Thema: Tisch der Ravenclaws So Jun 05, 2011 4:15 pm
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Dorian Stewart
Thema: Re: Tisch der Ravenclaws Do Dez 29, 2011 10:11 pm
Evie Deforest & Dorian Stewart
Helligkeit stach in Dorians Augen, als er sie aufschlug. Es war bereits hell - obwohl, noch nicht wirklich hell, sondern vielmehr dämmrig. Im Begriff, hell zu werden. So oder so - es war zu spät, und Dorian schüttelte innerlich den Kopf über sich selbsrt, als er sich aufrichtete und die Haare zurückstrich. Gewöhnlich war er früher wach, mochte er doch die Zeit zwischen Nacht und Tag so gerne, wo die Welt erwachte und er nicht zu ihnen zu gehören schien, so alleine war. Aber er war zu spät, die Sonne hatte sich schon gehoben und obwohl alle in seinem Schlafsaal noch zufrieden in ihren Betten lagen, war er sich sicher, dass er nicht der erste bein Frühstück sein würde. Angezogen war er schnell, und vor dem Spiegel fuhr er sich nur kurz durch die dunklen Haare und starrte sein Spiegelbild nachdenklich an, ehe er sich auf den Weg nach unten machte. Die Gänge waren erfreulich leer - nicht weiter verwunderlich, immerhin war Samstag - und Dorian begegnete niemanden bis auf den Porträts, deren gemalte Insassen fröhlich miteinander plauderten. Er ging zügig an ihnen vorbei., ein Gähnen unterdrückend und über den gestrigen Abend nachdenkend. Es war furchtbar gewesen, im Nachhinein, und er war froh, dass die Normalität langsam aber sicher in Hogwarts Einzug halten würde, mit Bergen von Stoff und Tasgen voller Arbeit. Er gestattete sich kein Lächeln, doch wenn er ehrlich war, musste er zugeben, dass ihm diese Vorstellung gefiel. Nicht diew Arbeit an sich, doch die Herausforderungen, die er sich selber suchte. Als er schließlich die große Halle betrat, blickte er zunächst nach oben, zum Himmel, der mit kühlem Blau den Winter einzuladen schien. Dann erst sah er zu seinem Haustisch, der entsetzlicherweise bereits ganz gut gefüllt war. Ach, richtig, die Franzosen saßen ja bei ihnen. Mit kühlem Gesichtsausdruck ging er die wenigen Schritte, entdeckte Evie und setzte sich neben sieh. "Einen guten Morgen", wünschte er ihr, mit einbem kaum wahrnehmbaren Lächeln und griff im selben Atemzug nach einem Brötchen, ehe er sie wirklich ansah. Sie lächelte, wie beinahe immer, und irrealerweise freute ihn das. Ja, er mochte Evie, obwohl er es sich selbst weder erklären wollte noch überhaupt konnte. Eine Premiere.
Celina begrüßte ihn ebenfalls, und klang beim nächsten Satz fast schuldbewusst. Ihn aufgeweckt. Er lachte leise. Nein, nein, sie hatte ihn nicht aufgeweckt. Es hatte gewisse Vorteile ein Halbvampir zu sein - wenn auch die Nachteile überwogen - und dass er nur wenig Schlaf brauchte, gehörte dazu. In Beauxbatons wusste keiner seiner Mitschüler, wer - oder vielmehr was, dachte Lucien mit Abscheu vor sich selbst - er wirklich war. Die Schulleitung hatte es damals vorgeschlagen, und Lucien hatte genickt. Ihm klang noch die melodiöse Stimme in den Ohren. Um zu verhindern, dass er abseits stand. Natürlich. Es waren wohl eher die Eltern und ihre wütenden Proteste, vor denen man sich gefürchtet hatte, aber gleich, was der Grund war, Lucien war es nur zu recht. "Nein", erklärte er, noch immer zwischen Grinsen und Lachen: "Nein, du hast mich nicht aufgeweckt, keine Sorge. Ich schlafe nicht... lange" Er nickte, während er zusah, wie sie sich Brot nahm und es beäugte. Bei ihrem zweifelnden Blick verging ihm noch mehr sein Appetit - England war eben nicht Frankreich, und so sehr er seine Heimat liebte, Paris liebte, so wenig mochte er die britische Auffassung von Küche. "Denkst du, das schmeckt?", fragte er mit einem leichten Lächeln, ehe er verstummte, um ihre Frage zu hören: Quidditch. Lucien mochte das Fliegen, und er mochte seine Position, als Jäger ging es vor allem um Schnelligkeit, und er hätte es sehr bedauert, dieses Schuljahr überhaupt nicht zu spielen. Er runzelte die Stirn - hatte schon jemand zu diesem Thema etwas gesagt? Er konnte sich nicht daran erinnern, konnte sich zugleich aber weder vorstellen, dass sie überhupt nicht spielen sollten noch, dass man sie am Wettkampf der Häuser von Hogwarts teilnehmen ließ. Briten waren so engstirnig, was das betraf. "Nein, keine Ahnung", gab er zu: "Aber ich hoffe, wir müssen nicht ein ganzes Jahr pausieren" Mit zusammengezogenen Augenbrauen langte er nach einem Stück Brot und sah es mehr interessiert an, als in dem tatsächlichen Willen, etwas zu essen. Es war Samstag, schulfrei also, und Luciens Gedanken wanderten zu seinen Plänen für den Tag. Er hatte ein unvollendetes Bild in seinem Schlafsaal, aber zum Malen brauchte er Ruhe, und im Moment sah es nicht so aus, als würde er die bekommen, denn mehr und mehr Schüler fanden sich ein zum Frühstück.
Celina Devienne
Thema: Re: Tisch der Ravenclaws Sa Dez 31, 2011 11:39 pm
Celina Devienne & Lucien Obscurité
Natürlich hatte sie ihn nicht aufgeweckt. Aber immerhin sah man ihr nicht an, dass es reine Höflichkeit war, dies zu sagen. Wobei Höflichkeit es nicht ganz traf. Egal. Sie hatte Besseres zu tun, als ihre Gründe für etwas, das sie tat, richtig zu betiteln. Sie musste es eigentlich überhaupt nicht tun. Allerdings geschah dies wohl immer aus einer Laune heraus. Oder einfach aus Langeweile, der sie leider zu oft begegnete. Es war eben nicht immer ein Leichtes, so klug zu sein. Irgendwann wurde das Leben einfach langweilig und ebenfalls die Schule. Aber als wäre Schule jemals nicht langweilig. Viele Schüler, hauptsächlich Rebellen, würden ihr in diesem Punkt wohl zustimmen. Aber aus anderen Gründen. Es konnte eben nicht jeder schon so gut wie alles wissen, alles schnell lernen und gute Noten schreiben und sich somit einen goldenen Schlüssel für die Zukunft sichern. Nein, nur wenigen wurde diese Ehre zuteil. Dass Lucien nicht lange schlief, kommentierte sie nur mit einer gehobenen Augenbraue. Zumal er das 'lange' erst nach einer kurzen Pause angehängt hatte. "Gibt es irgendetwas, das ich vielleicht wissen sollte?", fragte sie ein wenig misstrauisch. Sie war sich sicher, dass dieser Junge etwas zu verstecken hatte, doch sie wollte es nicht aus ihm herausquetschen oder ihn bespitzeln. Wenn sie es erfahren sollte, dann aus seinem Mund. Auf seine Frage, ob sie dachte, es würde schmecken, antwortete sie nicht. Sie überging sie eher gekonnt und stellte ihm eine Frage, auf die er eine Antwort hatte, die ihr nicht wirklich gefiel. Zu ihm hatte man also auch kein Sterbenswörtchen gesagt. Mysteriös. Doch immerhin hatte sie nun Aussichten darauf, dass man es ihr, als Teamchefin, als erstes mitteilen würde, damit sie es an die Mannschaft weitergeben konnte. Der Franzose hoffte ebenfalls, sie müssten nicht für ein ganzes Jahr pausieren. Wo doch Quidditch etwas Einzigartiges war und wirklich viel Training brauchte. Wenn sie dann nächstes Jahr wieder in Frankreich waren und ein Jahr lang nicht trainiert hatten, dann konnten sie ohnehin einpacken. So funktionierte das nicht. "Ich werde schauen, dass wir auf jeden Fall einmal pro Woche das Feld besetzen können", meinte sie dann mit einem Lächeln. Dafür musste sie ja nur zur Schulleiterin Calliope Black gehen und fragen, ob dies eventuell möglich wäre. Bei dieser Gelegenheit würde sie sich auch erkunden, ob sie dieses Jahr irgendwelche Spiele hatten. Zwar bezweifelte sie dies, weil es hier in Hogwarts immer nur den Kampf zwischen den Häusern gab und Briten für Änderungen nicht gerade offen waren, wie sie mittlerweile wusste. Zumindest traf dies bei wirklich vielen zu. Doch irgendwie würde sie es schon schaffen, ihren Kopf durchzusetzen und den Franzosen ein regelmäßiges Training einbrocken. Ob sie wollten oder nicht, denn eine Pause - ein ganzes Jahr, wohlgemerkt - wäre vermutlich der Untergang eines jeden Teams.
