Alex - Charlotte, falling in love

das Eingangsposting lautete :

Charlotte schlug die Augen auf. Es herschte Stille. Totale Stille. Es kamm ihr erst total komisch vor. Doch dann viel es ihr wieder ein. Alle anderen waren in die Weihnachtsferien gefahren. Nur sie nicht. Ihre Eltern hatten leider keine Zeit um etwas mit ihr zu machen. Also war sie in Hogwarts geblieben. Eigentlich hatte sie gehofft das wenigstens einer ihrer Freunde auch hier bleiben würde. das war aber leider nicht der Fall. Langsam stand das Mädchen auf und ging in den Waschraum. Dort wusch sie sich und kämmte sie die Haare. Dann zog sie sich an. Schnell schaute sie auf die Uhr. Es war noch genug Zeit bis zum Frühstück also schnappte sie sich eine Muggelzeitschrift und blätterte darin herum. Als es dann Zeit war stand sie langsam auf und ging durch die leeren Korridore von Hogwarts in die Große Halle. Auch hier saßen abgesehen von der Schulleitung, einem anderen Schüler und der Lehrer niemand. Deshalb hatte man die Tische zusammen geschoben. Naja Haustische wären im dem Fall ja auch dämlich gewese. Sie setzte sich also auf einen freien Platz und grüßte freundlich. Dann nahm sie sich ein Brötchen und schmierte es.

Charlotte schrack zusammen als Alex sie anschrie. Lies es aber zu, lies alle seine Wörte in ihren Kopf wo sie sich immer und immer wieder wiederholten. Warum war sie auch so dämlich. Erst überlegte sie doch dann lies sich Alex auf ihr Bett sinken und Tränen liefen sein Gesicht runter. Charlotte fühlte sich hilflos. Total hilflos. Was sollte sie nun tun. Wollte er überhaupt das sie ihn tröstete. Schließlich sprach sie leise mit zitternder Stimme. "Ich weiß .... es ... nicht. Ich wünschte ... ich könnte es. " Hilflos legte sie ihre Hand auf seine Schulter. Zu viel Angst hatte sie davor das Alex nicht wollte das sie ihn umarmte. "... Verzeih..." flüsterte sie. Schließlich strich sie ihm beruhigend über den Arm. "Natürlich ... weiß ich es nicht." Das Mädchen unterdrückte das Gefühl los zu schreien. Danach war ihr gerade zumute. Warum war auch alles nur so kompliziert? " Hass mich ... wenn du willst. Ich ... weiß nicht wie ich dir...sonst helfen...könnte." Sie schaute Alex nicht an sondern schaute auf die Decke.

Erst, als das Mädchen neben ihm Platz nahm, bemerkte Alex, wie albern er sich da gerade aufgeführt hatte. Saß er gerade wirklich auf einem Bett im Krankenflügel und weinte? Was war da los mit ihm? Hatte er etwa vergessen, wer er war? Hatte er vergessen, wo er herkam? Er sah Charlotte an. "Ich hasse dich nicht", sagte er leise, er flüsterte fast, als hätte er Angst, gehört zu werden. 'Ich hasse mich selbst', ergänzte er in Gedanken und sah auf seine Knie. "Du konntest es auch nicht wissen. Lass mich.. einfach damit in Ruhe, okay?", schlug der Junge vor und lächelte ein Lächeln, falscher als alle, die er je gelächelt hatte.

Charlotte sah Alex an. Dann nickte sie langsam. "Das werde ich... wenn du es so willst."
Ach, Alex Natürlich bemerkte sie das er wieder falsch lächelte. Aber darauf sprach sie ihn nicht mehr an. Es war besser den Jungen damit in Ruhe zu lassen. Sie wusste jetzt schon das sie heute nacht kein Augen zu tun würde. Zu viel beschäftigte sie es, wie Alex sie angeschrien hatte. Das hatte ihr innerlich weh getan und sie erschrocken. Trotzdem sagte sie nichts mehr. Sie beugte sich vom Bett und hob den Stab von Alex auf. Ohne ein Wort gab sie ihm den Stab wieder. "Hier..." Sie lächelte leicht auch wenn es ihr schwer viel. Sie wollte Alex nicht zeigen wie sehr es sie erschrocken hatte als er sie angeschrien hatte. Dann lies sie sich zurück ins Bett fallen. Ihr war warm, sehr warm. Aber es war keine angenehme Wärme. Plötzlich kam eine aufgeregte Schwester herein. "Ich habe hier jemanden schreiebn hören. Was ist hier los? Regen sie das Mädchen nicht zu sehr auf." Sie trat zu Charlotte ans Bett. Sie legte eine Hand auf die Stirn Charlottes. "Fieber.." stellte sie murmelnd fest. "Du bleibst für die restlichen Tag liegen!" ermahnte sie Charlotte. "Und sie" sie wandte sich an Alex. "Denken sie daran das sie ziemlich unterkühlt ist. Jetzt hat sie plötzlich Fieber bekommen. Am besten gehen sie gleich. Was sie braucht ist Ruhe!" Charlotte bekam alles nur wie durch Watte mit. Bis sie einschlief.

