Thema: Tisch der Ravenclaws So Jun 05, 2011 4:15 pm
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Gast Gast
Thema: Re: Tisch der Ravenclaws So Jun 05, 2011 5:32 pm
Die Zugfahrt war für mich ziemlich ereignislos verlaufen. Ich war durch die Gänge gegangen, wie es meine Pflicht als Vertrauensschüler war und hatte ein paar Erstklässler zurechtgewesen und wie jedes Jahr einige andere 7.Klässler, die wieder mal irgendeinen Blödsinn planten. Dann war ich allein in einem Abteil gewesen und hatte schon einmal den ersten Brief geschrieben, den ich meinem Vater eigentlich in genau einer Woche schreiben sollte. Dies würde auch der Zeitpunkt sein, an dem ich den Brief abschicken würde.
Nun ging ich durch die große Halle bis zum Ravenclaw Tisch kam, wo sich außer mir allerdings noch niemand befand. Ich setzte mich und sah mich nach den Anderen um. Wo steckten die denn alle?
Gast Gast
Thema: Re: Tisch der Ravenclaws So Jun 05, 2011 8:34 pm
Ein wenig gedankenverloren kam Jennifer in die Eingangshalle gelaufen und rempelte auch gleich eine verunsicherte Drittklässlerin an, der die Ravenclaw jedoch nur ein bissiges "Pass das nächste Mal besser auf, wo du hinläufst" zukommen ließ, ehe sich die Scamander mit souveräner Körperhaltung an der kleinen Hufflepuff vorbei auf den Ravenclaw-Tisch zubewegte. Ein Kopfschütteln ihrerseits, ehe sie am Tisch der Ravenclaws Platz nahm und verwundert feststellte, dass sie dort so gut wie alleine war. Innerlich seufzte sie. Es schätzte die Blonde nicht wirklich glücklich, das Abteil, in dem sie mit Christian Garett und vor allen Dingen Marcus Thomas gesessen hatte, verlassen haben zu müssen. Wo sonst ergab sich auch für sie, die ja im Grunde nicht sonderlich viel von Gryffindors hielt und in diesem Hause wohl auch dementsprechend nicht sehr beliebt zu sein schien, auch eine so passende Gelegenheit, um sich Marcus anzunähern? Vor allem, da er ja ständig von Leuten des gleichen Schlags wie zum Beispiel Charlotte Lindt oder dieser Evelyn Fuller umgeben war. Gedanklich schüttelte Jenny über sich selbst nur den Kopf. Es würde sich schon noch eine Gelegenheit erschließen - und seit wann ließ sich eine Jennifer Scamander schon von derartigen Belanglosigkeiten verunsichern? Unauffällig und geradezu unwillkürlich warf sie einen Blick über die Schultern - Richtung Gryffindortisch. Und tatsächlich, da saß er; sich mit Miss Fuller unterhaltend. Ehe es jemand bemerkte, richtete sie den Blick ihrer eisblauen Augen jedoch wieder auf die Tischfläche direkt vor ihr. Wo bleiben bloß die Anderen, dachte sie genervt. Ihr Blick huschte zu Alex McGivney - dem Vertrauensschüler ihres Hauses, mit dem sie bisher nicht allzu oft das Vergnügen gehabt hatte. "Hallo auch", begrüßte sie ihn in relativ neutralem Tonfall, das Gesicht auf die Hand gestützt.
Gast Gast
Thema: Re: Tisch der Ravenclaws Fr Jun 10, 2011 10:37 pm
Ich hatte fast ein wenig abwesend auf mein Essen gestarrt und darüber nachgedacht, was ich meinem Vater in nächster Zeit wohl schreiben würde. Ich schrieb ihm nämlich so gut wie nie die Wahrheit, er würde sich so oder so nur über meine Aktionen beschweren. Ich bemerkte sofort, als sich ein Mädchen zu mir setzte und ordnete sie sofort als Sechstklässlerin ein, somit war sie also ein Jahr jünger als ich. "Hallo!", begrüßte ich das Mädchen, bei dem es sich, dabei war ich mir ziemlich sicher, um Jennifer Scamander handeln musste. "Heute ganz allein unterwegs?", fragte ich dann sofort nach und lächelte charmant, während ich mich entspannt zurücklehnte und darauf wartete, dass unsere Schulleiterin ihre Anfangsrede beginnen und dann auch wieder beenden würde, damit dann auch endlich das Essen erscheinen würde. Mein Vater gab mir kein Taschengeld, sodass ich mir im Hogwartsexpress nichts hatte kaufen können und etwas einzupacken... nun, meine Mutter hatte mir zwar versichert, sie hätte es getan, aber da musste sie sich wohl geirrt haben
Evie pfiff ein wenig vor sich hin und war einfach nur glücklich, jemanden wie Dorian zu kennen. Sie setzte sich zu den anderen Ravenclaws. Mit säusselndem Unterton sagte sie: "Hallo, alle zusammen. Na? Alles gut bei euch?" Sie lächelte und setzte sich ein bisschen abseits um trotzdem noch mit Dorian zu reden, sie mochte ihn, und wollte ihn nicht einfach jetzt weg schicken, wie auch? Der Junge war viel zu nett.
Dorian hatte für den Rest seines Hauses nur ein knappes Nicken und eine leicht gehobene Augenbraue übrig. Wenn auch Evie vielleicht das Privileg - nun, das zweifelhafte Privileg, wie selbst Dorian gestehen musste - genoss - oder eben weniger genoss - so galt das doch auch nur für sie. Der Rest war ein interessantes Objekt für seine zahlreichen Beobachtungen, aber eben nicht mehr, nicht wichtig. Eine Art gegenseitiges Ignorieren, das beiden Seiten vollauf genügte - Dorian selbst am allermeisten. Wobei dieser Gedankengang Dorian auch irgendwo Angst machte. Aber er hatte alles unter Kontrolle - am allermeisten ohnehin sich selbst. Evie setzte sich, und auch er selbst ließ sich neben ihr auf einen Platz sinken, während er darüber nachdachte, wie Evie wohl zu den anderen stand. Seine Augen ruhten abwechselnd auf ihr und auf den Ravenclaws, die in seiner Nähe saßen - nicht umsonst wusste er so viel über die vielen Schüler von Hogwarts. Beobachten war alles, zumindest in Dorians Weltanschauung, und es hatte nie einen Grund gegeben, an dieser zu zweifeln, niemals. “Unser letztes Jahr”, bemerkte Dorian beiläufig, während er zugleich einen kleinen Zweitklässler fixierte, der einem anderen etwas ins Ohr flüsterte. Dorian kam aber doch recht bald zu dem Schluss, dass die kleinen Geheimnisse eines Zweitklässlers zwar zweifellos interessant, nicht aber das wichtigste waren. Er schaute rasch zu Evie, bevor er den Tisch hinab sah. Noch immer war er nur zur Hälfte gefüllt.