Lucien Obscurité
Alter : 30
Thema: Re: Tisch der Ravenclaws So Jan 01, 2012 10:12 pm
Celina Devienne & Lucien Obscurité
Erneut musste Lucien lächeln - ihre fast misstrauische Frage, ob es denn irgendetwas gab, das sie hätte wissen sollen, konnte er nicht ehrlich beantworten, was das ganze nur ungemein komisch machte. Aber er wollte keine Scherereien, und die würde er zweifellos bekommen, wenn er ein einziges Mal nicht auswich. Ach, das Leben konnte so langweilig werden! "Es gibt da eine Menge Dinge, die du über mich nicht weißt", erklärte er unverbindlich, mit einem schiefen Grinsen, und fügte hinzu: "Aber wahrscheinlich ist das auch ganz gut so, wie langweilig wäre das Leben, wenn man alles über einander wüsste" Die letzten Worte waren nachdenklicher, und tiefe Melancholie erfasste Lucien. Ja - wie langweilig war das Leben, nicht nur, wenn man alles über einander, sondern vor allem über die Welt wusste? Wenn man alles gesehen, jede Situation kannte? Wenn die einzige Spannung eines jeden Tages darin bestand, welche verwirrend deutlichen Formen die Wolken bildeten? Deprimiert ließ er das Brot sinken, legte es auf seinem Teller ab und schob es exakt in die Mitte, nur, um seinen Händen etwas zu tun zu geben. "Was denkst du, Celina? Könnte das Leben für dich je langweilig werden?", fragte er, gedankenverirrt, verloren in sich selbst. In der Weite der Welt, die ihm zu eng vorkam, zu klein, zu immergleich. Gewöhnlich - in Frankreich, diesem wunderschönen Land, seiner Heimat, in Paris, der Stadt, die er mehr liebte als er je etwas lebendiges geliebt hatte, seit seine Mutter gestorben war - gewöhnlich flüchtete er vor derart deprimierenden Gedanken in die Fantasiewelt seiner Bilder. Viele Künstler waren Realitätsflüchter gewesen, so auch Lucien, und wenn er malte, konnte er sich wegdenken. Doch hier, in England, dieser Fremde, konnte er nicht - wollte er nicht - genauso leben wie Zuhause. Er hatte es versucht, ja, sicher hatte er das, aber er konnte nicht. "Ich bin sicher, das wird möglich sein", erklärte Lucien, noch immer zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um wirklich auf sie einzugehen: "Das Feld kann schließlich nicht vierundzwanzig Stunden am Tag belegt sein" Obwohl, dachte er, obwohl der Rest des Teams sicher nicht von der Aussicht begeistert sein würde, nachts von zwei bis drei zu trainieren - ihm gefiel die Idee. Er mochte Nächte lieber als Tage, sie waren ruhiger, so viel ruhiger, und das Leben schien - zumindest in den Schulen - für einen Moment den Atem anzuhalten und ihm eine Verschnaufpause zu gönnen von den immerneuen Gesichtern, die auf ihn einprasselten und doch nicht für Abwechslung sorgten. Nachts, nachts herrschte diese ganz bestimmte Stimmung, irgendetwas zwischen Ent- und Anspannung, gleichzeitig so sanft und warm und kraftvoll und - ja, beinahe magisch. Die Natur, das einzige, was er auch nach so vielen Jahren nicht vollkommen ergründet hatte, zeigte ihre macht vor allem in solchen Augenblicken, und Lucien genoss es, dann da zu sein, den Hauch von wirklichem, wahrhaftigem Leben einzuatmen, der ihm sonst so häufig fehlte.
Celina Devienne
Thema: Re: Tisch der Ravenclaws So Jan 01, 2012 10:38 pm
Celina Devienne & Lucien Obscurité
Sie war ziemlich perplex, als er ihre Frage beantwortete. Doch seine Antwort war keine Antwort in diesem Sinne. Es war irgendwie eher ein Stückchen Philosophie, wie man es von Lucien eben kannte. Celina mochte den Jungen. Zwar wirkte er manchmal wie ein Träumer, aber er war anders. Er wich von all den normalen Menschen ab, die einen endlos langweilen konnten - und das gefiel der jungen Dame. Sie sprach gern mit dem Franzosen, egal über welche Themen, denn er hatte immer etwas Interessantes zu sagen, auch wenn es nicht einmal das eigentliche Thema betraf. Und wie nun auch gab er oft Antworten, die mehr ein Rätsel oder eben eine einfache Weisheit waren. Sie konnte gar nicht anders als zu lächeln. "Das bestreite ich auch gar nicht, mein Lieber. Aber gibt es denn etwas, das ich noch wissen sollte? Irgendetwas, das dich bedrückt zum Beispiel?" Wer genau hinhörte, der konnte sogar einen leicht - wirklich leicht - besorgten Unterton hören. Die Französin war ein mitfühlender Mensch, auch, wenn man es ihr oft nicht ansah und es nicht vermuten würde. Besonders dann war sie so, wenn sie jemanden mochte. Und es war wohl offensichtlich, dass sie den Jungen neben sich gern hatte. Vollkommen - gut, nicht ganz so vollkommen, wie sie gerne hätte - aus dem Kontext gerissen stellte er ihr dann eine Frage. Ob das Leben für sie jemals langweilig werden könnte. Wenn man nach einer spontanen Antwort suchte, dann war es gewiss nicht kniffelig, diese zu finden, doch es war zu erwarten, dass Lucien eine solche nicht hören wollte. Also begann das Mädchen nachzudenken. Es war wohl nicht zu vermeiden, dass die Langweile einen heimsuchte, zumal sie selbst schon ziemlich vertraut mit eben dieser war. "Bestimmt", sagte sie dann entschlossen. "Wenn ich mir vor Augen führe, dass alles in gewisser Form ein Déjà-vu ist. Und ich denke, es gibt niemanden, den das Leben nicht langweilen könnte. Manche langweilt es zwar mehr als andere, aber dagegen kann ohnehin niemand etwas tun." Es war wohl sinnlos darüber nachzudenken, wie er auf diese Frage kam. Niemand konnte wissen, was in seinem Kopf vorging und wo er mit seinen Gedanken gerade gewesen war. Doch um ehrlich zu sein wollte sie es auch nicht wissen. Was wäre denn eine Welt ohne Geheimnisse, ohne Überraschungen? Sie wollte niemals alles über einen Menschen wissen, nicht einmal dann, wenn sie diesen Menschen lieben sollte. "Warum fragst du? Langweilt dich das Leben denn?", fragte sie dann ein wenig gedankenverloren. Sie konnte sich nicht zusammenreimen, was seine Antwort wohl sein würde oder ob es denn überhaupt eine Antwort sein würde. Und wieder einmal hatte der Siebzehnjährige recht. Doch scheinbar konnte es gar nicht anders sein, wie ihr langsam vorkam. Denn in all der Zeit, die sie ihn nun schon kannte, hatte er niemals Schwachsinn erzählt. "Richtig...", pflichtete sie ihm bei und machte eine kurze Pause. "Zudem kann man uns nicht einfach verbieten, Quidditch zu spielen." Besonders dann nicht, wenn die Teamkapitänin gleichzeitig Schulsprecherin war. Nein, das würde sie sich nicht bieten lassen. Zumal jeder das Recht darauf hatte, zu trainieren. Allerdings wirkte die Schulleiterin von Hogwarts nicht gerade so, als würde sie jede Ansuche gleich ablehnen. Sie wirkte für eine Britin sogar recht ... vernünftig. "Selbst wenn wir dann gegen Abend spielen müssen. Ich kann dir versichern, dass ich diese Gelegenheit nutzen würde", meinte sie dann lächelnd. Bestimmt würden die anderen nicht gerade begeistert sein, wenn sie diese Idee hörten, doch das war ihr im Grunde egal. Denn sie wusste, dass sie eben dieses Training brauchten. Und alleine deswegen würde sie sich vollkommen dafür einsetzen.