Alex hatte jetzt erst begriffen, dass er soeben wohl die einzige wirkliche Freundin, jemanden, der sich auch für ihn interessierte und der zuhören konnte, jemanden, der auch erzählte, angeschrien, nur um seinen Gefühlen Luft zu machen? Ein weiteres Argument für ihn, seine Gefühle in Zukunft zu zügeln. Die Krankenschwester wies ihn an, nun den Raum zu verlassen. Er nickte. "Es tut mir sehr leid", sagte er nur und hoffte, die Frau würde sein von verweintes Gesicht nicht bemerken. Er sah zu Boden.

Noch am selben Abend kehrte der Junge in den Krankenflügel zurück. In einer Schachtel bei sich trug er die Kekse, die Charlotte ihm gebacken hatte. Er hatte sie noch immer nicht probiert. "Darf ich reinkommen", fragte er, als er den Kopf schon in den Raum gesteckt hatte

Charlotte kriegte erst einmal nichts mehr mit. Sie war eingeschlafen.
Später am abend wachte sie nun auf. Kurz darauf sah sie Alex. Er steckte den Kopf durch die Tür und fragte ob er rein kommen durfte. Sie nickte und sagte "Ja, Alex komm ruhig rein." Sie nahm ein Glas vom Nachttisch und trank etwas. Nun wartete sie das er zu ihr kam. Leider hatte ihr die Krankenschwester verboten aufzustehen. Dann stellte sie das Glas wieder weg und legte sich hin.

Alex war erleichtert, dass Charlotte ihn so bereitwillig hereinließ, obwohl er am Vormittag so ein Idiot gewesen war. "Ich hab auch noch was dabei", erklärte der Junge und schlüpfte nun in den Raum, wobei er dem Mädchen die Packung zeigte. "Ich hab noch keinen einzigen probiert, ich dachte, du wolltest vielleicht dabei sein" Er erkannte, wie lächerlich das klang, als er neben Charlottes Bett angekommen war. Nun, was sollte er jetzt noch machen. Er lächelte und strich dem Mädchen eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Ich hab sie noch nicht probiert!", erklärte er grinsend und hielt dem Mädchen die Packung vor die Nase.

"Was hast du den dabei?" fragte sie verwirrt. Als sie die Packung sah ging ihr ein Licht auf. "oh" sagte sie nur. Was er als nächstes sagte fand sie irgendwie verwirrend sgate aber nichts und lächelte leicht. "Du hast sie immer noch nicht probiert?" fragte sie leicht ungläubig. Nun strich Alex ihr eine Strähne aus dem Gesicht und hielt ihr die Packung vor die Nase. "Erst probierst du!" sagte sie. "Dann nehme ich von mir aus auch etwas. Aber sie gehören dir also solltest du sie eigentlich auch essen." meinte sie. Charlotte lächelte leicht. Ich hoffe sie schmecken ihm. Wäre blöd wenn nicht.