Gast Gast
Thema: Re: Tisch der Ravenclaws Sa Jul 02, 2011 11:20 am
Mit funkelnden Augen fixierte Evie den Jungen neben sich. Er hatte sich zu ihr gesetzt, und das machte die junge Deforest mehr als nur glücklich. Als er mit ihr sprach, hatte die Ravenclaw das Gefühl, dass Dorian die Schule vermissen würde, also fragte sie ruhig: "Wirst du Hogwarts vermissen? Ich glaube ich möchte Lehrerin hier werden. Und du, was möchtest du werden?" Sie lächelte Dorian zu. Sie sah seinen Blick, den er einem Zweitklässler gönnte. Mit Belustigung sah sie den Zweitklässler ebenfalls an, er hatte noch als diese schönen, erholsamen Jahre vor sich. Fast gar nicht auszudenken. Ihre Mundwinkel zuckten leicht als sie wieder ihren Blick in das Gesicht ihres Sitzpartners huschen lies, er war seltsam - aber seltsam heißt ja nicht gleich, gemein, unfair oder sowas - nein, es heißt einfach seltsam, anders, einzigartig. Und genau das war Dorian, eine einzigartige, seltsame, etwas andere Persönlichkeit, und das gefiel Evie - es gefiel ihr sogar sehr.
Dorian Stewart
Alter : 30
Thema: Re: Tisch der Ravenclaws Sa Jul 02, 2011 11:39 am
Die goldenen Platten vor ihnen waren noch leer, wie Dorian fast bedauernd bemerkte, als sein Blick zufällig darauf fiel. Ja, auch das war Hogwarts, all das hier, und noch so viel mehr. Evie sagte etwas, aber Dorian brauchte einen Moment, ehe er verstanden und sich eine Antwort zurechtgelegt hatte: sagte er die Wahrheit, die sie zweifellos ohnehin vermutete, so konnte sie noch weitere Dinge über ihn erahnen - was er schon aus Prinzip nicht wollte. Log er sie aber an, würde sie ihm ob seiner Fähigkeit, jederzeit überzeugend aufzutreten, zwar glauben, aber jegliches Gespräch konnte von da an keine sinnvollen Erkenntnisse vermitteln. Die Augen hatte er wieder auf Evies Gesicht gerichtet, das noch immer Fröhlichkeit ausstrahlte. “Ja”, sagte er einfach schlicht, die kurze Pause so wirken lassend, als habe er in Erinnerungen geschwelgt. Und irgendwie tat er das ja auch, denn Hogwarts stand immer irgendwo in seinen Gedanken. Evie schien aber die selben Vorstellungen zu haben, auch sie hing wohl an ihrer Schule. “Lehrerin?”, fragte er, Anerkennung in der Stimme: “Leider habe ich noch keine Vorstellung von meinem späteren Beruf” Sein Blick ging nach unten, auf die Tischplatte, wo ein Teller lag, nebst Besteck, nach de er nun griff, um seine Hände zu beschäftigen. Natürlich - das wäre nicht nötig gewesen, aber es ließ ihn einfach natürlicher wirken. So etwas waren Bewegungen, über die er nur am Rande nachdachte, die aber selbstverständlich trotzdem immer beabsichtigt waren. Manchmal fragte Dorian sich, wie viel von dem, was er war, andere sehen konnten. Er sorgte dafür, dass es möglichst wenig war, aber wie viel war es genau? Und Evie? Wie viel konnte Evie erahnen? Sah sie ihn nur als geheimnisvollen Jungen, über den keiner etwas wusste oder vermutete sie noch mehr? Die Möglichkeit war beängstigend.
Gast Gast
Thema: Re: Tisch der Ravenclaws Sa Jul 02, 2011 12:00 pm
Die Stille die eine halbe Ewigkeit über ihrem Gespräch hing, war bedrückt, gerade zu beängstigend. Diese Stille löste sich mit einem einzigen, in der Luft hängenden Wort - Ja. Er würde die Schule vermissen, Evie wusste, dass er nicht log, die Sehnsucht in seiner Stimme konnte sie klar heraushören. Mit einer freundlichen Geste der Hand, erwies sie ihm, dass sie das mit dem Beruf schon verstanden hatte. "Weißt du, ich kenne das. Ich weiß auch noch nicht so richtig, ob ich wirklich Lehrerin werden möchte, aber Hogwarts ist eine Schule, an der man leben muss, die man nie aus Erinnerung verlieren darf und kann. Sie ist unvergesslich, das muss man Hogwarts lassen." Sie überlegte einige Zeit und schaute dann mit gesengten Blick auf ihre Schuhe die sie verlegen hin und her bewegte. Ihre Wangen färbten sich in ein sachtes Rosa und ihre Augen strahlten vor Verlegenheit. Sie hatte noch nie mit jemandem darüber gesprochen, sie hasste es, zu erzählen wie sie Zuhause klar kam, wie viel Stress es da gab, wie viel Unruhe. Sie liebte dieses flachgelegte Säuseln, das in der großen Halle herrschte, nur sachtes Geplapper und in einer niedrigen Kommunikationslautstärke. Diese Hexen und Zauberer waren ja nicht taub, sie wussten alle eine angemessene Lautstärke, dass ihr Gegenüber verstehen würde. Auch Evie sprach nun mit etwas säuselndem Unterton: "Freust du dich schon auf dieses Jahr? Ich freue mich riesig." 'Vor allem wegen jemandem, mit dem ich gerne rede.' Doch diesen Gedankenzug behielt sie für sich, Dorian sollte besser nicht erfahren, dass Evie ihn für sehr freundlich hielt. Ihre Mundwinkel sanken etwas und ihr Gesicht hatte immer noch die Farbe eines leichten Rosatons.