Lucien Obscurité
Alter : 30
Thema: Re: Tisch der Ravenclaws Di Jan 03, 2012 12:28 am
Celina Devienne & Lucien Obscurité
Etwas, das ihn bedrückte? Bedrückte ihn etwas? Etwas, das nicht die Allgegenwart der Zeit war, die an ihm nicht nagte und ihn so mit jedem verstreichenden Tag daran erinnerte, dass er ein Gefangener dieser Welt war? Gab es da etwas? "Nein. Nein.. nichts. Nur, dass das hier nicht Frankreich ist und Hogwarts nicht Beauxbatons", erklärte Lucien leise - und wohl auch etwas rätselhaft -, indem er gedankenverloren erneut nach dem Stück Brot auf seinem Teller griff und es hochhob, vor seine Augen hielt, die Stirn runzelte und sich ein winziges Stückchen in den Mund schob. Es war nicht direkt schlecht, aber eben nicht umwerfend. Nicht französisch. Und er vermisste seine Heimat, mehr, als er es sich eingestehen wollte, mehr, als er es noch vor einigen Jahren getan hatte, wenn er sich aus Paris aufgemacht hatte, die Orte zu sehen, die er nicht kannte. Was hatte sich seitdem geändert? War er es, der nun ein anderer war? Oder die Welt, die zu wachsen und zugleich zu schrumpfen schien? Oh, er konnte sich auf neues einlassen, war begierig darauf, etwas zu erfahren, das er nicht bereits kannte. Aber da lag das Problem - es war alles nur eine Wiederholung, etwas, das scghon einmal dagewesen war. Und er war der Wiederholungen so müde geworden. Vielleicht, in einigen Jahren, Jahrzehnten, vielleicht wäre die Welt dann wieder voller Geheimnisse und Spannungen und nicht nur Paris ein Ort voller Leidenschaft. Er hoffte es zumindest sehr. "Ja", stimmte er ihr dann zu: "Ja, wer könnte wohl behaupten, niemals gelangweilt zu sein?" Es war eine Frage rethorischer Natur - es gab niemanden, we auch Celina so sehr richtig festgestellt hatte. Es konnte ja niemanden geben, weil niemand die Zukunft kannte. War nicht die Zeit neben der Natur das letzte große Wunder der Welt? Und war nicht die Natur auch Bewegung und Bewegung nicht Zeit? Sorgte nicht die Zeit dafür, dass die Welt sich drehte, dass die Jahreszeiten wechselten? Und - dachte er mit einem Gefühl von Erleichterung - barg ie Welt nicht zumindest solange noch Spannung, wie er diese Geheimnisse nicht kannte? Über die Antwort auf Celinas nächste Frage dachte er dennoch nach, eine Weile länger, als gerechtfertigt war, die entstehende Pause war etwas zu lang, aber er überbrückte sie mit einem Lächeln, ehe er antwortete: "Manchmal... Manchmal denke ich das, und noch häufiger bin ich mir sicher, doch genau dann stolpere ich über etwas, das mich eines Besseren belehrt. Ich weiß nicht, ob mich mein Leben langweilt, och die Welt tut es noch häufig genug nicht", erneut lächelte er, jäh zurückgerissen aus seiner - zugegeben selbstmitleidigen - Stimmung, nunmehr sprühend vor Tatendrang. Ja, es gab noch Wunder und ja, er brannte darauf, sie alle zu sehen und festzuhalten. Sich etwas aufrichtend ging er auf Celinas Bemerkungen zum Thema Quidditch ein: "Oh, irgendeine Möglichkeit wird es wohl geben, und niemand wird es wagen, uns allen eine solche Kleinigkeit abzuschlagen" Das war, so dachte Lucien, wohl richtig - Celina musste sehr überzeugend auftreten können, andernfalls wäre sie wohl kaum Kapitänin ihrer Mannschaft und zugleich Schulsprecherin, und er selbst hatte sich mit den Jahren eine gewisse Gewandtheit angeeignet. "Nun, wir werden eine Lösung finden", erklärte er, hoffnungsfroh und guter Dinge, und kurz streiften seine Gedanken die Frage, was sein Gegenüber wohl über den plötzlichen Stimmungswechsel dachte, ohne sich aber lange damit aufzuhalten. "Es ist kühl", bemerkte er, mit einem Blick auf den Himmel, um hinzuzufügen: "Und es ist Samstag. Was hast du an diesem wunderbaren Tag noch vor?"
Celina Devienne
Thema: Re: Tisch der Ravenclaws Mi Jan 04, 2012 11:54 am
Celina Devienne & Lucien Obscurité
Wohl ging es jedem aus Beauxbatons hier so. Dabei war dies erst der zweite Tag, an dem sie hier waren. Aber dennoch vermisste bestimmt jeder seine Heimat. Besonders dank der Gewissheit, noch ein ganzes Schuljahr in England verbringen zu müssen. Bestimmt würde es mit der Zeit besser werden, doch der Anfang war doch immer das schwerste, egal, worum es ging. Doch sobald man den Anschluss hatte, ging es eigentlich recht zügig voran. Also mussten die Franzosen nur durchhalten und auf eben diesen Anschluss warten und sich dann in die Gesellschaft eingliedern. Hm, leichter gesagt als getan. Allerdings war Celina regelrecht davon überzeugt, dass dieses Schuljahr ein ganz besonderes werden würde. "Ich verstehe was du meinst", meinte sie dann und ließ einen abschätzenden Blick über das Buffet, das am Tisch war, schweifen. "Aber ich denke, dass es besser wird, sobald wir uns an ... all das hier gewöhnt haben." Nein, sie selbst war im Moment auch nicht gerade gewillt, hier auf diesem Schloss zu bleiben, allerdings gab es ohnehin keinen Ausweg. Also warum dann nicht gleich kapitulieren und es über sich ergehen lassen? Dass er ihr zustimmte, war nicht weiter verwunderlich. Zumal sie wusste, dass sie recht hatte. Und das könnte niemand auf dieser ganzen Welt bestreiten. So auch nicht Lucien. Allerdings überdachte er seine Antwort auf die gestellte Frage im Schnitt recht lang. Obwohl es eigentlich eine recht simple Fragestellung war. Jedoch war es wider ihrer Erwartungen, was er letztendlich sagte. Es war kein schlichtes 'Ja', kein schlichtes 'Nein'. Es war noch nicht einmal eine eindeutige Antwort, die er zu seinem Besten gab. Zudem schienen seine Worte eine tiefgründigere Bedeutung zu haben. Eine Bedeutung, die sie vermutlich nicht einmal verstehen würde, wenn sie ihr offen präsentiert würde. Sie nickte einfach und nahm seine Antwort zur Kenntnis. Allerdings hatte sie nicht vor, sich weiterhin in Gedanken damit herumzuschlagen, weil es sie nicht einmal etwas anging, welche Bedeutung diese Worte hatten. Beim Thema Quidditch kam wieder etwas Wahres zur Sprache. Richtig, so eine Kleinigkeit konnten die Briten den Franzosen nicht abschlagen. Zumal es wohl nicht zu viel verlangt wäre, das Quidditchfeld für einen Tag zu 'reservieren'. Das sollte selbst für die Bewohner des vereinigten Königreichs nicht zu viel verlangt sein. "Zum wiederholten Male hast du recht, Lucien", meinte sie lächelnd und lauschte seinen folgenden Worten. Sie würden eine Lösung finden. Ja, das war sonnenklar. Der Franzose blickte hoch zum Himmel - oder eher zur Decke, die den Himmel wiederspiegelte - und fragte das Mädchen nach zwei kleinen Nebenbemerkungen, was sie heute noch vorhabe. Das war in der Tat eine gute Frage. Der erste Samstag in England mit vermutlich recht schönem Wetter, für Englands Verhältnisse. "Ich weiß es noch nicht so genau, doch vermutlich werde ich die Ländereien ein wenig erkunden gehen. Sollen ja ziemlich beeindruckend sein", erklärte sie dann und dachte an den gestrigen Abend zurück, an dem sie den Verbotenen Wald bewundern durfte. Zwar in vollkommener Dunkelheit, doch selbst zu dieser Zeit hatte er etwas Magisches und Beeindruckendes an sich. "Hast du denn schon Pläne?" Um ehrlich zu sein bezweifelte sie dies. Sie bezweifelte überhaupt, dass Lucien auch nur irgendwann einen Plan hatte - oder überhaupt schmiedete. Auf sie wirkte er eher so ... spontan. Spontan und ein wenig verträumt.
Lucien Obscurité
Alter : 30
Thema: Re: Tisch der Ravenclaws Mi Jan 04, 2012 11:35 pm
Celina Devienne & Lucien Obscurité
Pläne? Lucien hob eine Augenbraue. Brauchte er Pläne? Oder - anders ausgedrückt - wann hatte er jemals einen Plan gehabt? Ah, damals, ja... Damals hatte er sogar einen ganz exakten Plan gehabt, aber natürlich war er nicht gelaufen, wie er hätte laufen sollen. Das Schicksal hatte ihm dazwischengepfuscht, und so sah der Franzose schlicht nicht ein, weiter Pläne zu schmieden, ohne je die Garrantie auf Erfolg zu bekommen. Nein, einfach das Leben und jeden neuen Tag spontan anzugehen, das würde ihn glücklich machen. Das hatte ihn bereits glücklich gemacht, also gab es keinen Grund, etwas daran zu ändern. Seine Antwort auf ihre Frage fiel also nur unbestimmt aus: "Nein, ich denke, ich... sehe mir die Schule an.. male ein wenig. Versuche, mich an den Gedanken zu gewöhnen, ein ganzes Jahr hier zu verbringen", sein Lächeln war schief, aber nicht gezwungen, obwohl er ehrlich zugeben musste, das Hogwarts ihm an gewöhnlichen Tagen zu düster war. Das Schloss war ehrwürdig, geschichtsträchtig, und Lucien konnte die Geister der Menschen hier spüren, aber es war düster, zu wenig voller Licht und Freude. Es war eben ein britisches Schloss. Genau, wie die Engländer selbst - gefangen in ihrer trockenen Stilsicherheit, die nie Raum für spontane Lebensfreude ließ. Natürlich - auch die Franzosen hatten ihre Fehler - und übersteigertes nationales Selbstbewusstsein gehörte sicher dazu - aber es war eben seine Heimat, das Land, in dem er nun schon so lange lebte. Und das Essen in Frankreich war unübertroffen. Ganz im Gegensatz zum fettigen englischen Frühstück. Scheinbar hatten Briten eine Einstellung, die in jedem Punkt mit der kollidierte, die er aus Paris kannte. Halb interessiert, halb abgestoßen betrachtete Lucien die vielen Dingfe, die auf dem Tisch ausgebreitet waren. Nicht, dass sie ihm neu waren, nein, aber wenn er so lange nichts anderes als Frankreich gesehen hatte, kam ihm die Lebensphilosophie seiner Landsleute selbstverständlich vor. So gesehen war der unfreiwillige Aufenthalt hier wohl auch eine Chance, die großartige Chance, den Stillstand seines Lebens in Bewegung zu verwandeln. Lucien lächelte versonnen, dann stand er auf. Zeit, den Tag zu beginnen, Zeit, die Erfahrungen seines Lebens zu machen. "Tut mir Leid, dich hier so alleine zu lassen, aber des Lebens süße Melodie lockt mich fort... Wir sehen uns sicher, lass es mich wissen, wenn es etwas neues wegen des Trainings gibt!", Lucien lächelte Celina zu, dann eilte er aus der Halle, die Treppen hinauf und in Gänge, die er noch nie gesehen hatte. Gemälde, düster und fröhlich, deren Insassen lebten, und deren Meisterhaftigkeit Lucien bewunerte, waren hier allgegenwärtig, und irgendwie gefiel Lucien das. Kunst in der Schule war ein wahres Kunststück.