Das Mädchen war ungläubig, aber anscheinend nicht positiv überrascht, als Alex die Packung hervorzog. Das enttäuschte den Jungen zwar - natürlich nicht sehr, aber es enttäuschte ihn -, aber er ließ es sich nicht anmerken. Im "sich nichts anmerken lassen" war Alex zwar nicht sonderlich gut, wenn es um seine Familie ging, ansonsten war er in diesem Spiel allerdings unschlagbar. Das Mädchen sagte nun, Alex sollte zuerst probieren. Er überlegte, ob es wohl einen Grund dafür gab, dass er das Gefühl hatte, die Kekse würden ungenießbar sein. Er nahm einen aus der Packung und betrachtete ihn genau. "Und du bist sicher, die sind essbar?", fragte er scheinbar scherzend

"Ja Alex, ich bin mir sicher! Schließlich habe ich sie gebacken." meinte das Mädchen. "Aber wenn du mir nicht vertraust esse ich halt zuerst was." Sie streckte die Hand nach der Tüte aus. Es verletzte sie zum Teil, das Alex fragte ob die Kekse essbar wären. Das wollte sie aber nicht zeigen, weshalb sie weiter lächelte. Mit einer Hand nahm sie nun die Tüte und holte auch einen Keks heraus. Dann stellte sie die Tüte auf den Tisch und sah Alex lächelt an. Dann biss sie ein Stück ab und kaute. Danach schluckte sie ihn herunter. Das Familienrezept war doch immer wieder lecker, dachte sie sich. "Siehst du, ich bin nicht gestorben" meinte sie lachend.

Alex lächelte das Mädchen an und sah zu, wie es die selbstgebackenen Kekse aß. Der Junge hoffte, Charlotte hatte den Spaß hinter seinen Worten verstanden und er schnappte sich nun auch die Tüte. "Vielleicht bist du inzwischen dagegen immun", scherzte der Junge. Er war wieder vollkommen in der Rolle, die er sonst auch immer spielte. Vielleicht nicht ganz so gemein, vielleicht noch nicht ganz, aber er war auf dem besten Wege dorthin. Und war es denn eigentlich besser, so zu tun als wäre man gemein, als gemein zu sein? Er griff in die Tüte und musterte den Keks in seiner Hand. Er biss hinein. Er schmeckte wirklich nicht schlecht, aber ungewohnt. Die Art wie die Hauselfen buken war eine andere, wenn auch nicht unbedingt eine bessere. In gewisser Weise mochte Alex das fremde, unbekannte an diesen Keksen. Es war etwas Anderes, eine Abwechslung und zwar eine recht willkommene. "Mhm...lecker", erklärte der Junge lächelnd und er hätte sich selbst dafür ohrfeigen können, dass er dem Mädchen nicht erzählte, dass diese Kekse das beste waren, was ihm im Moment passieren konnte - nach seiner neu gewonnen Freundin natürlich. Er steckte nun auch den restlichen Keks in den Mund und kaute darauf herum, als wäre es etwas alltägliches, ein Geschenk solch einer Art zu bekommen.

"Natürlich, weißt du ich esse auch jeden Tag Kekse." meinte sie Augen rollend. "Soll ich dir was sagen? Dann sähe ich aber ganz anders aus. Dann wäre ich vieeel dicker!" meinte sie grinsend. Charlotte lächelte erleichtert als er meinte sie wären lecker. "Puh, dann bin ich aber froh. Es macht ja auch viel mehr Spaß selbst zu backen oder kochen. Aber das Rezept bleibt mein Geheimnis. Da sist nämlich ein altes Familienrezept. " meinte Charlotte nun. "Ich habe gar keine Lust, die Nacht hier zu verbringen. Ich werde mich langweilen oder ich schlafe sofort ein." überlegte sie nun. "Morgen hoffe ich das ich wieder raus kann. Einen ganzen Tag alleine im Krankenflügel überlebe ich nicht. Außer ich schlafe die ganzen Zeit. Vielleicht lasse ich mir ein schlafmittel geben. Nö sowas mag ich eigentlich nicht." überlegte sie weiter. "Dann wünsch ich dir guten Appetit. Sie gehören schließlich dir."

Alex lachte, als Charlotte ihm erklärte, wenn sie jeden Tag Kekse essen würde wäre sie gewiss um einiges dicker. Er strich dem Mädchen über den Bauch. "Naja...", meinte er nur und grinste belustigt. Hoffentlich würde das Mädchen diesen Witz nicht falsch aufnehmen. Als Charlotte dann meinte, das Rezept würde ihr Geheimnis bleiben, zuckte Alex nur die Schultern. "Du, ich glaub eh nicht, dass ich ein allzu guter Koch wäre", erklärte der Junge und steckte sich einen weiteren Keks in den Moment. Das Mädchen überlegte nun laut, was sie so machen würde und ob sie wohl noch am nächsten Morgen aus dem Krankenflügel herauskommen würde. Alex zuckte die Schultern. "Wenn ich dich heute Vormittag nicht zu sehr aufgeregt habe, sollte das schon klappen", meinte der Junge nur und grinste. Er musterte sie belustigt. "Kein Fieber. Du bist nicht heiß", sagte Alex frech und wippte ein wenig auf den Füßen