Dorian Stewart
Alter : 30
Thema: Re: Tisch der Ravenclaws Sa Jul 02, 2011 12:30 pm
Er nickte langsam, nun wirklich gefangen in Gedanken, an anderen Tagen, erfüllt von Sonnenschein oder prasselndem Regen, gefangen vor knisternden Feuern und raschelnden Büchern. So viele Tage, die hier vergangen waren, und er liebte jeden einzelnen davon. “Ja”, wiederholte er, ein wenig zu spät, als dass es in Verbindung mit dem Nicken gewirkt hätte. “Ja, Hogwarts.. Wir werden es wohl nie vergessen können”, lächelte er, leicht von unten zu Evie hoch schauend und ihr Gesicht beobachtend. Leichte Röte stieg in ihre Wangen, und Dorian verstand nicht, fragte sich, wieso.. Das war ungewohnt, Beweggründe war im Grunde einfach, stets dasselbe, jedenfalls in den Grundzügen. Jetzt aber… nichts schien zu passen, und diese Tatsache ärgerte Dorian. “Ich bin sicher, du wärest eine um vieles bessere Lehrerin als einige der Lehrer hier”, sagte er, weil er glaubte, es sei nötig, und weil er auch keinen Grund sah, es nicht zu tun. Sie wirkte verlegen, und aus irgendeinem Grund missfiel das Dorian, er wollte wieder ihr befreites Lachen hören, nicht, weil er es gerne gehört härte, sondern einfach, weil es so zu ihr zu passen schien. Auch ihre nächsten Worte entlockten ihm ein leises Lächeln, weil er sie so gut verstehen konnte, weil er sah, dass sie eine ähnliche Beziehung zu ihrer Schule hatte wie auch er - obwohl die Gründe wohl andere sein dürften, dachte er fast bitter. Gewöhnlich haderte er nicht mit seinem Schicksal, im Gegenteil, nur so war er zu dem Dorian geworden, den nur er kannte, aber Bitterkeit - die konnte er nicht immer fernhalten, sie war eine Schwäche in seiner ansonsten kontrollierten Welt der Gefühle. “Oh, ja.. Ich bin sicher, es wird ebenso wunderbar wie die letzten sechs Schuljahre”, antwortete er demnach und sah sie fragend an, obwohl er schon wusste, dass sie sich freute. Vermutlich würde sie es einfach als Interesse werten, was dementsprechend also eher gut als schlecht war und ihn von der Verantwortung entband, etwas zu sagen.
Gast Gast
Thema: Re: Tisch der Ravenclaws Sa Jul 02, 2011 2:32 pm
Als Dorian die letzten sechs Jahre erwähnte, schaute Evie wieder etwas glücklicher drein, doch ihre Gesichtszüge schwanden wieder, als sie merkte, das ein Zucken ihre linke Hand durchlief. Erschrocken starrte sie zu ihrer Hand. Erst jetzt bemerkte die Ravenclaw, dass sie die Gabel ganz fest gepackt hatte - so fest, dass ihre Hand davon schmerzte. Mit einer schnellen Handbewegung klirrte die Gabel zu Boden. Und wäre es ruhig in der Halle gewesen, hätte jetzt wahrscheinlich jeder sie angestarrt - das erste Mal, dass Evie sich wirklich über eine etwas über dem normalen Niveau der Lautstärke, freute. Ruckartig schoss ihr Oberkörper nach unten und mit einer schnellen, zielsicheren Handbewegung lag die Gabel wieder behutsam in ihrer Hand. Sie legte sie so ordentlich es ging neben den Teller. Mit gespreizten Fingern fuhr sie eine Strähne, die ihr ins Gesicht, und somit in ihr Blickfeld gefallen war, wieder an ihren normalen Standort. Der Wirbel der dort an ihrem Haaransatz entstand machte Evie manchmal beim Haarekämmen, ganz kirre. Wie verrückt hatte sie immer versucht diesen Wirbel mit Zaubern jeglicher Art zu vernichten, einmal waren ihre Haare sogar bei einem Versuch abgefackelt. Und ihr Vater hatte sie neu "pflanzen" müssen. Seither versuchte Evie es eigentlich nur noch mit Glätteisen. Wobei, bei einem solchen Leben, als Hexe, waren ihre Haare, das letzte woran sie dachte. Mit einem Zucken ihrer Wimpert war das Mädchen nun wieder aus ihren Gedanken hervor gekrochen, doch dann musste sie erschrocken feststellen, das sie wütend geguckt hatte. Schnell schaute sie zu Boden, um Dorian danach wieder mit einem Lächeln anzuschauen. Sie wusste, dass er merken würde, dass das Lächeln bloß gestellt war. Sie wollte mit ihm sprechen, doch ihre Kehle fühlte sich wie zugeschnürt an. Sie wollte ihm sagen, dass es ihr gut ging - doch das tat es nicht - nicht jetzt. Sie hatte zu viel an ihre gestressten Ferien zurückgedacht, und somit war sie wieder bei der Themenkategorie "Ferien". Und da fiel ihr auf, dass sie immer noch nicht wusste, was Dorian alles so in den Ferien getrieben hatte. Aber noch einmal zu fragen, erschien der Ravenclaw als dumm, er hatte bestimmt seine Gründe, warum er ihr nicht erzählt hatte, was er gemacht hatte. Sie schmunzelte etwas, und überlegte, wie sie ihre gute Laune zurück gewinnen konnte, da bietete sich ihr eine grandiose Gelegenheit: Der Zweitklässler, den sie gerade eben sangeschaut hatte, haute mit seiner Faust auf seine Gabel - er schien empört. Die Gabel flog hoch und landete am Slytherintisch und bohrte sich tief in den Tisch - zwar war die Tischdecke jetzt nicht mehr ganz, trotzdem war es ein Grund zu lachen. Auch wenn Evie nicht gelacht haben wollte, musste sie einfach ein bisschen Lächeln und ein Kichern entfuhr sich ihrer Kehle - Sie konnte wieder reden! Ihre fröhliche Einstellung war zurück gekehrt und nun sprach sie Dorian natürlich wieder an: "Der Arme! Ich wette dem ist das total peinlich!" Und wie zur Bestätigung lief der Junge knallrot an. Und schaute mit hektisch, verlegenen Blick um sich, der Junge mit dem er getuschelt hatte, lachte sich halbtot, und auch Evie hatte sich bei ihm angesteckt.