--> Dritter Stock.
Celina Devienne
Thema: Re: Tisch der Ravenclaws Do Jan 05, 2012 2:04 am
Celina Devienne & Dorian Stewart
Seine Antwort klang wirklich sehr nach Lucien. Aber wie sollte es denn auch anders sein, wenn sie doch tatsächlich den leibhaftigen Lucien Obscurité vor sich hatte. Der Gedanke, es könnte anders sein, war wohl mehr als nur abwegig. Sie hörte ihm zu und beobachtete ihn, bis er letztendlich meinte, die süße Melodie des Lebens locke ihn fort. Naja, es war wohl auch nichts gegen eine kleine Entdeckungstour im Schloss auszusetzen. "Natürlich, du wirst der erste sein, dem ich Informationen zukommen lasse, wenn ich etwas weiß", meinte sie mit einem freundlichen Lächeln. Ob dies stimmte, das wusste sie nicht. Aber vermutlich schon. "Und pass ja auf, dass du dich nicht verläufst, ich brauche meinen Jäger noch!", ermahnte sie ihn dann noch lachend. Als würde sich dieser Franzose jemals verlaufen können. Nein, das stand außer Frage, das war wirklich unmöglich. Und falls doch, dann würde ihn eben diese süße Melodie des Lebens, die er erwähnt hatte, zurückbringen. Als der Siebzehnjährige dann aus der Halle geeilt war, machte sich eine unnatürliche Stille breit. Und eine gewisse Einsamkeit nahm neben ihr Platz. Es war ein wirklich bedrückendes Gefühl, wie sie fand. Etwas, das man nicht unbedingt fühlen musste oder wollte. Nein, man wollte eher weit weg davon und so viel Abstand wie nur möglich nehmen. Naja, es war einem nicht zu verdenken, bei dieser metaphorischen Kälte. Mit ziemlich viel Missfallen ließ sie ihren Blick wieder über die angerichteten Speisen schweifen. Englisches Frühstück war wohl eine Kostbarkeit an sich, allerdings auch nicht jedermanns Sache. Um ehrlich zu sein, war alleine dieser Anblick schon wirklich abwertend. Das Brot war nicht allzu übel, wie sie sich eingestehen musste, aber der Rest? Gerade verlockend sah es ja nicht aus. Wohl musste sie sich hierbei einen Tipp der Einheimischen geben lassen. Unschwer zu entdecken war ein Brite, Ravenclaw, wie sie wusste, da er an diesem Tisch saß. Sie schätzte ihn auf gute siebzehn und er sah aus, als ließe er vernünftig mit sich reden. "Pardon, ich hoffe ich störe nicht", begann sie vorsichtig und sah dem Jungen in die Augen. "Gibt es auf diesem Tisch irgendetwas, das empfehlenswert wäre?" Ihr Tonfall war höflich und vorsichtig. Man wusste ja nie, ob das Gegenüber heute mit dem richtigen Fuß aufgestanden war. Zumal sie nicht wusste, wie diese Briten um derartige Uhrzeiten zu sprechen waren. Sie hatte keine Lust sich jetzt schon - am zweiten Tag - Feinde zu machen. Gegen Freunde hatte sie nichts, aber irgendwelche Feindschaften, nein, das klang nicht gerade nach ihrem Geschmack. Doch in diesem Land gab es noch nicht einmal etwas, das so aussah, als wäre er ihr Geschmack. Das Essen, die Städte - wenigstens die Umgebung war etwas, das man sich ansehen konnte.
Dorian Stewart
Alter : 30
Thema: Re: Tisch der Ravenclaws Do Jan 05, 2012 12:38 pm
Celina Devienne & Dorian Stewart
Als jemand Dorian von der Seite ansprach, hob er eine Augenbraue und ließ einige Sekunden verstreichen, in denen er über die Stimme der Person nachdachte. Weiblich, zweifellos, und mit einem ganz leichten Akzent, der erkennen ließ, dass sie zu Gast war. Französin also, denn die saßen an ihrem Haustisch; und außerdem erklärte es, wieso ihm diese Stimme gänzlich unbekannt war. Sie klang vorsichtig, und das war es letztlich, was Dorian dazu bewegte, den Kopf zu drehen. Er sah sie aufmerksam an, ehe er antwortete: "Das kommt ganz auf deinen Geschmack an", bemerkte er in amüsiertem Tonfall, während er das Brötchen sinken ließ. Eine neue Bekanntschaft an einem neuen Tag - na, wenn das nicht ein guter Start war, dachte er ironisch, beschloss aber, unvoreingenommen auf das Mädchen zuzugehen. Vielleicht gelang ihr das seltene Kunststück, ihn auf irgendeine Weise zu beeindrucken. Tendezielll nicht. "Nun, unhöflich, wie wir Engländer sind, habe ich mich gar nicht vorgestellt", erklärte er in spöttischem Tonfall, denn immerhin hatte sie das ebenfalls nicht getan: "Dorian Stewart, und mit wem habe ich das Vergnügen?", fragte er, nun doch lächelnd. Er musste eben das beste aus diesem Samstag machen, der ihm langweilig und herausforderungslos wie kaum ein anderer vorkam. Alle anderen waren mit der lächerlichen Freude über den Besuch der ausländischen Schüler beschäftigt, doch die erwartungsfrohe Spannung, die in der Luft lag, konnte ihn nicht berühren. Das waren nur Menschen, dumme, unbedachte Menschen, wie es sie ganz genauso auch hier gab. Er gestattete sich kein Kopfschütteln, zu viel hätte das preisgegeben, aber innerlich schnaubte er abfällig. Lächerlich, in höchstem Maße. Lächerlich.
Celina Devienne
Thema: Re: Tisch der Ravenclaws Do Jan 05, 2012 2:27 pm
Celina Devienne & Dorian Stewart
Es dauerte ein wenig, bis der Brite reagierte, aber das war schon mehr, als sie erwartet hatte. Und seine Weisheit, dass es auf ihren Geschmack ankäme, hatte er sich auch sparen können. Selten kamen dem Mädchen Personen unter, die solch einen Müll von sich gaben. Aber vielleicht war dies auch nur der erste Eindruck, den er bewahren wollte, weil er Schaf im Wolfsmantel war. Sollten die Engländer ja öfter sein. Harte Schale, weicher Kern, richtig? "Irgendwelche Spezialitäten?", erkundigte sie sich dann freundlich. Genau dank solchen Bekanntschaften hätte sie sich diesen Aufenthalt hier wirklich ersparen wollen, aber das Trimagische Turnier hatte ja Vorrang. Bedauerlich. Doch sie hatte keine Lust diesen Kerl weiterhin einzuschätzen. Allerdings musste sie das auch nicht, denn er öffnete schon erneut den Mund um ihren Tag mit einer spöttischen Bemerkung zu bereichern. "Oh, Verzeihung Dorian, ich dachte, man darf auch eine kurze Frage stellen, bevor man gleich seine Identität preisgeben muss", meinte sie dann lächelnd, mit einem recht abgehobenen Unterton. Der Ravenclaw wirkte, als könnte er den leisesten und unauffälligsten Unterton hören, doch im Grunde war es ihr egal, ob er nun mitbekam, wie sie über ihn dachte oder nicht. "Celina Devienne, mein Name. Beauxbatons, wie der Herr gewiss schon festgestellt hat." Zumal Engländer gar nicht so unhöflich waren, wie er tat. Aber manche Leute mochten Übertreibungen ja, wie sie schon oft genug erlebt hatte. Nur einen Bruchteil einer Sekunde brauchten sie um aus einer Mücke einen Elefanten zu machen, doch dieser Junge schien nicht einer dieser Sorte zu sein. Er wirkte bedachter, vorsichtiger. Er wirkte sogar richtig klug. Aber vor allem schien er berechnend. Er wusste wohl genau was er sagte, konnte sich ausmalen, wie sein Gegenüber reagieren würde. Allerdings waren die Ravenclaws ja bekannt für ihren klugen Kopf. Doch etwas an Dorian war anders als an den anderen, die so herzlich wirkten, wenn man den Blick über den Tisch schweifen ließ. Er schien allein zu sein, schien sich abzugliedern. Er war wohl ein Griesgram, mit dem niemand so recht etwas zu tun haben wollte - zumindest um diese Uhrzeit. War wirklich niemandem zu verdenken.