Charlotte fing an zu grinsen. "Danke für das Kompliment" meinte sie lachent. "Ach was Alex mit der richtigen Anleitung gelingt es jedem" erwiederte sie nun. "Ja, zum Glück, kein Fieber." meinte sie nun seelenruhig. Dann schnappte sie sich langsam ein Kissen vom anderen Bett und warf es ihm ins Gesicht. "Das war dafür, dass du meinst ich wäre nicht heiß. Weil ich das im übertragenen Sinne verstehe. Ich mein so schlecht sehe ich doch nicht aus" meinte sie lachent. "Auch wenn es Mädchen gibt die schöner sind als ich." Dann lies sie sich wieder zurück ins Kissen sinken und grinste.

Alex grinste einfach nur und achtete gespannt auf Charlottes Reaktion, als er plötzlich ein Kissen in seinem Gesicht landen spürte. Es war nicht sonderlich hart oder schwer - im Grunde tat es kaum weh -, aber die Überraschung riss Alex um. Und das im wörtlichen Sinne, denn der Junge fiel von seinem Stuhl - das Kissen hielt er fest umklammert - und landete unsanft auf dem Boden. "Autsch", sagte der Junge im Scherz und richtete sich ein wenig auf. "Das habe ich aber nicht wirklich verdient, oder?", fragte er weiter und verschränkte beleidigt die Arme. "Ich hab doch gar nichts gemacht"

Charlotte erschrack als Alex auf dem Boden landete. "Alles okay?" fragte sie deshalb sofort besorgt und schaute zu ihm auf den Boden. Aber er stand ja sofort wieder auf. Das war aber eigentlich klar gewesen ein Kissen kann einen eigentlich nicht umhauen. "Hab ich dich so sehr erschreckt?" fragte sie nun weiter. "Und ja das hattest du wirklich nicht verdient, aber konnte ich ahnen das du wegen einem Kissem vom Stuhl fällst? " gab sie nun zu. "Okay, dafür schulde ich dir was." meinte sie nun weiter. Charlotte war umso gespannter was Alex dann wohl von ihr verlangen würde.

Alex grinste Charlotte an, als das Mädchen ihm sagte, sie würde ihm nun etwas schulden. Er überlegte und sofort flogen ihm ungewollte und unerwünschte Gedanken durch den Kopf.
Umarm mich!
Küss mich!
Lieb mich!
Er war verwirrt von seinen eigenen Gedanken und starrte das Mädchen für einen kurzen Moment wie ein Gespenst an.
Küss mich!
Der Junge wandte seinen Blick schnell wieder von Charlotte und versuchte nachzudenken.
Sie könnte mir noch etwas schenken, noch einmal Kekse vielleicht? Sie könnte mir beibringen, wie man die backt, sie könnte...sie könnte mich in den Arm nehmen und nie wieder loslassen
Alex hasste sich für seine Gedanken. Er wusste, dass eine Beziehung zwischen ihm und Charlotte nicht nur unwahrscheinlich, sondern geradezu unmöglich war. Im Grunde war ja schon die Freundschaft der beiden mehr als unwahrscheinlich gewesen.
Das beweist doch nur wieder, dass wir es schaffen könnten, wenn wir wollten.
Alex zwang sich, das Mädchen wieder anzusehen. Er sah ihr Lächeln, ihre perfekten Zähne, ihre Augen, die so hell strahlten wie keine anderen und gleichzeitig sanft waren. Er sah ihr Nachthemd, hörte ihr Atmen, dachte sogar, er würde ihren Puls fühlen, obwohl er sie noch nicht einmal berührte.
"Ich wünsche mir...", begann Alex seinen Satz und legte seinen Kopf in den Nacken. Ja, was wünschte er sich eigentlich? Er wusste natürlich genau, dass seine Gedanken ihn niemals auf die richtige Idee bringen würden. Etwas wie "Küss mich" würde er nie im Leben zu jemandem sagen, der so perfekt war wie Charlotte. Er liebte die Art, wie das Mädchen ihn ansah. Wobei - gab es etwas an Charlotte, was Alex gerade nicht furchtbar anziehend fand?
"Weißt du was? Ich hab jetzt einen Wunsch frei, ja?", schlug Alex vor. Irgendwann würde ihm mit Sicherheit irgendetwas einfallen, was er sich von dem Mädchen würde wünschen können und bis dahin würde sie eben zappeln müssen.