Dorian Stewart
Alter : 30
Thema: Re: Tisch der Ravenclaws So Jul 03, 2011 9:10 pm
Dorian blockte seinen ersten Impuls, die Augenbrauen nachdenklich zusammenzuziehen, was eher leicht skeptisch als erschrocken gewirkt hätte, und sah Evie ruhig an, als sie ihre Gabel auf den Boden warf. Er hatte nicht aufmerksam genug beobachtet, denn ansonsten wäre ihm aufgefallen, wie verkrampft ihre Hand sich um den Griff der Gabel geklammert hatte. Aber er hatte nicht darauf geachtet, war mit anderen Dingen beschäftigt gewesen, und nun war es zu spät. Er konnte dennoch nicht mehr als leichte Verärgerung über sich selbst verspüren, und so schnell, wie die Anspannung bei Evie gekommen war, verschwand sie auch wieder, sie hob die Gabel auf. Und sie wirkte beinahe zu ruhig dabei, wie Dorian dachte, als sie eine Haarsträhne zurückstrich. Er hatte so sehr auf ihre Bewegungen geachtet, dass ihm beinahe entgangen wäre, wie wütend sie schaute, nur beinahe. Vielleicht war es ihr ebenso ergangen, vielleicht hatte sie ganz einfach den Fokus ihrer Gedanken auf die Bewegungen ihrer Hände und das Ausrichten der Gabel neben ihrem Teller - wo sie nun exakt senkrecht zur Kante der Tischplatte lag - gelegt und darüber den Ausdruck ihres Gesichtes vergessen. Eigentlich ein Anfängerfehler, und es ärgerte Dorian selbst maßlos, wie unaufmerksam er heute Abend war. Der kurze Moment aber war schon vorüber, und nun gab Evie sich Mühe, wieder zu lächeln - zumindest kam es Dorian so vor. Zumindest waren ihre Lippen zu einem Lächeln verzogen, wenn es auch ihre Augen nicht erreichte und nach seiner Einschätzung definitiv kein echtes Lächeln war. Er hätte sie gerne gefragt, was los war, doch er tat es nicht. Zwar trat ihm kein Taktgefühl in den Weg - Dorian war längst der Überzeugung, dass dieses ihm schlichtweg abging -, doch reine Taktik verwehrte ihm die Möglichkeit. Er hatte keine Angst davor, aber doch ahnte er, dass sie keine Nachragen hören wollte - und um auf Nummer sicher zu gehen, was die Qualität zukünftiger Gespräche anging, ließ er es bleiben, und legte den Kopf nur leicht schief, mit einem warmen Lächeln, um ihr ein besseres Gefühl zu geben. Als sie sich nun umschaute - zweifellos auf der Suche nach Ablenkung, sei es nun, um sich selbst oder ihn zu treffen - folgte Dorian ihrem Blick. Der Zweitklässler in ihrer Nähe. Dorian sah die Gabel, die durch die Luft flog, und er zog anerkennend eine Augenbraue hoch, als sie punktgenau auf dem Tisch der Slytherins landete. Wäre er selbst ein Gryffindor gewesen - Dorian hätte gewettet, es wäre Absicht. Aber er war kein Gryffindor, ebenso wenig wie der jüngere Schüler, und so war wohl davon auszugehen, dass es ein Versehen gewesen war. Bestätigt wurde diese Ahnung durch das schlagartige Erröten des Jungen. Als Evie ein befreiendes Lachen lachte, stimmte Dorian mit ein, und auf ihre Bemerkung erwiderte er: “Die Gryffindors werden ihn dafür verehren, nicht?”, ein hintergründiges Lächeln auf seinen Lippen.
Gast Gast
Thema: Re: Tisch der Ravenclaws So Jul 03, 2011 9:39 pm
Evie lächelte Dorian dieses Mal mit nicht gespielter Freude zu. "Oh ja, das werden sie! Der Gute wird gefeiert bei den Griffindors!" Sie lächelte tiefgründig und mit zufriedener Miene. Dorian und dieser Junge hatten ihr geholfen, ihre gute Laune wieder zu finden. Sie sollte sich bedanken. Aber sollte sie sagen: 'Hey Dorian, danke, dass du mir geholfen hast wieder gute laune zu haben'?! Nein, das wäre eins der dämlichsten Dinge, die Evie sich erdenken konnte. Wieder fiel ihr eine Strähne ins Gesicht und sie lächelte dieses Mal, als sie diese zurück hinter ihr Ohr schob. Sie zuckte mit dem anderen Ohr und lachte immer noch etwas. Sie wollte ihm aber danken, ob offenschichtlich oder indirekt. Sie lächelte und flüsterte so leise, dass sie nur hoffen konnte, dass Dorian gute Ohren hatte: "Danke, Dorian." Sie lächelte breit, und als sie etwas zur Seite schaute, bemerkte sie, dieses hintergründige Lächeln des jungen Stewarts. Schnell schaute sie in die andere Richtung, denn sie merkte die Hitze in ihrem Gesicht und wusste: Sie war rot geworden! Sie mochte den Jungen, aber seit sie hier in Hogwarts war, konnte sie nicht mehr normal mit ihm reden, immer und immer wieder wurde sie rot. Das musste aufhören! Doch Evie kannte diesen Teil nicht zu kontrollieren. Aber er würde es wissen - Dorian hatte doch sein kleinstes Haar unter Kontrolle. Sie musste ihn einfach nur fragen: "Dorian? Weißt du eigentlich, wie man es verhindert seine verlegenheit zu unterdrücken - also, dass man rot wird? Einfach ablenken, an was anderes denken?" Die Frage war ernst gemeint, trotzdem lachte die Ravenclaw herzhaft darüber und fühlte sich dermaßen lächerlich, dennoch hoffte sie Dorian würde ihr ehrlich antworten.