Dorian Stewart
Alter : 30
Thema: Re: Tisch der Ravenclaws Fr Jan 06, 2012 12:48 am
Celina Devienne & Dorian Stewart
Interessanterweise schien das Mädchen - Celina - seine Andeutung zu verstehen, was sie schon deutlich klüger aussehen ließ, als der ganze Rest dieser Schule es tat. Mit wenigen Ausnahmen. Ihm selbst zum Beispiel. Aber - und das hatte er sich fest vorgenommen, und was er sich vornahm, das tat er auch - er wollte nicht vorschnell urteilen. Vielleicht verbarg sich ein Genie in dieser Französin. Man konnte nie wissen, und ehe er seine Einschätzung korrigieren musste - denn nichts hasste Dorian mehr, als sich zu irren - blieb er lieber vorsichtig. "Spezialitäten? Wir sprechen hier von England, was bedeutet, dass wir einerseits im Ganzen recht speziell sind und andererseits niemandem gefallen. Aber bitte. Heute gibt es sogar Croissants für unsere Gäste", erklärte er, mit nichts als seinem Blick auf einen kleinen, verloren wirkenden Korb deutend, den die Hogwarts-Schüler allesamt verschmähten. Lächerlich, dieses Symbol der Gastfreundschaft, das nicht im Geringsten mehr war als das - ein nutzloses Symbol. "Aber verzeih", sagte er dann, mit einem freundlichen Lächeln, dem nicht einmal Miss Celina Devienne anseen konnte, wie wenig es ihm bedeutete: "Ich war unhöflich. Das ist nur der frühe Morgen" Natürlich. Weil er Morgende so hasste. Und weil er so viel Schlaf brauchte. Aber was er sagte, war gleichgültig, so lange er nur überzeugend war. Es war ein Spiel, und Dorian fuhr fort damit, es zu spielen: "Du sprichst hervorragend Englisch", sagte er, und dieses Kompliment war ernst gemeint. Er selbst hatte nur aus Langeweile irgendwann einmal Spanisch gelernt, doch er hatte nie genug Langeweile gehabt, um sich länger als zehn Minuten damit zu beschäftigen. Sprachen waren so nutzlos, alle sprachen mittlerweile seine Muttersprache, warum also sich die Mühe machen, und etwas so gefühlsbetontes zu lernen?
Celina Devienne
Thema: Re: Tisch der Ravenclaws Sa Jan 07, 2012 11:59 pm
Celina Devienne & Dorian Stewart
Seine Bemerkung über die Engländer brachte Celina zum Lächeln. Dennoch hatte er so recht. Einerseits waren Briten im Ganzen speziell, andererseits gefielen sie niemandem so richtig. Woran das wohl liegen könnte, diese Frage war nicht weiter schwer zu beantworten. England war eben ein wenig zu speziell. Sie mussten immer etwas Anderes haben, mussten immer besser sein - Hauptsache sie waren nicht, wie irgendwelche anderen Völker auf diesen Planeten. Somit waren sie wohl der individuellste Haufen von Menschen, den es weltweit gab. Nach dem Klischee waren sie höflich und wussten sich zu benehmen, doch jeder, der einen Briten kannte, konnte sagen, dass dieses Klischee absoluter Schwachsinn war. Die Höflichkeit diente nur dem Schein. Denn eigentlich scherten sie sich nicht viel darum, wollten aber dennoch einen guten Eindruck hinterlassen. Zumindest bei jenen, die nur die Gerüchte aufschnappten oder bei irgendwelchen Touristen, die einen Briten nur oberflächlich kannten. Allerdings offenbarte sich auf Schulen die wahre Natur dieser Menschen, dieser Jugend. Und bei Gott, nein, es war nicht einmal annähernd so, wie man es erwartete - oder eben hoffte. Nicht einmal dann, wenn man ein dauerhafter Optimist war. Für einen Franzosen - oder in diesem Fall für eine Französin - war dieser schlechte Eindruck umso schlimmer. Celina war gute Manieren gewöhnt, doch hier, auf Hogwarts, gab es bisher keine Spur davon. Die Croissants für die werten Gäste waren allerdings wirklich lächerlich. Als Zeichen der Gastfreundschaft richtete man extra irgendwelche Croissants an, die vermutlich genauso ekelhaft schmeckten, wie der Rest der englischen Küche. Doch die Franzosen mussten ein ganzes Schuljahr hier überleben, wie ihr immer wieder vor Augen geführt wurde. Wäre es nach ihr persönlich gegangen, dann wäre sie jetzt schon wieder auf dem Weg in die Heimat. Zum Teufel mit diesem Trimagischen Turnier. Schön und gut, es war spannend, ja, aber dies war noch lange kein Grund um sich dies hier anzutun. Und mit 'dies hier' war England inklusive der Schüler von Hogwarts gemeint. Es war eine reine Zumutung. "Etwas, das einem vielleicht nicht sofort den Magen verdirbt, wenn man derartige Kost nicht gewöhnt ist?", fragte sie den Briten dann freundlich und schenkte ihm nebenbei noch ein Lächeln. Irgendetwas an ihm war wirklich anders. Und zwar nicht nur die Tatsache, dass er England seine Heimat nannte. Nein, er gliederte sich sogar von diesem Gesindel hier ab. Ob dies nun positiv oder negativ war, das konnte sie nicht so recht sagen. Dafür hatte sie noch nicht lange genug mit ihm gesprochen. Allerdings hatte sie so das Gefühl, dass sie nach diesem Morgen länger als nötig mit dieser Person gesprochen hatte. Selbstverständlich war der Morgen an seiner Unhöflichkeit schuld. Es lag natürlich nicht daran, dass er Brite war und scheinbar keine Lust auf neue Bekanntschaften hatte, denen er ohnehin, wie es sich für die britische Art gehörte, voreingenommen entgegentrat. Nein, wie sollte es denn auch daran liegen, wie kam Celina überhaupt darauf? Es war immer diese böse Uhr, die eine Zeit angab, die allen einfach viel zu früh war. Das Mädchen nickte knapp und lauschte seinen nächsten Worten. Dorian machte ihr - wenn auch sehr indirekt - ein Kompliment für ihr hervorragendes Englisch. "Danke sehr, Dorian", sagte sie freundlich und setzte wieder ein kleines Lächeln auf. "Mein Vater ist Brite und wollte, dass ich seine Muttersprache lerne." Es bedurfte nicht mehr Erklärungen, nicht einmal dieser, wenn man es genau nahm. Aber die beantwortete Fragen recht gerne, bevor sie überhaupt gestellt wurden. Ob der Ravenclaw diese Frage wohl gestellt hätte? Eher nicht, nein. Aber das interessierte die Französin absolut nicht. Dann hatte sie sein Leben eben mit weiteren, unnützen Fakten bereichert, die er gar nicht wissen wollte. Von nun an war dies sein Problem. Einzig und alleine seines.