Charlotte saß auf dem Krankenbett und wartete bis Alex etwas sagte. Sie wusste nicht was ihm durch den Kopf ging, doch zu gerne hätte sie es gewusst. Erst schaute Alex sie einfach nur an, dann wandte er seinen Blick wieder von ihr ab. Charlotte wartete geduldig. Trotzdem wenn sie ehrlich wusste sie genau was sie sich wünschte was er sich wünschen sollte. Aber nein das würde sicher nicht passieren. Nicht bei Alex, nicht bei jemanden wie ihm. Das dachte sie zumindestens. "Hm, okay dann hast du einen Wunsch frei." stimmte sie nun zu."Ich habs ja schließlich gesagt und ich stehe zu meinem Wort!" Nun hing Charlotte ihren Gedanken nach. Kaum zu glauben das Alex und sie jetzt befreundet waren. Das war eigentlich so gut wie verboten wenn man von den Reinblüter ausgeht natürlich. Wie hatten sie das nur bitte geschafft. Charlotte wusste das sich dass jede Sekunde ändern könnte. Sie war schließlich nur irgendwer. Sie war in den Augen von diesen Reinblütern ein nichts, eine Schande. Manchmal wenn sie ehrlich war fühlte sie sich auch so. Aber wenn sie dann die vielen anderen Schüler sah die zu ihr aufschauten oder sie bewunderten - was wie Charlotte fand keinen Grund hatte ; war es wieder etwas anderes.

Alex war erleichtert, dass das Mädchen anscheinend einfach auf seinen Vorschlag eingehen wollte. Er hatte bemerkt, wie ihr Blick auf ihm gelegen hatte und es fiel ihm auf, dass es ihm nicht unangenehm war. Im Gegenteil sogar. Er mochte es, dass er wusste, irgendetwas an ihm würde interessant genug sein, um es anzustarren. Alex hoffte im Moment nichts mehr, als dass es weder ein Fleck noch irgendein Tier war.
Für eine Weile, nur wenige Sekunden, vielleicht zehn, eher weniger, herrschte absolute Stille. Alex sah das Mädchen an, suchte beinahe fieberhaft nach einem Thema, über das er nun sprechen könnte und lächelte Charlotte an. Wie konnten Haare so weich und glänzend sein? Natürlich hatte Alex die Haare des Mädchens nie berührt, aber man konnte ihnen beinahe ansehen, dass sie weich waren. Sie schienen "Fass mich an" beinahe zu schreien.
Alex setzte sich nun neben Charlotte aufs Bett. "Und? Was sagt die Schwester? Wann darfst du raus?", fragte der Junge und lächelte. Was hätte er sonst noch großartig fragen sollen?
Plötzlich fiel ihm auf, dass er sich noch gar nicht nach Charlottes Befinden erkundigt hatte, aber nun fände er es auch unhöflich, die Frage einfach zu stellen, ohne vorher Charlottes Antwort abgewartet zu haben.

Charlotte sagte danach nichts. Erst herschte stille doch dann setzte sich Alex neben sie und fragte sie wann sie den raus konnte. "Wahrscheinlich morgen. Das wäre jedenfalls toll" meinte sie. Irgendwie wurde sie langsam müde. Das wollte sie sich aber nicht anmerken lasse. Kurz überlegte sie ob sie das wirklich machen sollte. Doch dann legte sie ihren Kopf auf seine Schulte und schloss kurz die Augen. "Heute war irgendwie anstrengend. Naja wahrscheinlich geht das eh nur mir so." meinte sie nun. Dann wartete sie erstmal leise auf Alex reaktion.

