Es war nicht nur schön, es war märchenhaft, bezaubernd, fabelhaft - umwerfend. Sie lächelte, doch sie hätte weinen können vor Glück, Liebe und Zuneigung.

"Das finde ich aber auch. Und Bälle sind ja auch viel entspannter als der Unterricht.", stimmte Lucas nun seiner Tanzpartnerin zu. Gleichzeitig führte er sie durch eine Drehung und warf einen Blick herum - die Halle hatte sich merklich gefüllt und inzwischen waren auch einige andere Paare auf der Tanzfläche. Diese Tatsache gefiel ihm, so würden Megan und er wenigstens nicht gleich der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit sein. Bei ihrer Antwort auf seine Frage konnte er sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Keine Sorge, da ist er nicht der einzige. Es gibt hier auch einige, die immer mit ihrem Haus angeben. Aber ich hoffe, dass ich das nicht so penetrant raushängen lasse." Man musste sich nur mal diese aufgeblasenen Slytherins ansehen, die immer mit ihrem ach so tollen Haus prahlten. Da konnte einem wirklich übel von werden. Hoffentlich würde Megan nicht das Pech haben, auch mit diesen Leuten Bekanntschaft machen zu müssen.
Als er merkte, dass sie auf sein Kompliment hin rot wurde, zwang er sich, sie nicht noch mehr zu verunsichern und ließ deshalb auch ein Grinsen bleiben. Er war schließlich kein Unmensch, der ihr so ein Leid antat. "Ich sags ja, er passt voll und ganz zu dir. Dein Dad hat einen guten Geschmack.", meinte er dann aber doch leicht schelmisch lächelnd.
Als sie ihn schließlich nach seinem Haus fragte, fiel auch ihm ein, dass diese Frage ja hatte kommen müssen. Aber sein Haus war durchaus gut, er musste sich nicht verstecken. "Ich bin in Gryffindor, das Haus der mutigen Löwen.", erwiederte er dann.

Als Pepper die Halle betrat, stockte ihr kurz der Atem. Der zum Ballsaal umfunktionierte, riesige Raum war kaum wiederzuerkennen, er strahlte förmlich und sah einfach atemberaubend aus. Und was sich dort abspielte, war noch viel faszinierender - die ganzen herausgeputzten Schüler, alle mit Masken auf, manche filigran und fein gearbeitet wie ihre eigene, andere protzig und mit vielen Federn geschmückt, die das halbe Gesicht ihres Trägers verdeckten. Wie sollte sie in diesem Trubel nur jemanden finden, den sie kannte?
Doch während sie sich ihren Weg durch die vielen Leute bahnte, darauf bedacht, nicht zu stolpern, was sich mit den mörderischen Schuhen aber als gar nicht mal so einfach erwies, erkannte die Ravenclaw einige Personen, die sie schon kannte. Es war eigentlich gar nicht mal besonders schwierig auszumachen, wer hinter den Masken steckte, und so hatte das clevere Mädchen nach einer kurzen Zeit den Dreh raus. Natürlich klappte das bei den Beauxbatons und Durmstrangs, an denen sie vorbeilief, nicht, doch diese hätte sie wahrscheinlich nicht einmal ohne Maske erkannt, also war das keine große Überraschung.
Während Pepper mit all den neuen Eindrücken konfrontiert wurde, hatte sie gar nicht bemerkt, wo ihre Füße sie eigentlich hintrugen, doch plötzlich fand sie sich an der Tanzfläche wieder und dann kam ihr auch wieder in Erinnerung, wieso sie fast gar nicht auf den Ball gehen wollte - sie hatte keinen Partner. Ein Seufzer entfuhr ihr, und sie blickte sich nach jemandem um, der genauso allein und verloren war wie sie. Obwohl ihr eigentlich auch schon ersteres reichen würde. Und schon nach kurzer Zeit erblickte die Blonde jemanden, der genauso allein unterwegs war wie sie, und den sie auch schon halbwegs kannte. Sie steuerte auf Logan Bradley zu, der ebenso wie sie gerade die Tanzfläche betreten hatte und der ihr wenigstens schon aus dem Unterricht bekannt war, denn sie waren in derselben Stufe, wenn auch nicht im selben Haus. Trotzdem hatten sie schon ein paar mal miteinander gesprochen, und er war der Ravenclaw auch nicht unbedingt unsympathisch gewesen, auch wenn sie gehört hatte, dass er regelmäßig Muggelstämmige und Halbblüter fertig machte. Doch da er sich ihr gegenüber noch nicht schlecht verhalten hatte, wollte sie keine Vorurteile haben.
Als sie schließlich ohne irgendwelche Zwischenfälle die Tanzfläche überquert hatte und vor ihm stand, setzte sie auch gleich ihr süßestes Lächeln auf. Jetzt hieß es charmant sein und hoffen, dass er nicht doch eine Verabredung hatte, die schon auf ihn wartete. "Bist du ganz allein unterwegs, Logan?", fragte sie dann auch gleich nach, in der Hoffnung, dass seine Antwort darauf positiv ausfallen würde.