Éowyn Callahan
Thema: Re: Tisch der Ravenclaws Mo Jan 30, 2012 4:36 pm
Éowyn Callahan und Alexandra Marvick
Éowyn nickte nur sarkastisch. "Sicher", meinte sie zustimmend und zerrupfte weiterhin ihr Brötchen. "Aber da du eben das getan hast, warst du heute mal nicht sehr vernünftig?", fügte sie grinsend hinzu, nachdem sie Alex zugehört hatte. Ihre beste Freundin war normalerweise eine der vernünftigsten Personen, die sie überhaupt kannte. Schließlich besaß sie auch nicht ohne Grund die Spitznamen "Miss Moralpredigt" und "Miss Vernünftig", irgendwoher mussten die ja kommen. Die Irin lächelte ihre Freundin nur an und aß weiter, bis sie sich endlich von ihrem Schoß auf die Bank setzte. "Pah, wenn ich schwach und sensibel bin, wie würde ich es dann mit jemanden wie dir aushalten, huh?", sagte sie eine Augenbraue empor ziehend. Als Alex aufgrund Éowyns Kommentars lachte, stimmte sie selbst in ebenjenes Lachen ein. Es tat gut, sich mit jemandem über Cain zu unterhalten, der Bescheid wusste. Sie hätte es vermutlich auch gar nicht ausgehalten, ihrer besten Freundin nichts darüber zu erzählen. Generell redete sie sowieso mit Alex über alles – sogar über ziemlich unsinnige und eo-untypische Dinge, wie „oh mein Gott, hast du gesehen, was die da drüben trägt?“ und meistens waren die Antworten dann ungefähr so was: „nein, oh Gott, da kriegt man ja Augenkrebs!“ Nun, wenn man Éowyn gut genug kannte, dann wusste man, dass sie sich normalerweise einen Dreck darum scherte, wie ihre Mitschüler herumliefen. Aber mit Alex konnte man sich ja über andere lustig machen, selbst wenn diese eigentlich Vertrauensschülerin und Miss Vernünftig war. War ja auch egal, mit Alexandra konnte man einfach über alles tratschen. Und sowieso waren sie die meiste Zeit gemeinsam anzutreffen. Unbarmherzig zerrupfte die Irin weiterhin ihr Brötchen. „Ich habe auch so das Gefühl, dass einige unserer Meinung sind, was die Sexualität unseres Geschichte der Zauberei-Lehrers angeht!“, meinte sie dann auf die Aussage der Britin hin, sie müssten eine Umfrage machen, ob Cain nun schwul wäre oder nicht. Irgendwo konnte einem der Mann ja nur leidtun. Durfte sich mit jemandem wie Eo herumschlagen und … nein, eigentlich hatte er das sogar verdient. Immerhin war er es auch meistens, der die Irin nervte und sie nicht in Ruhe lassen konnte. Wer austeilt, muss auch einstecken können, so einfach war das! Sie stieg in das Lachen der Brünetten ein. „Natürlich, als würden wir das Ergebnis, dass er nicht schwul ist, veröffentlichen! Das würde ihm ja noch passen“, schnaubte sie gespielt theatralisch und stopfte sich ein weiteres Stück des ausgehölten Weckens in den Mund. Armer Wecken, der hatte ihr – im Gegensatz zu Knoxville – eigentlich gar nichts getan. Eigentlich. Aber irgendwer, ober eben irgendwas, musste ihre Wut über ihren Verlobten ja abbekommen, sie wurde schon wütend, wenn sie sich nur über den Amerikaner unterhielt, und sei es nur, wenn sie abfällige Kommentare über ihn abgab – jetzt musste eben dieses Brötchen leiden! Éowyn und das Brötchen waren seelenverwandt, ja, genau, das waren sie, beide mussten sie leiden, obwohl sie gar nichts getan hatten. Man ist, was man isst. Woah, halt, das wäre dann ja Kannibalismus! Die Irin schüttelte den Kopf, um von ihren komischen Gedanken abzukommen, ansonsten hätte sie nur den Schädel auf die Tischplatte geknallt. Sie entschied sich lieber für die weniger schmerzbereitende Variante, war bestimmt auch ganz vernünftig. „Die.. Ge- was?“, vollkommen auf dem Kontext gerissen blinzelte sie ihrer brünetten Freundin entgegen und folgte ihrem Blick auf den Wecken, der irgendwie ziemlich mitgenommen aussah. „Ach da, mir ist langweilig“, grinste sie als Antwort, ehe sie sich ein großes Stück des Brötchens in den Mund schob und schwerfällig darauf herum kaute. Gott, sie war ja so intelligent, wirklich. Und um nicht alles wieder auszuspucken, musste sie eine Hand vor den Mund halten, als Alex begann, sich bildlich vorzustellen, wie es wohl mit einem Loch im Fuß sein musste – das schloss sie natürlich nur aus der Miene der Siebzehnjährigen. Die Ravenclaw schluckte schwer und ihr standen Tränen in den Augen, weil sie sich das Lachen hatte verkneifen müssen. Sie kam nicht umhin, sie musste laut lachen und verdeckte ihr Gesicht mit den Händen. Nachdem sie sich wieder gefangen hatte, sagte sie: „Aber dann könnte ich ihn ja gar nicht mehr quälen! Oder zumindest nur noch selten. Ich meine, wer soll ihn denn sonst fertigmachen? Okay, da wäre seine Großmutter, aber die hat’s noch lange nicht so drauf wie ich!“ Es folgte ein misstrauischer Blick. Alex sah wiedermal so aus, als würde sie sich irgendeinen Kommentar für sich behalten. Doof nur, dass Eo meistens merkte, wenn sie das tat – meistens, nicht immer. Aber jetzt gerade war es mehr als offensichtlich. „Raus damit! Was versuchst du zu verkneifen, huh?“, fragte sie mit genauso misstrauischem Tonfall und machte die „Ich hab dich im Auge“-Geste mit den Fingern.
Alexandra Marwick
Thema: Re: Tisch der Ravenclaws Mo Feb 06, 2012 12:45 pm
Alexandra Marwick und Éowyn Callahan
Dieses Mädchen hatte doch immer irgendeinen frechen Spruch auf Lager. Auch eine der Sachen, warum Alexandra sie so gerne mochte. Davon abgesehen, dass sie die besten Freundinnen waren, die man sich überhaupt vorstellen konnten. Sie kannten all ihre Macken und Fehler, wobei es bei Eo da ein wenig mehr zu kennen gab. Okay, nein, das war absoluter Blödsinn, denn sie waren mindestens gleich perfekt. "Na hör mal", fing sie dann vergnügt und aufgebracht an. "Ich zeig' dir gleich was unvernünftig ist!" Allerdings konnte sie in so einer Situation natürlich nicht ernst bleiben und lachte einfach. "Aber nein, ich darf auch mal unvernünftig sein. Ich muss immerhin auch meine Fehler haben." Letzteres unterstrich sie mit einem breiten Grinsen. Sie selbst wusste besser als jeder andere - Éowyn ausgenommen -, dass sie ziemlich viele Fehler hatte. Schon alleine, dass sie es nicht lassen konnte, anderen Häusern Punkte abzuziehen, nur, weil sie diesen verdammten Hauspokal wollte. Und dann gab es da auch noch diese Sache mit dem Verbotenen Wald. Der war so hübsch grün und ... interessant. Da muss man doch einfach rein! Die Bemerkung, dass sie schwach und sensibel sei, wehrte die Callahan geschickt ab und warf ihrer Freundin bei dieser Gelegenheit auch gleich eine Beleidigung an den Kopf. "Ja, gut, hast auch wieder Recht." Manchmal vergaß sie, was für eine penetrante Person sie eigentlich war. Zumindest in Eos Nähe. Aber das war bei besten Freundinnen eben so und da ließ sich auch nichts daran ändern. Es tat gut, mit seiner besten Freundin zu lachen. Überhaupt war die Anwesenheit dieser Person immer wie ein Geschenk für die Ravenclaw. Es war ziemlich praktisch, dass sie im selben Haus und sogar auch noch in derselben Klasse waren. Na die armen Normalsterblichen. Die hatten ja so gut wie keine Chance, wenn die zwei mal richtig loslegten. Aber nein, sie waren eigentlich eh ganz in Ordnung. Meistens. Zumindest bekam Alex auf diese Weise mit, was zwischen Éowyn und ihrem Verlobten abging, der ja Geschichte der Zauberei unterrichtete. Ausgerechnet das langweiligste Fach überhaupt. Wie konnte man sich überhaupt dazu hinreißen lassen, das zu unterrichten? Vor allem: Wen interessierte es denn, wer gewisse Kerle waren und wann sie gestorben sind? Ja, gut, bei Potter und Dumbledore kann man es ja noch einsehen, aber sonst ... Das war einfach langweilig. Naja, passte irgendwie zu Cain Knoxville, dem größten Horst, den Hogwarts je gesehen hatte. Da half nicht einmal mehr sein gutes Aussehen. Sie lauschte der wohlbekannten Stimme und den Worten, die diese formte. Bestimmt würden viele der Meinung sein, dass dieser Idiot schwul war. Zumal gutaussehende Kerle - vor allem junge Männer - meist schwul waren. Oder eben komplette Idioten. Cain war halt beides in einem. Zwei Fliegen mit einer Klappe, juhu. Allerdings wurden diese Gedanken unwichtig, als Alex ihren Blick wieder zu dem armen Brötchen sah. Éowyn hatte wirklich kein Mitleid und zerrupfte es, als hätte sie mit ihm noch ein Hühnchen zu rupfen. Ja, gut, Wortwitze waren nicht so ihres, aber wenigstens war der Sinn klar. "Ernsthaft jetzt - Was hat es dir getan!?", meinte sie vorwurfsvoll und beobachtete das arme Ding weiterhin. Es war wirklich grausam etwas so auseinanderzunehmen. Aber gut, das war sie ja eigentlich von Eo gewohnt. "Aber ähm, ja, bestimmt wären viele unserer Meinung." Über die Veröffentlichung des Ergebnisses waren sie sich also einig. Vielleicht auch nur, weil sie beide den größtmöglichen Schaden anrichten wollten. Mh, ja, das war sogar recht plausibel, wenn man mehr darüber nachdachte. Allerdings war es viel zu früh zum nachdenken. Und deshalb griff die Britin nach einem weiteren Brötchen und biss genussvoll davon ab. Éowyn wurde aus ihren Gedanken gerissen und hatte scheinbar nicht ganz mitbekommen, welche Frage ihr gestellt wurde. "Die Gedärme", wiederholte sich Alexandra, als ihre Freundin mit irgendwelchen Gesprächsfetzen ankam. Aber sogleich kam auch schon die Begründung: Langeweile. Mwoah, dann wollte Alex ihr lieber nicht begegnen, wenn ihr wieder langweilig war und keine Brötchen oder Wecken in der Nähe waren. War ja total unbarmherzig. Wie immer kam sie nicht umhin, sich sämtliche Dinge bildlich vorzustellen - sowie auch das Loch im Fuß. Was sie davon hielt, konnte sie natürlich nicht für sich behalten. Widerlich. Und das sogar buchstäblich! Das Mädchen neben ihr fing an laut zu lachen und verdeckte ihr Gesicht mit ihren Händen. Éowyn lachen zu sehen war doch jedes Mal aufs Neue niedlich. Zumindest fand das die Siebzehnjährige. Und schon ging es zum nächsten Thema: Was, wenn Knoxville seinen aufregenden Job verlor, weil er seine Finger nicht von seiner Verlobten lassen konnte? - Oder eben so ähnlich. Alex lauschte und das, was sie hörte, ließ sie verwundert schauen. "Warte mal - seine GROßMUTTER? Sag bloß der Kerl wohnt mit 22 noch bei seiner Omi?" Sie konnte sich das Grinsen gar nicht verkneifen. Von einem Ohr bis zum anderen ging es. Das wäre doch noch die Krönung, wenn Mr Ich-bin-ja-so-toll tatsächlich bei seiner Oma wohnte. Und wie so oft merket Eo, dass sich die Ravenclaw einen Kommentar verkniff. Naja eigentlich war es ja nichts, das sie unbedingt loswerden wollte, aber die Achtzehnjährige bemerkte es trotzdem und kam gleich wieder mit einer "Spuck schon aus"-Bemerkung, sowie auch ihren seltsamen "Ich hab dich im Auge"-Gesten. Naja, mit einer davon zumindest. "Äh, nichts. Ich hab mir nur vorgestellt, dass ... Nein, das willst du nicht hören, das ist mega ekelig." Nein, sie wollte nicht gestehen, dass sie fand, die beiden Verlobten seien ein süßes Paar. Und schon gar nicht wollte sie Éowyn unter die Nase reiben, wie Cain sie ansah. Das würde sie ohnehin nicht glauben. Nicht einmal, wenn man es ihr buchstabieren würde. Also insofern war die Lage eh aussichtslos - und die Zeit für eine Ausrede war mal wieder reif. So wie halt jedes Mal, wenn sie ihre Hirngespinste nicht in Worte fassen wollte oder konnte. Meistens war es der Fall 'wollte'. Teilweise war das nämlich echt peinlich. Sehr peinlich. So peinlich, dass man es sich gar nicht vorstellen könnte. Eine wahre Katastrophe! Oder so ähnlich.