Alex atmete kurz, aber tief durch. Morgen. Morgen, das war ein Tag zu viel Aufenthalt in diesem leeren Zimmer. Morgen, bis dorthin würde ein weiterer Tag sinnlosen Aufenthaltes verstrichen sein, den er hätte verhindern können. Wäre er nur früher gekommen. Alex fiel es plötzlich wie Schuppen von den Augen, was ihm vorher noch nicht einmal aufgefallen war. Wäre er nur ein paar wenige Minuten früher herausgegangen, hätte er Charlotte nie angeschrien. Sie wäre längst nicht so krank, wenn Alex nicht so ein verdammter Idiot wäre. Doch Alex sah ein, dass er heute Abend, wenn er nicht würde einschlafen können würde, noch genug Zeit dafür haben würde, sich Vorwürfe zu machen und dass Charlotte im Moment Vorrang hatte.

Alex war positiv überrascht, als Charlotte ihren Kopf auf seine Schulter legte. Empfand sie etwa doch mehr für ihn als er erwartet hatte? Aber Alex verwarf den Gedanken sofort. Es würde alles nur noch schwieriger werden, sobald er von Charlottes Gefühlen wissen würde. Eine Beziehung würde ihm so oder so verboten sein, wieso träumte er überhaupt noch davon?
Charlotte erklärte Alex, dass der Tag anstrengend gewesen sei. Alex nickte. "Manche Tage sind einfach anstrengender als sie für außenstehende zu sein scheinen. Ich weiß genau was du meinst", meinte der Junge und lächelte Charlotte an.

Charlotte bewegte sich nicht weiter. "Sag mal, bist du noch nicht müde? Ich kann ja schließlich nicht von dir verlangen das du hier die ganze Zeit herum sitzt. Schließlich war ich ja so dämlich im Schnee einzuschlafen. Danke, nochmal das du mir geholfen hast" meinte sie nun. Dann musste sie einen gähner unterdrücken. Schnell überlegte sie wie sie sich wachhalten sollte. Es wär schließlich peinlich plötzlich einzuschlafen während Alex redet oder er bei ihr war.

Alex war ein klein wenig enttäuscht, als er die Frage des Mädchens hörte und fragte sich, wie er sie interpretieren sollte.
Es gab in seinen Augen nicht allzu viele Möglichkeiten. Vielleicht wollte das Mädchen, dass Alex ging.
War sie von ihm genervt?
War sie schlicht müde?
War ihr die kurze Gesprächspause eben so unangenehm gewesen?
War es ihr unangenehm, dass Alex sie aus dem Schnee gezogen hatte?

Vielleicht war das Mädchen aber auch einfach nur besorgt um Alex, der sich tatsächlich ein klein wenig müde fühlte. Alex wünschte, er könnte in den Kopf des Mädchens gucken und sehen, was sie so dachte und was sie für Hintergedanken hatte. Aber noch viel mehr wünschte er sich einen Blick in ihr Herz erhaschen zu können. "Wenn du jetzt schlafen möchtest, kann ich auch gerne gehen", bot Alex an in der Hoffnung, es würde nicht so klingen, als würde er unbedingt so schnell nur irgend möglich aus dem Krankenflügel abhauen.

Charlotte klammerte sich kurz an Alex. Als sie das aber merkte lies sie sofort wieder los. "Nein, nein du kannst gerne bleiben. Sonst langweile ich mich eh nur hier" meinte sie. "Aber wenn du nicht hier bleiben willst versteh ich das auch" fügte sie dann noch schnell hinzu. Hoffentlich war Alex nicht sauer das sie sich kurz an ihm fest geklammert hatte. Das war ihr jetzt peinlich. Wieso hatte sie das überhaupt gemacht? Sie wusste es grade nicht.