Dorian Stewart
Alter : 30
Thema: Re: Tisch der Ravenclaws So Jul 03, 2011 9:57 pm
Dorian lachte noch immer leise, während er seinerseits nach der Gabel griff und sie wiederum in seinen Händen drehte - diese Angewohnheit hatte er sich zumindest erfolgreich antrainiert. Er antwortete aber nicht auf Evies Bemerkung, wozu auch, wenn es nichts zu sagen gab? Stattdessen sah er erneut den Tisch hinunter, dann zum Lehrertisch, der ebenfalls noch nicht ganz voll war. Täuschte ihn die Zeit, oder dauerte es heute wirklich extrem lange, bis das Festessen begann? Er konnte nicht auf alles zugleich achten, und das war eine Tatsache, die Dorian wirklich extrem störte. Wie gerne wäre er überall mit offenen Ohren und Augen gewesen; aber es ging nicht. Weil er eben gerade in eine andere Richtung schaute, konnte er auch nicht sehen, ob Evies Lippen sich bewegten, als er meinte, ihre Stimme zu hören. Sie sprach so leise - vermutlich mit Absicht - dass er sich nicht sicher sein konnte. Obwohl auf seine Sinne für gewöhnlich Verlass war. Er konnte also davon ausgehen, sich ihren Dank nicht eingebildet zu haben, und so nickte er, fast unmerklich, ebenso wie ihre Stimme fast unhörbar gewesen war. Als er nun wieder zu ihr blickte, sah er, dass sie seinem Blick auswich, doch er zeigte keine Regung, auch dann nicht, als er bemerkte, wie rot sie geworden war. Es war sinnlos, sie wollte keine Reaktion, warum sollte er also irgendeine zeigen? Er selbst war schließlich nicht darauf angewiesen. Bei ihrer nächsten Frage, zog aber selbst er eine Augenbraue nach oben, um seine Verblüffung zum Ausdruck zu bringen. Warum…? Aber die Antwort lag selbstverständlich auf der Hand - wen sonst hätte sie danach fragen sollen, wenn nicht ihn. “Ich würde sagen..”, antwortete er langsam und mit Bedacht, während er die Gabel zurücklegte und nun wieder in Evies Augen schaute: “Dass du da schon auf dem richtigen Weg bist. Die Suche nach der Ursache dürfte zumindest schon ein Schritt in die richtige Richtung sein. Und ansonsten iust es eine reine Willenssache. Kontrolle. Übung” Dorian lächelte. Damit verriet er keine Geheimnisse, und darüber hinaus war ihm klar, dass vermutlich nie jemand seine Klasse erreichen würde; warum also nicht Eie diesen Gefallen tun?
Gast Gast
Thema: Re: Tisch der Ravenclaws So Jul 03, 2011 10:10 pm
Evie lächelte ihm zu und ihre Rötung war vüllig verschwunden. "Wow, das ist eine tolle Idee. Danke, Dorian, ich hoffe ich werde es schnell lernen. Diese Kontrolle, mit Übung ... Diesen Willen werde ich aufbringen, danke." Sie lächelte, und hoffte Dorian nicht mit so etwas trügerischem zu hintergehen, also ihn damit anlügen, ihm nicht ihre wahren Gefühle zu zeigen, war fast unmöglich für sie. Lächelnd schaute sie sich um, als sie Dorians Blick zum Lehrertisch folgte musste Evie grinsen, dachte Dorian ans Essen? Sie hatte auch Hunger. Sie lachte leise.
Dorian Stewart
Alter : 30
Thema: Re: Tisch der Ravenclaws Mo Jul 04, 2011 4:00 pm
Auf Evies leises Lachen reagierend, verzogen sich auch Dorians Lippen zu einem schmalen Lächeln. Natürlich würde sie niemals ihn täuschen, dafür war er schlichtweg zu geübt und vielleicht auch zu talentiert, aber einfältigere Geister mochten sich von ihr hinter das Licht führen lassen. Dessen war er sich sogar relativ sicher, denn Evie schien nicht unbegabt, ganz im Gegenteil. “Das ist es, worauf es ankommt”, bemerkte er mit einem Tonfall, der beinahe an Gleichgültigkeit grenzte, und einem leichten Nicken, mehr angedeutet als alles andere. Wie so oft wünschte er sich, in den Kopf der Anderen hineinblicken zu können. Es war aber auch ungerecht - Zauberei mochte zwar eine willkommene Erleichterung des täglichen Lebens sein, aber genau das, was Dorian sich wirklich erträumte - das war unmöglich. Oder nur mit schwarzer Magie machbar, und obwohl Dorian nicht vor dieser Magieart an sich zurückschreckte, konnte er sich doch Angenehmeres vorstellen. Aber um wie vieles interessanter das Leben doch wäre - er müsste sich nicht mehr auf Hilfsmittel wie Mimik oder den Ton der Stimme verlassen, er könnte sich ganz einfach sicher sein. Aber wo bliebe dann der Spaß? Und.. Nun, dann wären seine Fähigkeiten auch nichts Besonderes mehr. Vielleicht war es doch besser so, schlussfolgerte Dorian und sah wieder zu Evie, die mittlerweile aber seinem eigenen Blick gefolgt war, und ebenfalls den Lehrertisch beobachtete. “Sie brauchen lange, dieses Jahr, nicht?”, fragte er, seine linke Augenbraue um Millimeter hebend.
Gast Gast
Thema: Re: Tisch der Ravenclaws Mo Jul 04, 2011 10:13 pm
Evie lächelte ihrem Gesprächspartner zu. "Ja, dieses Jahr brauchen sie wirklich ungewöhnlich lange." Sie lächelte und eigentlich schrie der kleinste Nerv in ihrem Körper nach Essen, dennoch schaffte sie es, sich unter Kontrolle zu halten, sie hatte gelernt - Sie hatte sogar sehr schnell gelernt. Sie versuchte kurz an etwas zu denken, was sie wütend machte. Es klappte, sie konnte immer noch lachen, aber vielleicht lag es einfach daran, dass sie gar nicht wütend war. Sie überlegte sich ein neues Gesprächsthema und hatte auch sehr bald eins gefunden. "magst du eigentlich Quidditch?" Sie wusste so den etwas ungeduldig wirkenden Jungen abzulenken, der anscheinend aufs Essen warte - sich danach sehnte.