Dorian Stewart
Alter : 30
Thema: Re: Tisch der Ravenclaws Fr Feb 10, 2012 11:13 pm
Celina Devienne & Dorian Stewart
Gelangweilt und ermüdet von der fruchtlosen Konversation, die zu führen er gezwungen war, blickte Dorian den Tisch hinunter. Obwohl Ravenclaw als das Haus der klugen Köpfe galt, waren se alle hier ebenso niveaulos wie der Rest der Welt, und mit jedem verstreichenden Augenblick wurde ihm mehr bewusst, wie falsch er hier war. Er war eben nicht wie sie, wie er mit einem nur innerlichen Seufzen feststellte, und niemand hier würde ihn je verstehen können. Das allerdings war eher ein Vor- denn ein Nachteil. Verachtung wallte in ihm auf, als er darüber nachgrübelte, dass irgendjemand den Anspruch erheben könnte, ihn auch nur ansatzweise zu verstehen. Sie alle, sie alle hier, sie waren so langweilig. Dorian schüttelte nicht den Kopf, diese Blöße wollte er sich vor der jungen Französin nicht geben - immerhin legten ihre Landsleute größten Wert auf angemessene Höflichkeit - sber er hätte es getan, wäre er unbeobachtet gewesen. "Gewiss", antwortete er, einen winzigen Augenblick zu spät aus seinen Gedanken aufgetaucht und doch darauf vertrauend, dass Celina dumm war wie alle und es nicht bemerken würde: "Ich würde Toast empfehlen, oder Brötchen, die Finger aber von den Würstchen lassen" Er warf ihr ein schiefes Lächeln zu und betrachtete seinerseits die Platten, die übervoll waren von Essen, das für ein Frühstück selbst ihm zu reichhaltig war. Ja, England war seine Heimat - und beinahe konnte er die vor Hochmut geschwollene Stimme seines Vaters hören, der einen Vortrag hielt über die Bedeutung von Patriotismus im Angesicht der Feinde, während dem Dorian sich so entsetzlich gelangweilt und zugleich amüsiert hatte, dass er beschäftigt damit gewesen war, die Bücher in den Regalen der Bibliothek zu zählen - aber er war kein typischer Brite. Er war überhaupt absolut nicht typisch, gleich für was. Und das - das war gut. Denn Menschen - und Zauberer im Speziellen, Reinblüter, um es noch präziser auszudrücken - waren so furchtbar langweilig, alle so gleich. Ihre Welt bestad aus Schwarz und Weiß, und obwohl Dorian Klarheit schätzte, waren ihre Ansichten einfach lächerlich. Aus der Luft gegriffen, entbehrend jeder empirischen Grundlage und lange widerlegt. Aber geringe Charaktere brauchten eingefahrene Denkmuster, um sich an ihnen festzuhalten, wie er mit Herablassung beschied. Schwach waren sie, Mitläufer. Alle gleich. "Tatsächlich?", fragte er, indem er eine Augenbraue unmerklich anhob. "Aber aufgewachsen bist du in Frankreich? Wie ungemein faszinierend", stellte er fest, ohne einen Hauch von Ironie, die er gleichwohl verspürte. Andererseits war seine Herablassung in jeder Geste zu spüren, wenn er sich nicht gerade die Mühe machte, sie zu verbergen, und in dieser Stimmung war er gerade beim besten Willen nicht. Nicht einmal um der magischen Zusammenarbeit willen. Dabei hatte er nicht einmal direkt etwas gegen die Französin, nein, sie wirkte ganz klug - natürlich nicht wie er, wie könnte sie, aber zumindest nicht dumm, und das allein katapultierte sie in einen Bereich seiner gnz persönlichen Skala, den zu erreichen nr wenige die Gelegenheit hatten. Aber Freundschaften zu pflegen war so ermüdend! "Nun, Celina", bemerkte er, nun wieder lächelnd: "Ich habe sehr viel über Beauxbatons gehört - und über seine Schönheit, aber ich frage mich, wie sich jemand, der aus einer solchen Umgebung kommt, in einem Schloss wie Hogwarts fühlt.. ich meine, ist England nicht sehr enntäuschend für euch?", seine Augen wurden etwas scmaler, als er sich leicht nach vorne lehnte, echtes Interesse sprach nun us seinem Blick. Er mochte Hogwarts, aber er kannte schließlich auch nichts anderes, soviel musste er gestehen, aber Celina... Sie hatte den Vergleich, das einzige, worum Dorian jemanden wie sie beneiden könnte - größere Erfahrung. Und obwohl sein Neid ihn nicht auffraß - wie das wohl bei einigen anderen der Fall war, wie er mit einer Mischung aus Distanz und Neugierde gehört hatte, mochte er es doch nicht, in irgendetwas nicht führend zu sein - und sei es das lächerlich absurde Wissen um eine unwichtige Zauberschule voll französischer Arroganz. Er lächelte ihr freundlich zu - ach, die Armen, mussten sich hier vollkommen unwillkommen fühlen, bei all en britischen Fehlern, die er nur zu gut kannte - und auf eine gewisse Art und Weise auch schätzte - es war so erheiternd, unbeholfenen Engländern zuzuschauen, wie sie sich lächerlich machten. Er zumindest war eine Klasse über ihnen, das konnten nicht einmal die perfekten Franzosen ihm absprechen, wie er selbstzufrieden dachte, während er an seinem Kelch nippte.