Alex bemerkte, wie Charlotte seine Frage sofort und vehement verneinte. Sie wollte also nicht, dass er ging. Gut. Er würde bleiben, bis sie sich etwas anderes wünschte und wenn er noch am nächsten Morgen hier sitzen würde. Was sollte er auch viel anderes tun? Was konnte er ohne Charlotte tun, außer Briefe an seinen Vater vorschreiben? Wobei ihm inzwischen wohl nicht mal das gelingen würde - dachte Alex, er hatte nämlich das Gefühl, es würden vielleicht auch Antworten von seinem Vater ankommen, in dem weitere Fragen gestellt werden würden. Der Junge bemerkte, wie der Griff des Mädchens sich für einen kurzen Moment festigte, sich aber sofort wieder lockerte. Ihr schien die ganze Angelegenheit beinahe ein wenig peinlich zu sein. Alex legte aus reinem Prinzip und um Charlotte zu zeigen, dass auch er ihre Nähe suchte, seinen Arm um die Schulter des Mädchens. Er sah Charlotte kurz an, sah wieder weg. Noch in seinem Kopf befand sich das Bild des hübschen Mädchens, dessen Haarfarbe im Grunde schwarz war, doch wenn die Sonne wie in jenem Augenblick durch die Fenster auf das Haar fiel, wirkte es eher dunkelbraun. Fast rötlich.
Noch ein Blick, dieses Mal länger. Ihre wunderbaren Augen sahen ihn nicht an, nicht in diesem Augenblick, und doch fesselten sie ihn unheimlich. Wieder sah Alex weg.
Ein dritter Blick, ihre Nase sah so süß aus, wenn man sie von der Seite ansah.
Ein vierter Blick auf ihre sinnlichen Lippen.
Ein fünfter Blick lag wieder auf ihren Augen. Doch dieser Blick sollte nicht wieder weichen, im Gegenteil. Der Junge sah das Mädchen an, lange, und er wusste, er würde seinen Blick nicht wieder abwenden, ehe nicht auch ihr Blick seinen Augen galt. Es war ein optimaler Augenblick, es war der optimale Ort - jedenfalls schien es der in Alex Augen und in diesem Augenblick zu sein - und es war das optimale Mädchen.

Hoffentlich war Alex nicht sauer das sie sich kurz an ihm fest geklammert hatte. Das war ihr jetzt peinlich. Doch Alex legte plötzlich seinen Arm um ihre Schultern. Sofort fing ihr Herz an sschneller zu schlagen. Von außen lies sie sich das aber nicht anmerken. Das wäre wahrscheinlich noch unangenehmer gewesen. Jedenfalls für sie. Wenn sie jetzt einen Wunsch frei gehabt hätte, was hätte sie sich dann gewünscht? Lass es jetzt so bleiben vielleicht? Nein, sie wusste genau was sie sich gewünscht hätte, doch könnte das überhaupt passieren?
Immer wieder kurz spürte sie Alex blick auf sich ruhen. Das machte sie aus irgendeinem Grund nervös. Erst tat Charlotte so als ob sie seinen Blick nicht bemerken würde. Aber nachdem er sie zum 5.Mal anschaute, drehte sie ihren Kopf langsam zu ihm und schaute nun auch in seine Augen.

Alex bildete sich ein, Charlottes Herzschlag zu spüren, doch - so redete er es sich ein - das war natürlich völliger Quatsch.
Schlug es schneller als normal? Sein eigenes Herz - wie Alex gerade feststellte - tat nämlich genau das. War es die Aufregung, die sein Herz höher schlagen ließ? Und woher kam diese Aufregung? War sie nur aufgekommen, weil er gerade etwas Verbotenes tat oder war er tatsächlich - und irgendwie war dieser Gedanke noch um einiges aufregender- in Charlotte verliebt? Konnte man sich verlieben, wenn man eine Person erst über einen derart kurzen Zeitraum kannte? Alex musste an die berühmt-berüchtigte Liebe auf den ersten Blick denken und daran, dass er noch nie daran geglaubt hatte. Und wenn man es genau nahm war es auch nicht der erste Blick gewesen, bei dem er sich in Charlotte verliebt hatte. Er hatte sie schon vorher gesehen, oft sogar, aber spielte das für einen der Beiden nun eine Rolle? Wieso konnte Alex nicht einfach in die Augen des Mädchens sehen und wissen, dass sie die Richtige war?
Wieso konnte das Leben nicht ein Liebesfilm sein, bei dem man wusste, dass alles gut ausgehen würde? Wieso musste es Eltern wie seine geben, die all die Romantik zerstörten durch Dinge, die für sie unbedeutend waren wie zum Beispiel der Heuler?
Doch da war er, der Blick, den Charlotte nur seinen Augen widmete. Er wandte den seinen nicht ab. "...Charlotte?", flüsterte, nein, hauchte er vielmehr und schloss für einen kurzen Augenblick, den Bruchteil einer Sekunde, die Augen, ehe er wieder den Anblick der Ihren, die bedingungslose Perfektion, ertragen konnte