Dorian Stewart
Alter : 30
Thema: Re: Tisch der Ravenclaws Mo Jul 04, 2011 10:55 pm
“Damit muss man wohl leben”, er schüttelte leicht den Kopf, wie zum Tadel, zog die Bewegung aber durch das Heben seiner Augenbrauen dermaßen ins Lächerliche, dass es ein Hohn für jeden Lehrer gewesen wäre. Eigentlich interessierte ihn das Essen nicht einmal wirklich. Natürlich - nach der langen Zugfahrt hatte er Hunger, aber Dorian war niemand, der sich derart von niederen Bedürfnissen lenken ließ. Auch, wenn die Wissenschaft der Muggel anderes behauptete - ja, Dorian hatte bereits als kleines Kind Fachbücher gelesen, die in der Bibliothek seiner Eltern standen - man konnte den so genannten Grundbedürfnissen durchaus eine Zeitlang widerstehen. Zumindest er konnte das. Wenn er Recht darüber nachdachte, war es mehr als seltsam, dass seine Eltern Muggelbücher in ihrer Bibliothek sammelten. Er ließ sich nichts anmerken, doch der Gedanke war neu. Und seltsam. Aber vermutlich war es einfach die Sammelleidenschaft gewesen, die seine gelangweilte Mutter gepackt hatte, und sie hatte ihren Fehler zu spät erkannt - dann nämlich, als ihr einziger Sohn und Erbe bereits ohne ihr Wissen oder das ihres Mannes diese Bücher gelesen, und eine gewisse Faszination und auch Hochachtung vor Vorreitern der Wissenschaften entwickelt hatte. Selbstverständlich sah man seinem Gesicht nichts an, und er war sich ziemlich sicher, dass Evie die Bedürfnispyramide nach Maslow auch eher weniger interessieren würde. Sie entband ihn aber alsbald von der Verantwortung, selbst für den Fortgang der Konversation zu sorgen, indem sie ein gänzlich neues Thema anschnitt. Quidditch. Mochte er Quidditch? Die Frage war alles andere als leicht zu beantworten. Er mochte das Fliegen an sich. Er mochte es auch, zu beobachten, wie Menschen sich während eines Spiels verhielten. Was er nicht mochte, war der Zwang, mit anderen zusammenzuarbeiten. Er war gewohnt, immer der Beste zu sein; Teamarbeit hatte Dorian nie als etwas kennen gelernt, das ihm half, sondern als etwas, das ihn hemmte. “Nicht besonders, nein”, gab er also zu: “Du aber vermutlich schon, nicht? Seien wir ehrlich - es gibt kaum einen Zauberer, der dieses Spiel nicht liebt”, er lachte leise.
Gast Gast
Thema: Re: Tisch der Ravenclaws Di Jul 05, 2011 4:48 pm
Auf seine Aussage antwortete Evie ehrlich, so wie sie so oft schon war: "Wow, das ist mir wirklich neu, dass jemand das Spiel nicht mag. Ich liebe es, ja. Ich spiele ja auch schließlich mit. Mit mir im Team, hat unsere Mannschaft, so gut wie gewonnen." Sonst war sie nie so - so eigengefällig, und es gefiel ihr auch nicht sonderlich, dennoch machte sie es etwas mutiger. Sie mochte es, nicht die einzige zu sein, die ihr Bestes geben musste, darin unterschieden sie sich. Dorian war eher der Einzelgänger, und Evie war gerne unter Menschen und mochte den Mannschaftssport gerne. Sie redete auch gerne, obwohl es ihr erschien, dass auch Dorian gerne mal seine Meinung einbrachte. Jegliche Bildung, die Evie in sowas verstand, war zwecklos, man konnte jemanden nicht zum Mannschaftssport zwingen. Es war seine eigene Enscheidung, und Evie war auch recht zufrieden damit, zwar hätte sie gerne mit Dorian in einer Mannschaft gespielt, doch hoffte sie sehr, dieser Junge würde sie anfeuern, oder ihr zumindest die Daumen drücken. "Du wirst mich doch anfeuern, oder nicht? Oder die Daumen drücken?", sagte sie also schließlich, sie war sichtlich interessiert, ob Dorian sie anfeuern würde, wahrscheinlich, würde er ihr eher die Daumen drücken. 'Aber wart's ab, Evie! Vielleicht, wer weiß ...' Sagte sie sich vorsichtshalber.
Dorian Stewart
Alter : 30
Thema: Re: Tisch der Ravenclaws Mi Jul 06, 2011 12:03 pm
Dorian sah nicht zu ihrem Gesicht, sondern richtete das Besteck neben seinem Teller, so tuend, als weiche er ihrem Blick nicht aus, obwohl er mit der Tatsache spielte, dass sie glauben würde, er tue es doch. Was der Sinn dieser Aktion war - das wusste Dorian ausnahmsweise selber nicht. Vielleicht war er einfach gelangweilt und wollte etwas Übung. Sie antwortete ihm - wie erwartet war sie überrascht. Dorian ersparte sich und Evie das leicht triumphierende Grinsen, weil es ihm gelungen war, zu überrumpeln. Das machte ihm noch immer mit am meisten Spaß, obgleich es zugegebenermaßen immer schwieriger wurde. Und nun hatte er auch noch seinen besten Trumpf verspielt - die Tatsache, dass er Quidditch nicht mochte. Im Gegensatz zu Evie, die - wie Dorian erst jetzt einfiel, was aber nicht weiter verwunderlich war, weil derlei Dinge einfach nicht in seinem Interessengebiet lagen - schließlich sogar im Hausteam spielte. Anscheinend hielt sie sich selbst für gut, und weil Dorian das Mädchen nicht für jemanden hielt, der sich selbst überschätzte, nahm er an, dass das auch der Wahrheit entsprach. “Welche ist deine Position?”, fragte er lächelnd. Er mochte das Spiel vielleicht nicht - was wohl am Mannschaftsaspekt lag -, aber deshalb verfügte er selbstverständlich trotzdem über fundierte Kenntnisse in den Bereichen der Regelkunde und Taktik - selbst, wenn ihm die Begeisterung dafür fast völlig abging. “Ich besuche gewöhnlich die Spiele nicht”, gab er auf ihren nächsten Einwurf hin zu, fuhr aber fort: “Trotz alledem verspricht es, interessant zu werden, möglicherweise werde ich ja doch einmal da sein. Und natürlich drücke ich dir die Daumen” - was für ein furchtbarer Ausdruck - “immerhin spielst du für mein Haus!”, in gespieltem Entsetzen riss er die Augen auf, zerstörte die aber wahrscheinlich ansonsten perfekte Illusion aber durch ein amüsiertes Lachen.