Celina Devienne
Thema: Re: Tisch der Ravenclaws Fr Feb 17, 2012 1:44 pm
Celina Devienne & Dorian Stewart
Sie war sich nicht so sicher, ob sie seine gespielte Höflichkeit schätzen oder lieber darüber lachen sollte. Es erschien ihr als so offensichtlich, dass er keine Lust hatte, sich mit irgendwelchen dummen Franzosen zu unterhalten. Dennoch schien er nicht zu realisieren, wen er vor sich hatte. Tja, er war eben doch nur einer diesem Gesindel. Langweilig und eintönig, nichts Besonderes. Er würde also den Toast oder Brötchen empfehlen, aber keinesfalls die Würstchen. Celina war es ohnehin ein Rätsel, wie man Derartiges in der Früh überhaupt essen konnte. Und da stieg wieder das Heimweh in ihr auf. Sie wollte zurück nach Frankreich, nach Beauxbatons. Es gab nichts, was es hier erträglicher machen könnte. Keine Abenteuer, nichts, das man unbedingt entdecken oder erleben wollte. Das trimagische Turnier war doch nur eine Schwachstelle und ein verzweifelter Versuch, in die Schlagzeilen zu kommen. Zwar waren viele Schüler aufgeregt und freuten sich darauf, aber nicht die Französin. Spannend schön und gut, aber dennoch so eintönig. Die Tatsache, dass sie dennoch in Frankreich aufgewachsen war, faszinierte ihn vermutlich genauso wenig wie die Tatsache, dass die Briten auf Hogwarts in diesem Jahr nicht mehr unter sich waren. Anders ausgedrückt: Es interessierte ihn überhaupt nicht. Aber wenn er meinte, er müsste nun ein Spielchen spielen und versuchen sie zu täuschen, dann sollte man ihm den Spaß doch lassen. Sollte er sich im Stillen doch amüsieren und sich dabei lächerlich machen, wenn es ihm Freude bereitete. "Ja, aufgewachsen bin ich in Frankreich", bestätigte sie und ignorierte die Herablassung in jeder seiner Gesten. Es war wirklich mehr als nur offensichtlich, dass er dieser Unterhaltung müde wurde und keine Lust auf irgendwelchen Besuch aus anderen Ländern hatte. Die magische Zusammenarbeit schien ihm dabei auch nicht gerade am Herzen zu liegen, wobei dies keineswegs der Grund für das Turnier war. Nein, der Minister hatte anderes im Sinn, so dumm und unvorsichtig wie er war. Nun kam allerdings etwas zur Sprache, das ihn wirklich zu interessieren schien. Wie fühlte man sich als jemand, der nur die Schönheit von Beauxbatons gewöhnt war, in einem Schloss wie Hogwarts? Es waren zwei verschiedene Dinge, aber im Wesentlichen doch dasselbe. Beide waren Schulen, die Magie lehrten und junge Zauberer ausbildeten. Doch wie sollte man einem Briten milde zu Gemüte führen, wie man sich in diesem Dreckloch, wie man es beinahe nennen konnte, wenn man es mit der französischen Schule verglich - aus Sicht eines Franzosen beziehungsweise einer Französin, versteht sich -, fühlte? Vermutlich war dies ein Ding der Unmöglichkeit. Allerdings schien Dorian nicht der Brite zu sein, der sich keine Fehler eingestand. Er schien klug zu sein, klüger als die anderen. Dennoch wirkte er zeitweise ein wenig unbeholfen, wenn er versuchte freundlich und höflich zu sein, was wohl nicht seiner wahren Natur entsprach. Eher schien er Hochnäsig zu sein, wie sie aus seiner Art zu sprechen schloss. "Es ist in der Tat etwas Anderes und etwas komplett Neues für alle von uns", fing sie in ruhigem Tonfall an. "Im Moment ist es wohl wirklich etwas enttäuschend, aber das ist bestimmt nur der erste Eindruck." Irgendwie bezweifelte sie, dass dies nur der erste Eindruck war, aber sie wollte dem Schloss noch eine Chance geben. Immerhin musste sie sich irgendwann an dies hier gewöhnen, wenn sie schon ein ganzes Jahr hier verweilen sollte. "Dennoch fehlt uns allen Beauxbatons mit all seiner Schönheit", fügte sie dann lächelnd hinzu. Ihre Miene bezeugte ihre Begeisterung von Hogwarts nicht wirklich, wie sie wusste. Allerdings hatte sie keine Lust sich nun bei irgendwem unbeliebt zu machen, nur, weil ihr die britische Art nicht gefiel. Doch vielleicht würde sich dies auch noch ändern. Es war im Grunde zu früh, um über dies alles zu urteilen, wenn man sich wenigstens ein bisschen damit anfreunden wollte. Auf den ersten Blick war dieser Aufenthalt ohnehin unerträglich, aber irgendetwas Tolles musste das Schloss ja an sich haben, wenn die englische Schülerschaft so begeistert davon war. Vielleicht waren es die Ländereien, die wirklich beeindruckend waren, oder aber auch die vielen Geheimgänge, die es zu entdecken gab. "Falls du jemals die Gelegenheit dazu hast, solltest du dir Beauxbatons unbedingt ansehen", sagte sie und setzte ein freundliches Lächeln auf. Niemandem sollte dieser wunderbare Anblick verwehrt bleiben. Und erst recht niemandem, der einen so schlechten Geschmack hatte wie die Engländer.
Dorian Stewart
Alter : 30
Thema: Re: Tisch der Ravenclaws Sa Feb 18, 2012 11:58 am
Celina Devienne & Dorian Stewart
Dorian nickte. Ein bloßes Nicken nur, aber als Antwort beinahe schon zu viel. So sinnlos, so sinnlos dieses Gespräch, so sinnlos dieses Jahr, so sinnlos dieses Turnier. Und er hatte allen Ernstes gehofft, in Hogwarts würde er sich weniger langweilen als an dem Ort, der sich Zuhause nannte. Was war nur in ihn gefahren, so naiv war er doch sonst nicht? Ja, auch ihn hatte das närrische Gefühl der Hoffnung im Griff, das alle Menschen bestimmte. Er war - zumindest in dieser Hinsicht - nur einer von vielen, und das ärgerte ihn maßlos. Er musste es abschütteln, dieses letzte Band durchtrennen, das ihn noch verband mit der Welt von Kleingeistern, wie sie es alle hier waren, ausnahmslos. Und dann würde er nicht länger zu ihnen gehören und endlich, endlich wäre er frei. Volkommen frei, unbeschränkt, nicht von Autoritäten und auch nicht mehr von sich selbst, wie es jetzt der Fall war, wie es immer der Fall gewesen war. Und er war blind gewesen, blind und taub und hatte nicht hören wollen, was er längst wusste - er war zwar über alle erhaben, aber dennoch nicht perfekt, noch nicht. Aber er würde es sein, das schwor er sich, und stahlharte Entschlossenheit bestärkte ihn. Er sah Celina an, und er gab sich keine Mühe mehr, seine Langeweile zu verbergen: "Wie schön für dich", bemerkte er herablassend, spöttisch. Aber sie war nicht vollends auf ihn hereingefallen, wie er nun mit neu gewonnener Klarheit sah - nun, das war kein Wunder, schalt er sich, er hatte definitiv bereits bessere Tage gehabt. Aber das änderte nichts, denn er wollte sich lösen, auch von de einzigen, was ihm noch blieb - seiner Erhabenheit, und verstecken würde er sich nicht mehr aus bloßer Langeweile, sondern nur, weil es richtig war, einen ratinalen Grund hatte. "Lassen wir doch die durchschaubaren Floskeln", erklärte er, eine Augenbraue spöttisch gehoben: "Ihr hasst Hogwarts", er lächelte sie strahlend an, dann machte er eine alles einschließende Handbewegung: "Es ist alt, dreckig und verstaubt - wer um alles in der Welt würde es überhaupt mögen können, wenn er nichts Persönliches damit verbände?", Dorian legte den Kopf schief. Das schloss dann wohl ihn auch ein. Oder nicht? Doch, beschloss er, dem Schloss brachte er beinahe etwas wie Zuneigung entgegen. Wie auch nicht, immerhin war es seine Fluchtmöglichkeit vor den Hürden des Familienlebens. War s etwa verwerflich gewesen, für einen elfjährigen Jungen? Nein, sagte er sich, zumindest nicht für einen gewöhnlichen Elfjährigen. Bei ihm lag der Fall anders, und er würde sich nicht länger selbst etwas vorspielen - auch er hatte schwache Momente, und wirklich... nun, die Menschheit nannte es wohl glücklich würde er erst dann werden, wenn er sich damit auseinandergesetzt hatte. Und es war an der Zeit dafür, nur, dass er dabei weder Briten noch Franzosen noch Russen gebrauchen konnte - das war ihm mehr als bewusst. Dennoch, ein wenig würde er noch bleiben, Celinas Reaktion auf sein plötzliches Loslassen aller Masken musste er abwarten. Es war gar spannend, denn wissen, wie sie sich tatsächlichen verhalten würde - das konnte er nicht. Und das war in der Tat etwas völlig neues. Nicht so interessant, freilich, dass er sie die ganze Zeit hätte ansehen müssen - wo war die Zeitung, die er abonniert hatte, nur, um sie beinahe nie zu lesen? Dorian sah zum Himmel empor - die Briefeulen tachten Samstags nicht in großen Gruppen auf, sondern tröpfelten einsam wie der Regen an einem Herbsttag, der keine Stürme brachte, sondern nur das Gefühl, die Vorahnung von Regen, begleitet von einem kühlen Windhauch, der die Reste des Sommers vertrieb. Jetzzt gerade konnte er keine von ihnen entdecken, auch nicht Ares, auf den gewöhnlich Verlass war. Wie ärgerlich, stellte Dorian fest, und wandte sich amüsiert wieder der Französin zu: "Nun, es scheint, dass nicht einmal die britische Tageszeitung noch espekt verdient hätte. Verzeih, ich hätte dir gerne eine Pause von mir gegönnt, aber scheinbar ist der Himmel dir nicht wohlgesonnen", er klang belustigt, als er wieder nach seinem Kelch griff und Celina ieses mal tatsächlich nicht aus den Augen ließ. Es war ein Spiel, rief er sich ins Gedächtnis, ein Spiel, das er nur gewinnen und niemals verlieren konnte.
Herzlich Willkommen auf HOGWARTS - The Next Generation. Es handelt sich hier um ein Post Harry Potter RPG, das sich im Jahr 2022 abspielt. Nach langer Zeit findet wieder das Trimagische Turnier statt.
Seit geraumer Zeit gibt es Unruhen im Untergrund. Selbst nach dem Tod des dunklen Lords ist die Ideologie des reinen Blutes noch lange nicht gestorben. Eine Gruppe von Todessern sammelt sich unter der Führung eines Mannes und plant das fortzusetzen, was ihr Lord nicht geschafft hat. Doch niemand ahnt etwas davon und wiegt sich in trügerischer Sicherheit.
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