Immernoch stand Logan alleine auf der Tanzfläche rum. Warum war er hierher gegangen, wenn er doch eh keine Partnerin hatte, als dann ein junges Mädchen auf ihn zu ging, wusste er es wieder. Er hatte gehofft hier eine Gesprächspartnerin, wenn nicht sogar eine Tanzpartnerin zu finden. Und dieses hübsche Mädchen bietete eine hervorragende Gelegenheit. Logan kannte sie, sie war in seinem Jahrgang, nur in einem anderen Haus - Pepper Finnigan.
Als sie ihn fragte, ob er alle hier war, hätte er beinahe sagen wollen: Nein, tut mir Leid. Ich warte gerade auf meine Partnerin.
Aber dies wäre taktisch unklug gewesen. Also erwiederte er höflichst: "Ja, und das ist gut so. Sonst wäre mir dieses hübsche Mädchen vor mir, vielleicht gar nicht aufgefallen, und das wäre doch zu schade gewesen, nicht?" Logan lächelte charmant. Logan zwinkerte kurz unauffällig, dann ging er etwas in die Knie und hielt Pepper seine Hand hin. "Würden Sie mir diesen Tanz erweisen, Miss Finnigan?", Logan schaute fragend zu Pepper hoch und hob eine Augenbraue und fuhr sich kurz cool durch die Haare. "Das Leben ist zu kurz um nein oder vielleicht zu sagen." Er zwinkerte, diesmal etwas auffälliger.

Pepper beobachtete die Reaktion des Slytherins auf ihr plötzliches Auftreten genau, und so meinte sie auch beobachten zu können, dass er ein wenig überrascht war, als sie vor ihm stand. Doch wenn dies wirklich stimmte, überspielte er es gut, und er schien auch kein Problem mit ihrem Auftauchen zu haben. Auf seine Antwort hin lächelte sie nur noch breiter - er war also charmant wie immer, das musste man ihm durchaus lassen. Was hatten die anderen bloß gegen ihn?
"Das wäre wirklich überaus traurig gewesen, denn dann wäre ich wohl die Einzige hier, die ohne Partner auftaucht." Sie blickte sich kurz um, konnte jedoch kaum jemanden erkennen, der ihr bekannt vorkam, geschweige denn ihren Bruder zwischen all den Menschen ausmachen, also wandte sie ihren Blick wieder Logan zu, früh genug, um zu sehen wie er ihr seine Hand hinhielt. Eine deutliche Aufforderung zum Tanz folgte dieser Geste, wobei er auch gleich klar machte, dass er ein nein ihrerseits nicht duldete. Pepper ergriff selbstbewusst seine Hand und hielt seinem Blick stand. "Dann bleibt mir wohl gar nichts anderes übrig, als mich geschlagen zu geben, nicht wahr?" Nach einem kurzen Zögern fügte sie noch frech hinzu: "Ich hoffe aber, dass sie wenigstens tanzen können, Mister Bradley, sonst kann ich mich immer noch umentscheiden." Ein freches Grinsen zierte das Gesicht der Ravenclaw und sie blickte Logan mit funkelnden Augen an.

Logan führte Pepper zu einer etwas freieren Stelle, wo sie besser zusammen tanzwn konnten. "Von einer Umentscheidung wird nicht die Rede sein - Ich bin beeindruckender Tänzer." Und mit diesen charmanten Worten hatte Logan nicht gelogen. Er war wirklich ein herrausragender Tänzer. Mit einem coolen Lächeln nahm Logan, Pepper bei der Hüfte und begann den Tanz unter seiner Führung.
Ja, vielleicht war Pepper ein Halbblut, aber Logan war das zum ersten Mal in seinem Leben so richtig egal. Sie war so wunderhübsch, und wirkte so richtig nett. Hoffentlich war auch Pepper eine gute Tänzerin, damit kam er dann auch gleich darauf zu sprechen: "Aber ich hoffe, dass auch ich mich nicht umentscheiden brauche, Pepper? Tanzt du wie eine geborene Tänzerin? Naja, ich werde ja jetzt sehen, wie du tanzt." Er öächelte und zwinkerte Pepper kurz zu, und es freute ihn sogar so sehr, dass jetzt ein romantisches Lied lief, dass seine Augen begannen zu leuchten.