Gast Gast
Thema: Re: Tisch der Ravenclaws Mi Jul 06, 2011 9:18 pm
Auf seine Frage antwortete sie, fast sogar schon stolz: "Ich spiele als Jägerin. Schade, dass du dich eigentlich gar nicht dafür interessierst." Sie lächelte. Auch wenn es sie fazinierte, dass jemand ein Missfallen an Quidditch fand, wusste sie, dass er für sie da sein wird, und ihr auf jeden Fall die Daumen drücken, ob er jubbelt oder rumkreischt ist noch eine ganz andere Frage. Aber Evie ist damit schlicht und einfach zufrieden, wenn er da ist und ir seine Daumen drückt. Aber sie glaubte nicht, dass Dorian sie nur anfeuern würde, weil sie in seiner Hausmannschaft spielte, nein, sie glaubte sogar fast ein wenig Interesse für sie von ihm zu sehen. Und das machte sie ungewöhnlich glücklich. Um einfach das Missfallen des Jungen für den Mannschaftssport, der sich hier in Hogwarts "Quidditch" nannte, zu überspielen setzte Evie eine völlig neue Themenkategorie ein - Familie. Sie musste die harte Schale des Jungen neben ihr knacken, sie musste einfach mehr über ihn herausfinden. "Hast du eigentlich Familie, Dorian? Geschwister?" Sie wusste nicht, wie der 17-jährige Schüler auf dieses Thema zu sprechen war. Aber er würde wahrscheinlich nicht reagieren, daran wird sie nicht erkennen ob er gerne darüber sprach.
Dorian Stewart
Alter : 30
Thema: Re: Tisch der Ravenclaws Mi Jul 06, 2011 9:47 pm
Dorian hob nur fast anerkennend eine Augenbraue. Zwar wäre für ihn die Position eines Jägers als allerletzte in Frage gekommen - mehr Angewiesen-Sein als auf allen anderen Positionen - aber gerade das machte es für ihn zu etwas, das zwar weder bewunderns- noch begehrenswert war, aber dennoch gut genug, um vor seinen Augen zu bestehen. Er dachte darüber nach, das Thema zu wechseln. Schneller, als er es erwartet hatte - was an und für sich schon überraschend genug war - hatte das Gespräch begonnen, ihn zu langweilen. Weil er aber der Hoffnung war, in Evie eine würdige Konversationspartnerin gefunden zu haben, wartete er höflich auf das, was sie als nächstes sagen wollte - man sah ihr an, dass sie über etwas nachdachte. Nun, vielleicht sah auch nur Dorian ihr das an, so dachte er selbstgefällig, immerhin war er ein Meister auf seinem Gebiet. Ein unschlagbarer Meister. Und das war gut so. Als Evie nun aber den Mund öffnete, um weiter zu sprechen, war er nicht vorbereitet auf die Frage, die sie als nächstes stellte. Etwas, was er sich beinahe sofort vorwarf - er hätte die Gefahr früher erkennen müssen, doch in letzter Zeit passierten ihm unverzeihlich viele Fehler. Aber da nur er selbst sich verzeihen musste, weil niemand anders seine Fehler überhaupt bemerkte, wäre diese Tatsache wohl für jeden Anderen zweit- oder gar drittrangig gewesen. Nicht so für Dorian. Sie fragte ihn nach seiner Familie. Und obwohl man ihm nicht das geringste anmerken konnte, begannen die Gedanken in seinem Kopf zu rasen. Auf diese Frage konnte er noch ehrlich antworten. Aber was, wenn sie weiterfragen würde, wenn sie neugierig war. Und aller Wahrscheinlichkeit nach war sie das. Nein, er musste eine Antwort finden, die die Aufmerksamkeit seines Gegenübers auf andere Themen lenken würde, ohne, dass es dies überhaupt bemerken konnte. Dummerweise spielte das Schicksal ihm nicht in die Karten, es tauchte nicht plötzlich das Essen auf, oder eine derart gute Fügung. Nein, er kam nicht darum herum. Einfach mit einer Gegenfrage abzublocken, würde zwar für kurze Zeit den Zweck erfüllen, allerdings würde Evie das zweifellos registrieren, und genau das wollte er schließlich verhindern. Offensive. Die einzige Möglichkeit. Möglicherweise würde sie sich zwar über seine plötzliche Offenheit wundern, aber er war davon überzeugt, dass sie seinen Gedankengängen nicht auf die Schliche kommen konnte. Vor allem, da er weniger als eine Sekunde gebraucht hatte, um sich zu entscheiden. “Nein, ich bin Einzelkind”, antwortete er, in neutralem Ton, fuhr dann aber fort: “Alleinerbe, demnach. Und das Stewart-Vermögen ist nicht zu unterschätzen, was wohl ein Vorteil ist. Aber ich kenne es auch gar nicht anders”, nun lächelte Dorian. Diese Information würde sie beschäftigen, das genügte, jetzt war es vertretbar, seinerseits nachzufragen. “Und, wie sieht es bei dir aus? Bist du ebenfalls die Erst- und Einziggeborene deiner Familie?”
Gast Gast
Thema: Re: Tisch der Ravenclaws Mi Jul 06, 2011 9:55 pm
Auch wenn Evie sich über die Offenheit von Dorian freute - machte sie es gleichzeitig auch zu schaffen. Als er sie fragte brauchte sie nicht lange um zu antworten: "Nein, ich bin zweit- und letztgeborene. Ich werde auch nicht erben. Ich habe einen großen Bruder. Er ist Lehrer hier an Hogwarts. Er wird alles erben, mein Vater steht zu seiner Meinung." Sprach sie zwar in monotonem Ton, dennoch wollte sie glücklich sein und auch wirken. "Ich will aber auch gar nicht erben", fuhr sie fort. "Ich möchte, wenn ich erwachsen bin, ganz von vorne starten, alles durchleben ohne jegliche Hilfe. Da will ich einfach mal ... auf mich selbst angewiesen sein. Und du, nimmst du das Erbe mit Freude an?" Die Frage war ernst gemeint, so wie der Rest, den die Schülerin gesagt hatte.
Dorian Stewart
Alter : 30
Thema: Re: Tisch der Ravenclaws Mi Jul 06, 2011 10:13 pm
Er lachte, und zu seinem Erschrecken stellte er fest, dass es bitter klang. Es dürfte nach allen rationalen Maßstäben nicht bitter klingen. Er machte eindeutig zu viele Fehler, viel zu viele. Aber warum musste sie sich dann so.. doppeldeutig ausdrücken (obwohl doppeldeutig ein doppeldeutiger Ausdruck wart, aber Dorian fiel kein besserer Begriff ein, und solange er seine eigenen Gedanken verstand, war es schlussendlich auch egal). “Nein”, sagte er, äußerte sich aber nicht weiter dazu. Sie hatte sicher nicht dieselben Gedanken wie er gehabt, und so log er nicht direkt - obwohl er mit dem Geld an sich kein Problem hatte. Er brauchte es nicht, gut, aber Dorian war pragmatisch genug, auch kein Problem damit zu haben. Es hatte seinen Eltern gehört, und so wie diese nie Verpflichtungen ihn betreffend nachgekommen waren, so würde auch Dorian nicht um sie trauern, sollten sie denn eines Tages von der Bildfläche verschwinden. “Dein Vater ist Lehrer hier?”, fragte er, eine Augenbraue hochziehend. Ihr Ton hatte zwar nichts verraten, und selbst wenn, hätte es nur am Rande Auswirkungen auf sein Verhalten gehabt, aber dennoch fragte er in vorsichtigem Ton. Wie wäre seine Kindheit gewesen, wenn er nicht das einzige Kind, sondern das jüngere von zweien gewesen wäre? Glücklicher? Vielleicht, aber nur, wenn sein älteres Geschwisterkind die Auffassungen seiner Eltern mitgetragen hätte. Andernfalls - hätte es keinen Unterschied gegeben. Er musste es einsehen, dachte er grimmig, obwohl er nicht an solchen Unsinn wie das Schicksal glaubte, wenn es es gab, musste es ihn hassen, wenn noch nicht einmal in einer nur in seiner Vorstellung existierenden Parallelwelt die Dinge anders gewesen wären.
Gast Gast
Thema: Re: Tisch der Ravenclaws Do Jul 07, 2011 3:48 pm
Auf das bittere Lachen des Jungen fand Evie keine Erklärung. Doch es erschreckte sie, es erschreckte sie sogar sehr. Aber mit einer hochgezogenen Augenbraue ließ sie sich dies anmerken. Sie hatte es schon fast so gut drauf wie er. Aber auch noch meilenweit entfernt - also eher, ein meilenweit entferntes Fast. Als Dorian das mit ihrem Vater erwiederte musste sie grinsen, er hatte wohl nicht genau aufgepasst. Oder hatte sie sich vielleicht versprochen. Nein, sie wusste ganz genau, sie hatte Bruder gesagt. "Nein, nicht mein Vater. Mein Bruder, er heißt Paul Deforest und ist 22 Jahre alt. Mein Vater ist Auror. Und deine Eltern, als was arbeiten sie?" Sie lachte. Doch dann wurde ihr etwas klar, was ihr hätte schon viel eher klar werden müssen. Vielleicht wollte Dorian ja gar nicht über sich selbst reden! Vielleicht mochte er sein Eigenleben und seine Gefühle nicht preis geben. Ein bisschen enttäuschte dieser Gedanke die 17-jährige. Sie hatte gehofft, so mehr über Dorian erfahren zu können. Aber das brauchte wahrscheinlich seine Zeit, so wie das Lernen der Kontrolle über den eigenen Körper - aber vor allem über die eigene Seele. Schnell fügte sie also noch hinzu: "Also, du musst es nicht sagen, wenn du nicht willst. Ich bin einfach nur sehr neugierig. Das tut mir Leid! 'Meine Neugier wird mich noch ins Grab führen', wie mein Vater mir immer so schön erklärt. Ich habe bis heute nicht verstanden was er meint." Sie hatte wirklich nie verstanden was Marc - ihr Vater - damit gemeint hatte. Vielleicht würde sie sich irgendwann mit dem spionieren schlecht anstellen, und jemand mag es nicht ausspioniert zu werden ... Und naja, dieser Jemand würde vielleicht .... Nein! Niemand würde sie jemals nur wegen sowas ermorden! Niemand wäre auch nur annähernd gut genug gewesen um sich ihr zu stellen. So sagte das ihr Bruder, Paul verstand die Welt, und nahm sie hin so wie sie war. Evie hatte immer ganz viel daran auszusetzen, und wollte es besser - wenn nicht sogar selbst besser machen. Doch ihre Bruder sagte ihr immer weise: 'Manches geht halt nicht besser als es gerade ist, Schwesterherz. Das musst du hinnehmen und es vielleicht sogar vergessen.' Er hatte sie mit diesen Worten zu trösten versucht, als sie erfuhr, dass ihre Mutter gestorben war. Doch Evie war aufgesprungen und hat nur geschrien: 'Ich werde sie nie vergessen! Ich werde ihren Tod rächen, an jedem, der ihr jemals im Weg stand!' Paul hatte sich nach diesen Worten eher die Frage gestellt, ob Evie jemals morden würde, als selbst ermordet zu werden. Mit zusammengekniffenen Augen fand Evie wieder halt in ihrem Leben. Sie hatte sich mit Daumen, Zeige- und Mittelfinger an jeder Hand an der Tischkante festgekrallt. Sie öffnete leicht die Augen, doch alles war verschwommen, von den Tränen die Evie nach so langer Zeit wieder überkamen. Die Liebe und Bindung zu ihrer Mutter war nie verflogen, und auch hatte Evie nie versucht auch nur annähernd ihre Mutter zu vergessen. Sie stützte die Ellebogen auf dem langen Ravenclawtisch ab und hielt sich mit beiden Händen die Stirn. Sie zig sie in Falten und auf die Tischdecke tropften in einem kühlen Rythmus nach und nach Tränen der Trauer aus den geschlossenen Augen der Revenclaw. Sie brauchte eine Stütze. Doch sie wollte nicht ihren Bruder, und erst Recht nicht ihren Vater - Sie wollte Dorian.
Herzlich Willkommen auf HOGWARTS - The Next Generation. Es handelt sich hier um ein Post Harry Potter RPG, das sich im Jahr 2022 abspielt. Nach langer Zeit findet wieder das Trimagische Turnier statt.
Seit geraumer Zeit gibt es Unruhen im Untergrund. Selbst nach dem Tod des dunklen Lords ist die Ideologie des reinen Blutes noch lange nicht gestorben. Eine Gruppe von Todessern sammelt sich unter der Führung eines Mannes und plant das fortzusetzen, was ihr Lord nicht geschafft hat. Doch niemand ahnt etwas davon und wiegt sich in trügerischer Sicherheit.
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